# taz.de -- Risikoreport zum Weltwirtschaftsforum: Hauptsorge ist die Klimakrise
       
       > Kurzfristig sorgen sich die internationale Politik und Wirtschaft um
       > Energiesicherheit und Geldwertstabilität. Langfristig dominieren
       > Klimarisiken.
       
 (IMG) Bild: Der Protest gegen die Ursachen des menschengemachten Klimawandels nimmt zu, wie hier in London
       
       Berlin taz | Die [1][Inflation] sowie Versorgungsprobleme bei Energie und
       Lebensmitteln seien die größten weltpolitischen Risiken in diesem und im
       nächsten Jahr. Das ist die Ansicht von rund 1.200 Expert:innen, die das
       Weltwirtschaftsforum von Davos in seinem aktuellen Risikobericht 2023
       zusammenfasst. Insgesamt überwiegt aber die Einschätzung, dass mittel- und
       langfristig [2][die Klimakrise die größte Herausforderung] darstellt.
       
       Der [3][Weltrisikobericht] erscheint traditionell kurz vor der Eröffnung
       des Kongresses, der nach den Coronajahren erstmals am 16. Januar wieder
       unter mehr oder weniger normalen Bedingungen im Schweizer Bergort Davos
       eröffnet. In Kooperation mit der Unternehmensberatung Marsh McLennan und
       der Zurich-Versicherung hat das Weltwirtschaftsforum (WEF) zahlreiche
       Führungspersonen aus seinen Mitgliedsunternehmen, der internationalen
       Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft befragt.
       
       Im Risikoreport 2023 spielen der russische Krieg gegen die Ukraine und
       andere geopolitische Spannungen auf der Welt nicht die überragende Rolle,
       wohl aber deren ökonomische, soziale und unternehmerische Auswirkungen.
       Als bedrohlichste Risiken im laufenden Jahr nennen die Befragten die
       Energiekrise, die stark steigenden Lebenshaltungskosten, die Inflation und
       die Krise der Lebensmittelversorgung.
       
       Im Verlauf der nächsten zwei Jahre betrachten die Teilnehmer:innen der
       Umfrage die Steigerung der Lebenshaltungskosten als das größte Problem.
       Auffällig am Ranking der Risiken ist, wie häufig Themen rund um die
       Erderhitzung genannt werden. Fünf der zehn Spitzenplätze haben etwas mit
       dem Klimawandel zu tun.
       
       ## Scheitern nicht als Chance
       
       Nach den größten Problemen innerhalb der nächsten zehn Jahre befragt, steht
       das „Scheitern der Klimapolitik“ ganz oben, gefolgt von „mangelhafter
       Anpassung an den Klimawandel“, Wetterextremen und „Kollaps von
       Ökosystemen“.
       
       Dahinter folgt das Risiko unfreiwilliger Migration. Das Risiko
       terroristischer Anschläge liegt auf Platz 32. Sowohl kurz- als auch
       langfristig halten die Befragten das Risiko von Cyberattacken für hoch
       (Platz 8).
       
       „Zusammen sorgen (diese Risiken) für ein einmaliges, unsicheres und
       turbulentes Jahrzehnt“, heißt es in dem Bericht. Fortschritte bei der
       [4][Anwendung künstlicher Intelligenz] und bei Hochleistungsrechnern
       könnten helfen, einige Risiken etwa im Gesundheitsbereich zu mindern. Aber
       für viele Entwicklungen gebe es keinen rechtlichen Rahmen über die
       Anwendung. So könnten sie selbst zu Risiken werden, etwa bei militärischen
       Einsätzen.
       
       Der Report erwähnt dies nicht, aber ein Beispiel wären [5][sogenannte
       Killerroboter]: Maschinen, die einmal programmiert mit künstlicher
       Intelligenz und ohne menschliches Zutun Kriegsziele auswählen und
       beschießen. Seit Jahren verhindern Länder wie die USA, Russland und andere,
       die an solchen Entwicklungen arbeiten, internationale Richtlinien für den
       Einsatz solcher Technologien.
       
       11 Jan 2023
       
       ## LINKS
       
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