# taz.de -- US-Bundesstaat Oklahoma: Wieder Schüsse
       
       > In Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma hat ein Mann auf einem Klinikgelände
       > vier Menschen und sich selbst erschossen. Das Motiv ist noch unklar.
       
 (IMG) Bild: Bewaffnete Polizisten vor dem Tatort in Tulsa
       
       Tulsa afp/rtr | Die USA werden erneut von einem tödlichen
       Schusswaffenangriff erschüttert: In Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma
       stürmte ein bewaffneter Angreifer am Mittwoch ein Klinikgelände, erschoss
       vier Menschen und anschließend sich selbst. Die Hintergründe der Tat und
       die Identität des Angreifers waren zunächst unklar. Der Angriff folgte auf
       das [1][Schulmassaker von Uvalde] in der vergangenen Woche und den
       [2][rassistischen Angriff in Buffalo] am 14. Mai.
       
       „Im Moment haben wir vier tote Zivilisten und einen toten Schützen, von dem
       wir glauben, dass er sich das Leben genommen hat“, sagte der
       stellvertretende Polizeichef der Stadt, Eric Dalgleish. Nach seinen Angaben
       stürmte der Angreifer den Saint Francis Campus, auf dem sich eine Klinik
       befindet, und hatte ein Gewehr und eine Handfeuerwaffe dabei.
       
       Dalgleish sagte, die Polizei sei nach Eingang der Notrufe sofort zur Stelle
       gewesen. Der Angreifer sei in den zweiten Stock des Natalie-Gebäudes
       eingedrungen, in dem sich eine Klinik befindet. Bei ihrem Eintreffen hätten
       die Polizisten Schüsse aus dem Gebäude gehört. Der gesamte Angriff vom
       Eingang der Notrufe bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beamten den Schützen
       stellten, habe etwa vier Minuten gedauert.
       
       Die Identität des Angreifers werde noch weiter überprüft, sagte Dalgleish.
       Die Zahl der Verletzten war ebenfalls noch unklar. US-Präsident Joe Biden
       wurde über den Angriff in Tulsa informiert, wie das Weiße Haus mitteilte.
       Die Behörden hätten Tulsa Unterstützung zugesagt.
       
       ## Eine Woche nach dem Grundschulmassaker
       
       Eine Abgeordnete von Oklahoma, Melissa Provenzano, würdigte die schnelle
       Reaktion der Einsatzkräfte. „Es hätte bei Weitem schlimmere Ausmaße haben
       können“, sagte sie CNN. Zugleich äußerte sie sich bestürzt darüber, dass
       solche Schusswaffenangriffe in den USA an der Tagesordnung sind.
       
       Der Angriff geschah nur etwas mehr als eine Woche nach dem Massaker in
       einer Grundschule in Uvalde in Texas, bei dem ein 18-Jähriger 19 Kinder und
       zwei Lehrerinnen getötet hatte. Am Mittwoch war eine der beiden Lehrerinnen
       bestattet worden, nachdem am Vortag die ersten Kinder zu Grabe getragen
       worden waren.
       
       Am 14. Mai hatte ein 18-Jähriger in und vor einem Supermarkt in Buffalo im
       Bundesstaat New York aus rassistischen Motiven mit einem Sturmgewehr zehn
       Menschen erschossen, fast alle Opfer waren Schwarze. Er wurde nun wegen
       Terrorismus und Mordes angeklagt. Die Nichtregierungsorganisation Gun
       Violence Archive hat in diesem Jahr bislang mehr als 200 sogenannte „mass
       shootings“ verzeichnet, bei denen vier oder mehr Menschen verletzt oder
       getötet wurden.
       
       Die Vorfälle haben eine neuerliche Debatte über eine Verschärfung der
       Waffengesetze in den USA ausgelöst. Dies wird allerdings schon seit Jahren
       von den Republikanern sowie Demokraten aus ländlichen Gegenden blockiert.
       Erst am vergangenen Wochenende hatte die mächtige [3][National Rifle
       Associatio]n bei ihrer Jahrestagung jegliche Verschärfung abgelehnt – dabei
       unterstützt vom Hauptredner, dem Ex-Präsidenten Donald Trump.
       
       2 Jun 2022
       
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