# taz.de -- Nachhaltigkeit bei Zalando: Keine saubere Kleidung
       
       > Die „Kampagne für Saubere Kleidung" kritisiert den Online-Textilhändler
       > Zalando: Dessen Lieferketten hätten ökologische und soziale Mängel.
       
 (IMG) Bild: Zalando war kürzlich kritisiert worden, weil Retouren häufig lange Wege ins Ausland zurücklegten
       
       Berlin taz | Mangelnde Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit kritisiert die
       [1][Kampagne für Saubere Kleidung] bei Zalando. Der Vorstand des
       Online-Textilhändlers solle deshalb bei der Hauptversammlung an diesem
       Mittwoch nicht entlastet werden, hat die Kampagnenaktivistin und Aktionärin
       Gisela Burckhardt beantragt.
       
       Zalando ist neben Otto und H&M einer der größten Online-Textilhändler
       Europas. 2022 betrug der internationale Umsatz gut 10 Milliarden Euro. Im
       Vergleich zum Vorjahr stagnierte er. Etwa 17.000 Leute arbeiten für das
       Berliner Unternehmen, das damit wirbt, zu „einer nachhaltigen
       Mode-Plattform“ werden zu wollen.
       
       Aktionärin Burckhardt kritisiert hingegen [2][mangelnde Transparenz der
       Arbeits- und Nachhaltigkeitsstandards]: „Zalandos Nachhaltigkeitsfilter
       täuscht Kund:innen, da er ungenau ist“, schreibt sie in ihrem Antrag. Die
       ökologische und soziale Qualität der Produkte sei „für
       Verbraucher:innen nicht zu durchschauen“. Soziale Aspekte wie Löhne und
       Arbeitszeiten kämen viel zu kurz, bemängelt die Aktivistin. Außerdem seien
       nur „17 Prozent des Bruttowarenvolumens als nachhaltig gekennzeichnet“.
       
       Auf der Internetseite des Onlinehändlers können die Kund:innen Produkte
       auch mithilfe von [3][Nachhaltigkeitskriterien] suchen. Anklicken lässt
       sich zum Beispiel „ökologische Materialien“.
       
       ## „Zalando wird Lieferkettengesetz nicht gerecht“
       
       Was das in Bezug auf das einzelne Produkt konkret bedeutet, ist jedoch kaum
       nachzuvollziehen. „Die Filterfunktion ermöglicht es den
       Verbraucher:innen, Produkte mit Nachhaltigkeitszertifizierungen
       leichter zu finden“, betont dagegen das Unternehmen. Man wolle die Qualität
       der Informationen weiter verbessern. Trotz ihrer Kritik erkennt Burckhardt
       an, dass Zalando sich um ökologischen Fortschritt bemühe. Ihren Antrag wird
       die Hauptversammlung wohl ablehnen.
       
       Insgesamt kommt die Aktivistin der Kampagne für Saubere Kleidung zu dem
       Ergebnis, dass „aufgrund der genannten Missstände nicht nachvollziehbar
       ist, dass beziehungsweise wie Zalando den Anforderungen des
       Lieferkettengesetzes gerecht wird“. Dieses Gesetz ist seit Jahresbeginn für
       große Unternehmen in Kraft. Sie müssen nachweisen, dass sie ökologische und
       soziale Menschenrechte der Beschäftigten in ihren Zulieferfabriken
       gewährleisten helfen.
       
       Zalando erklärte, man setze „die notwendigen Schritte für das
       Lieferkettengesetz um“. Dazu gehöre eine Grundsatzerklärung, die
       regelmäßige Überprüfung der Lieferanten und die Einrichtung eines
       Beschwerdemechanismus, damit Zulieferbeschäftigte ihre Anliegen vorbringen
       können.
       
       Im Februar war Zalando bereits kritisiert worden, weil Retouren häufig
       lange Wege ins Ausland zurücklegten. Außerdem soll die Angabe, dass 97
       Prozent der zurückgesandten Modeartikel wieder über Zalando verkauft
       werden, nicht für alle Artikel gelten.
       
       24 May 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://saubere-kleidung.de/
 (DIR) [2] /Neues-Lieferkettengesetz/!5875290
 (DIR) [3] /Konzerne-unterstuetzen-TextilarbeiterInnen/!5793106
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hannes Koch
       
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