# taz.de -- Fehler in der Berichterstattung: Wir hätten es wissen können
       
       > Pink-Floyd-Sänger Roger Waters ist nicht Mitherausgeber der Zeitung
       > „Demokratischer Widerstand“. Die taz hatte das fälschlicherweise
       > berichtet.
       
 (IMG) Bild: Hendrik Sodenkamp, Herausgeber des „Demokratischen Widerstands“
       
       Wir hätten es wirklich besser wissen müssen. [1][In dem Artikel „Von
       Beamten und Bassisten“] behauptete die taz ursprünglich, dass die Zeitung
       Demokratischer Widerstand einen neuen Herausgeber hat. Die Zeitung, eine
       Art Zentralorgan der Querdenker und Coronaleugner, hatte ihrerseits bekannt
       gegeben: „Ab Nr. 134 offizieller neuer Herausgeber: Roger Waters!“
       
       Auf der Homepage des Demokratischen Widerstands kann man die Titelseiten
       der Ausgaben (Stand 2. August 2023) immer noch sehen. Seit der Ausgabe vom
       27. Mai 2023 steht auf der ersten Seite unter dem Titel „Herausgegeben von
       Anselm Lenz, Hendrik Sodenkamp und Roger Waters mit Prof. Dr. Giorgio
       Agamben“.
       
       Der italienische Philosoph Giorgio Agamben hat schon im Jahr 2020
       dementiert, dass er etwas mit der Zeitung zu tun hat. Er kenne sie nicht.
       Ob er etwas dagegen hatte, dass sein Name dort steht, ist unklar. Ob er
       rechtlich dagegen vorgegangen ist, ist nicht bekannt. Bis heute jedenfalls
       gibt ihn die Zeitung Demokratischer Widerstand weiterhin auf der Titelseite
       als Mitherausgeber an.
       
       Die Anwälte von Roger Waters haben nun gegenüber der taz ebenfalls
       dementiert, dass ihr Mandant irgendetwas mit der Zeitung zu tun hat. Dass
       er Mitherausgeber der Zeitung sei, sei „frei erfunden“. Zu keinem Zeitpunkt
       sei er für diese tätig gewesen und es gäbe auch keine „wie auch immer
       geartete Zusammenarbeit“ zwischen ihm und dem Verlag der Zeitung. Er plane
       auch in Zukunft kein derartiges Engagement.
       
       Im Übrigen habe er bis zu dem Artikel in der taz nicht mal von der Existenz
       der Zeitung Demokratischer Widerstand gewusst.
       
       Weiterhin versichern die Anwälte Roger Waters' der taz, ihr Mandant werde
       seine Persönlichkeitsrechte auch gegenüber dem Verlag, in dem die Zeitung
       Demokratischer Widerstand erscheint, verteidigen und „soweit erforderlich“
       auch den Rechtsweg vollumfänglich ausschöpfen.
       
       Leider haben bereits andere Medien den Bericht der taz geteilt und die
       Fehlinformation verbreitet. Wir bitten dafür um Entschuldigung.
       
       Die Redaktion
       
       3 Aug 2023
       
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