# taz.de -- Bauverzögerung bei Hochhausprojekt: Rückkauf statt Warten
       
       > Die Bauarbeiten beim geplanten Alexander Tower gehen nicht voran.
       > Finanzsenator Wesener droht dem Investor mit einem Rückkauf des
       > Grundstücks.
       
 (IMG) Bild: Die Vision des Alexander Tower
       
       Berlin taz | Die Pläne sind – oder waren – hochtrabend: Direkt neben dem
       Einkaufszentrum Alexa am Alexanderplatz soll eigentlich [1][Berlins
       höchstes Wohnhaus] und zugleich mit 150 Metern der erste Wolkenkratzer
       entstehen. Doch seit dem ersten Spatenstich im November 2019 ist nur wenig
       geschehen. Die für September 2023 geplante Eröffnung terminiert der
       Investor des Alexander Tower, die russische Monarch-Gruppe, inzwischen
       frühestens auf Ende 2024. Womöglich aber bleibt auch das Wunschdenken.
       
       Denn Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) denkt aufgrund der Verzögerungen
       inzwischen über einen Rückkauf des Grundstücks durch das Land Berlin nach,
       das 2009 von der Berliner Immobilienmanagement GmbH veräußert und 2013 an
       den jetzigen Eigentümer weiterverkauft wurde. Eine mögliche Rückabwicklung
       und ein Ankaufsrecht seien 2019 nachverhandelt worden.
       
       Nun sagt Wesener zu einer noch nicht fertiggestellten Bodenplatte: „Wir
       haben festgestellt, dass ein erster Meilenstein nicht erreicht worden ist.
       Werden die Verzögerungen nicht aufgeholt, werden wir uns über Sanktionen
       Gedanken machen müssen“. Finanziell sei ein Rückkauf zum Verkehrswert von
       2019 kein Problem: „Es geht um Summen, wo ich als Finanzsenator auch in
       herausfordernden Zeiten sage: Ja, das wäre leistbar.“
       
       Wie die Senatsverwaltung für Finanzen auf Anfrage mitteilte, hat Berlin
       noch in keinem Fall Grundstücke aufgrund von Bauverzögerungen
       zurückgekauft. „Normale Instrumente“ für Bauverzug seien Vertragsstrafen.
       Dies aber könnte sich ändern: Das Land Berlin nehme „inzwischen regelmäßig
       Rücktrittsrechte in entsprechende Verträge auf, über deren Ausübung im
       Einzelfall zu entscheiden ist.“ Alternative Planungen für das Grundstück am
       Alex gibt es aber noch keine.
       
       Der Investor argumentierte gegenüber dem [2][RBB] mit Lieferengpässen,
       Problemen, die in Russland zur Verfügung stehenden Investorengelder nach
       Deutschland zu bekommen, und einem zeitaufwendigen Gutachten. Ein Adressat
       möglicher [3][Sanktionen gegen russische Oligarchen] ist der armenische
       Investor mit Sitz in Moskau jedoch nicht.
       
       25 Jul 2022
       
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