# taz.de -- Nach Schweinsteiger-Vertragsverlängerung: Osnabrück strauchelt gegen Dresden
       
       > Nach starken Wochen verliert der VfL Osnabrück gegen den
       > Aufstiegskonkurrenten Dynamo Dresden. Chancen auf die Zweite Liga bleiben
       > beiden Teams.
       
 (IMG) Bild: Dreckiger Sieg: Dresdens Niklas Hauptmann bringt Osnabrücks Ba-Muaka Simakala zu Fall
       
       Osnabrück taz | Der VfL Osnabrück hat das Spitzenspiel der 3. Fußball-Liga
       gegen Dynamo Dresden mit 0:1 verloren. Das Rennen um die Aufstiegsplätze
       ist acht Spieltage vor Saisonschluss aber noch lange nicht entschieden.
       
       Mit dem VfL Osnabrück und Dynamo Dresden trafen am Sonntag zwei Teams
       aufeinander, die beide [1][schlecht in die Saison gestartet] waren und
       dennoch zu Aufstiegsaspiranten avanciert sind. Für die Osnabrücker zeigt
       der Weg in Richtung Kontinuität. Der Vertrag mit Trainer Tobias
       Schweinsteiger wurde wenige Tage vor dem Match langfristig verlängert.
       
       Der VfL Osnabrück hat sich in der jüngsten Vergangenheit dadurch
       hervorgetan, talentierte Trainer in die Verantwortung zu holen. Sie
       erregten jedoch die Aufmerksamkeit der höherklassigen Konkurrenz.
       [2][Daniel Thioune ging aus Osnabrück zum HSV], Daniel Scherning in der
       laufenden Saison zu Arminia Bielefeld.
       
       Nun sitzt mit Tobias Schweinsteiger ein weiteres Talent auf der Osnabrücker
       Bank. Für den Bruder des Weltmeisters Bastian Schweinsteiger ist es die
       erste Station als Chef-Trainer. Seine Erfolge werden in der Branche sicher
       nicht unbeobachtet geblieben sein. Er hat den VfL nach einer Siegesserie an
       die Aufstiegsränge herangeführt. Umso bemerkenswerter ist die
       Vertragsverlängerung: Sein laufender Vertrag soll bis Mitte 2024 Bestand
       gehabt haben. Über die neue Laufzeit ist nichts bekannt.
       
       ## Torwart Kühn: Gestärkt von der Ersatzbank
       
       Einer, der Schweinsteiger täglich erlebt und dessen Entscheidung zunächst
       nachteilig für ihn war, ist VfL-Torwart Philipp Kühn. Vor zweieinhalb
       Jahren galt er noch als Stütze seines Teams in der 2. Liga. Unter
       Schweinsteiger fand er sich plötzlich auf der Ersatzbank wieder. „Mit ein
       bisschen Abstand und dem jetzigen Verlauf kann man sagen, dass ich gestärkt
       aus der Situation zurückgekommen bin und die Entscheidung des Trainers mit
       Leistung auf dem Platz zurückzahle“, sagte Kühn der taz. Die Situation sei
       damals nicht einfach für ihn gewesen. „Ich konnte sie damals nicht
       nachvollziehen, musste aber die Entscheidung respektieren. Dann musste ich
       mich wieder neu beweisen.“
       
       Der Trainer und die gemeinsame Vorbereitungszeit in der langen Winterpause
       seien das Geheimnis für die Erfolgsgeschichte des VfL, so Kühn. „Wir hatten
       die Sommervorbereitung noch mit Daniel Scherning und dann ist er nach vier
       Spieltagen gegangen. Das musst du als Mannschaft auch erst einmal
       verkraften.“
       
       Danach habe es Zeit für den neuen Trainer gebraucht. „Jeder Trainer hat
       seine eigenen Ideen und Vorstellungen“, sagt Kühn. „Uns fehlten nur die
       Ergebnisse, oftmals waren wir die bessere Mannschaft.“ Die habe sich durch
       individuelle Fehler häufig selbst bestraft. Die seien abgestellt worden und
       das Team seit dem Winter mehr zusammengewachsen.
       
       ## Ein Ex-Osnabrücker erzielt Dresdens Siegtor
       
       Kühn ist wieder der Rückhalt geworden, den die Mannschaft in kniffligen
       Situationen braucht. Wie in der ersten Halbzeit, als er mit einem
       sehenswerten Reflex einen Rückstand verhinderte. Machtlos war er dann kurz
       nach der Pause gegen den Führungstreffer der Sachsen durch den früheren
       Osnabrücker Ahmet Arslan. Beinahe hätte das Spiel danach seinen
       Torwart-Moment gehabt, als Dresdens Keeper Stefan Drljaca eine Rückgabe
       nicht richtig erwischte, doch die VfL-Stürmer konnten das Geschenk nicht
       verwerten.
       
       Die Niedersachsen zeigten nach dem 0:1 den Biss, der sie auf den
       Relegationsplatz gebracht hat, spielten sich viele Torchancen heraus. Sie
       ließen jedoch die Effizienz vermissen, mit der sie einige Spiele gewonnen
       haben. Dresden holte einen dreckigen Sieg und hatte Glück bei einigen
       Schiedsrichter-Entscheidungen. Der Ausgleich und sogar ein Sieg der
       Osnabrücker wäre möglich gewesen, hätten sie ihre Chancen verwertet.
       
       Tobias Schweinsteiger sah ein Spiel auf Augenhöhe, wie er nach dem Spiel
       sagte. Es sei durch Kleinigkeiten entschieden worden. Dresden hat sich –
       wie Osnabrück – gefunden, so Schweinsteiger.
       
       2 Apr 2023
       
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