# taz.de -- Neuer CSU-Generalsekretär Huber: Martin wer?
       
       > Nach dem Abgang von Stephan Mayer wird Martin Huber neuer
       > CSU-Generalsekretär. Der Landtagsabgeordnete soll nun Söders
       > Schicksalswahl deichseln.
       
 (IMG) Bild: „Einfach seriös“: Markus Söder (re.) bei der Vorstellung seines neuen Generalsekretärs Martin Huber
       
       München taz | Martin wer? Martin Huber heißt der Mann, und er ist der neue
       Generalsekretär der CSU. Am Freitagmorgen stellt ihn CSU-Chef Markus Söder
       zunächst dem Parteivorstand und dann der Öffentlichkeit vor. [1][Nach dem
       überraschenden Rücktritt von Stephan Mayer], der dieses Amt nur zehn Wochen
       innehatte, soll der 44-jährige Oberbayer nun die CSU wieder auf Vordermann
       bringen.
       
       Bei der Vorstellung ist Söder – wenig überraschend – voll des Lobes für den
       neuen Mann an seiner Seite. Ein Stratege sei er, der aber auch in Partei
       und Fraktion sehr verankert sei und vor allem sehr nah an der Basis sei.
       Ein echter Teamplayer, der auf den Job, den Söder in den Nullerjahren
       selbst mal innegehabt hatte, brenne. Jung, modern, konservativ,
       wertebewusst – Söder wirft mit den Adjektiven nur so um sich und endet mit:
       „einfach seriös“.
       
       Mit der Seriosität ist das freilich so eine Sache. Gerade in der CSU gehört
       bislang neben dem nach innen gerichteten Parteimanagement und dem
       Organisieren von Wahlkämpfen vor allem das Poltern, das Austeilen gegen den
       politischen Gegner zu den wichtigsten Eigenschaften eines Generalsekretärs.
       Auch Söder sagt: „Es schadet nichts, wenn er kämpfen und manchmal auch
       beißen kann.“
       
       ## „Weißwurst und Wasserstoff“
       
       Das allerdings gehört – noch – nicht zu den herausragenden
       Charaktermerkmalen des neuen Amtsinhabers. Als die Personalie am Morgen
       während der virtuellen Vorstandssitzung durchsickert, wird auf Twitter
       schon mal zusammengetragen, was man in der Partei so über Huber sagt: Als
       nachdenklich wird er beschrieben, als ruhiger, netter Typ und fleißiger
       Arbeiter.
       
       Inhaltlich hat sich Huber bislang vor allem als Umweltpolitiker
       hervorgetan. Mit „Weißwurst und Wasserstoff“, einer aktualisierten
       Abwandlung des alten CSU-Credos „Laptop und Lederhosen“ beschreibt Huber
       [2][auf seiner Website] sein politisches Leitmotiv: „Passt und schmeckt der
       Zukunft.“ Sein Ziel sei es, „Bayern zum nachhaltigsten Wirtschaftsstandort
       der Welt zu entwickeln“. Das private Motto dagegen lautet: „Garten und
       Genießen. Mehr brauche ich nicht. Ok: Joggen.“
       
       Huber stammt – wie auch sein [3][Vorgänger Stephan Mayer], für den er von
       2004 bis 2008 als freier Mitarbeiter schon mal tätig war – aus dem
       Landkreis Altötting. Seit 2013 sitzt er im bayerischen Landtag. Zuvor war
       er neun Jahre lang in der Parteizentrale tätig, davon die letzten fünf als
       persönlicher Referent des damaligen CSU-Chefs Horst Seehofer. Huber kennst
       sich daher in der Landesleitung gut aus, muss sich nicht erst einarbeiten.
       Auch ein Kriterium, das für ihn bei der Personalentscheidung eine Rolle
       gespielt habe, erklärt Söder auf der Pressekonferenz.
       
       ## Hubers größte Aufgabe ist die Landtagswahl
       
       Er habe „die Bayernkarte“ spielen wollen, sagt Söder. Für die Entscheidung,
       nach dem Bundestagsabgeordneten Mayer wieder einen Landespolitiker zum
       Generalsekretär zu machen, dürfte nicht nur das magere Personaltableau in
       Berlin eine Rolle gespielt haben, sondern auch der Blick aufs nächste Jahr.
       
       Die wichtigste Aufgabe, die nun auf Huber zukommt, ist die Organisation des
       Wahlkampfs für die Landtagswahl im Herbst 2023 – eine Wahl, die Söder schon
       wiederholt als „Schicksalswahl“ bezeichnet hat. Mit dieser Einschätzung
       dürfte er auch durchaus richtig liegen: Sollte die Partei den Abwärtstrend
       nach den katastrophalen Wahlergebnissen im Land 2018 und im Bund 2021 nicht
       stoppen können, vielleicht sogar auf einen dritten Koalitionspartner
       angewiesen sein, ist schwer vorstellbar, wie Söder sich als Freistaats- und
       Parteichef noch halten können sollte.
       
       Huber immerhin kennt sich auch mit Opposition gut aus – zumindest in der
       Theorie. Er ist promovierter Politikwissenschaftler, das Thema seiner
       Magisterarbeit lautete: „Die Bundestagswahlkämpfe der CDU/CSU als
       Oppositionsparteien“.
       
       6 May 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Ruecktritt-des-CSU-Generalsekretaers/!5852800
 (DIR) [2] https://www.hubermartin.de/
 (DIR) [3] /Kabinettsumbildung-in-Bayern/!5833991
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominik Baur
       
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