# taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Große Mehrheit für Ukraine-Resolution
       
       > Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution zur humanitären Situation in
       > der Ukraine mit großer Mehrheit angenommen. Die Nato stockt an der
       > Ostflanke auf.
       
 (IMG) Bild: 140 Länder stimmten am Donnerstag für den von der Ukraine eingebrachte Text
       
       ## UN-Vollversammlung nimmt Ukraine-Resolution mit großer Mehrheit an
       
       Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat eine Resolution zur
       humanitären Situation in der Ukraine mit großer Mehrheit angenommen. 140
       Länder in dem größten UN-Gremium mit 193 Mitgliedern stimmten am Donnerstag
       für den von der Ukraine eingebrachten und unter anderem auch von
       Deutschland unterstützten Text. 38 Länder enthielten sich, nur 5 Länder
       stimmten gegen den Beschluss, der sich deutlich gegen Russland richtete:
       Neben Aggressor Moskau waren das Syrien, Weißrussland, Nordkorea und
       Eritrea. Damit blieb die Zustimmung nur ganz leicht unter den 141
       Ja-Stimmen eines historisch klaren Votums gegen den russischen
       Angriffskrieg Anfang März.
       
       Die Resolution verlangt unter anderem „eine sofortige Einstellung der
       Feindseligkeiten der Russischen Föderation gegen die Ukraine, insbesondere
       aller Angriffe auf Zivilpersonen und zivile Objekte“. Moskau müsse seine
       Streitkräfte unverzüglich aus der Ukraine zurückziehen, Angriffe unter
       anderem auf Schulen und Krankenhäuser müssten aufhören. Auch wird Sorge vor
       einer globalen Hungerkrise wegen des großen Anteils von Getreideexporten
       aus der Ukraine ausgedrückt. Flüchtlinge – insbesondere aus Drittländern –
       dürften nicht rassistisch behandelt werden. (dpa)
       
       ## Borrell: Russlands Vorgehen in der Ukraine ist Misserfolg
       
       Nach Ansicht des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell ist Russlands
       militärisches Vorgehen in der Ukraine nicht erfolgreich. „Die russische
       Armee begann mit dem Versuch, schnell zu erobern, und jetzt werden Menschen
       massakriert. Aus militärischer Sicht ist dies ein großer Misserfolg für
       Russland“, sagte Borrell am Rande des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel.
       Nach einem Monat des Kampfes sei die russische Armee nicht weiter als 200
       Kilometer von ihrer logistischen Basis gekommen. „Da sie die Städte nicht
       erobern können, bombardieren sie die Städte, töten unschuldige Menschen und
       zerstören alles“, sagte Borrell.
       
       Borrell sprach sich auch für weitere Waffenlieferungen in die Ukraine aus.
       „In den nächsten zwei Wochen werden Waffen entscheiden, auf welche Seite
       der Sieg fällt, und wir müssen weiter unterstützen, Waffen liefern,
       militärische Ausrüstung liefern, das ist wichtig“, sagte der spanische
       Politiker. (dpa)
       
       ## Nato stockt Truppen an Ostflanke massiv auf
       
       Die Nato wird ihre Truppen an der Ostflanke massiv aufstocken. Darauf
       verständigten sich die 30 Staats- und Regierungschefs auf ihrem
       Sondergipfel am Donnerstag in Brüssel. Danach werden vier zusätzliche
       sogenannte Battlegroups in der Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien
       stationiert. Zugleich warnen die Nato-Staaten Russland vor einem Einsatz
       von chemischen Waffen. Mit der Invasion gefährde Russland die globale
       Sicherheit, heißt es in der Erklärung weiter. Die Nato verurteilte Angriffe
       auf die Zivilbevölkerung und zieht Belarus in die Mitverantwortung. China
       fordern die Nato-Staaten auf, Russland nicht in dem Krieg zu unterstützen.
       Das Bündnisgebiet werde die Allianz beschützen und jeden Zentimeter
       verteidigen.
       
       Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bleibt wegen des Krieges
       außerplanmäßig für ein weiteres Jahr im Amt. Der norwegische Politiker
       stimmte auf dem Sondergipfel der Allianz zu, bis zum 30. September 2023
       Generalsekretär zu bleiben. Das Finanzministerium in Oslo erklärte
       zugleich, Stoltenberg habe seine Bewerbung für das Amt des norwegischen
       Zentralbankchefs zurückgezogen. Stoltenbergs reguläre Amtszeit bei der Nato
       endet Ende September, er sollte danach Zentralbankchefs seines Landes
       werden. (rtr)
       
       ## Nato droht Russland bei Chemiewaffen-Einsatz mit „schwerwiegenden
       Konsequenzen“
       
       Die Nato hat Russland im Fall eines Einsatzes von Massenvernichtungswaffen
       mit harten Konsequenzen gedroht. „Jegliche Verwendung chemischer oder
       biologischer Waffen durch Russland wäre inakzeptabel und würde
       schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen“, heißt es in der am
       Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Abschlusserklärung des
       Nato-Sondergipfels. Ähnlich hatte sich zuvor bereits US-Präsident Joe Biden
       geäußert.
       
       Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg fügte nach dem Gipfel hinzu, die
       Militärführung habe auch für das Bündnisgebiet die Abwehr gegen mögliche
       Angriffe mit chemischen, biologischen oder sogar Atomwaffen aktiviert. „Wir
       ergreifen Maßnahmen, um die Ukraine zu unterstützen, aber auch zum
       Selbstschutz“, sagte Stoltenberg. (afp)
       
       ## USA verhängen Sanktionen gegen mehr als 400 Russen und Unternehmen
       
       Die USA verhängen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine
       Sanktionen gegen mehr als 400 weitere Russen und russische Unternehmen. Wie
       das Weiße Haus am Donnerstag anlässlich der Teilnahme von US-Präsident Joe
       Biden an Gipfeltreffen von Nato, G7 und EU in Brüssel mitteilte, sollen
       unter anderem 48 Rüstungsunternehmen, 328 Mitglieder der Duma und
       zahlreiche Bankenmanager mit Sanktionen belegt werden. (afp)
       
       ## 🐾 Abschied vom Westen
       
       In Russlands Shoppingmalls gehen viele Lichter aus: Westliche Ketten ziehen
       sich zurück. Kunden stehen stundenlang für Kleider und Kosmetik an. Die
       Reportage unserer Moskau-Korrespondentin Inna Hartwich lesen Sie [1][hier].
       
       ## Laut UN 1000 tote Zivilisten
       
       Bei dem Krieg in der Ukraine sind den Vereinten Nationen zufolge mehr als
       1000 Zivilisten ums Leben gekommen. Mindestens 1035 Zivilisten seien seit
       dem Beginn der Kämpfe am 24. Februar getötet worden, teilt das
       UN-Menschenrechtsbüro mit. 1650 seien verletzt worden. (rtr)
       
       ## Nato: Russland gefährdet globale Sicherheit
       
       Russland gefährdet nach Ansicht der Nato mit der Invasion in der Ukraine
       die globale Sicherheit. In einer Erklärung des Sondergipfels der Staats-
       und Regierungschefs der 30 Mitlieder verurteilt die Allianz zugleich
       Angriffe auf die Zivilbevölkerung und zieht Belarus in die
       Mitverantwortung. China fordern die Nato-Staaten auf, Russland nicht in dem
       Krieg zu unterstützen. Das Bündnisgebiet werde die Allianz beschützen und
       jeden Zentimeter verteidigen. (rtr)
       
       ## Stoltenberg bleibt Generalsekretär der Nato
       
       Jens Stoltenberg bleibt wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine ein
       weiteres Jahr Generalsekretär der Nato. Die Bündnisstaaten hätten beim
       Gipfeltreffen entschieden, das Mandat des Norwegers bis zum 30. September
       2023 zu verlängern, teilte das Verteidigungsbündnis am Donnerstag in
       Brüssel mit. Zudem sei Stoltenberg für seine Führungsstärke und sein
       Engagement gedankt worden – insbesondere in diesem kritischen Moment für
       die internationale Sicherheit.
       
       Stoltenberg ist seit 2014 Nato-Generalsekretär, seine Amtszeit sollte
       eigentlich am 30. September auslaufen. Danach wollte der frühere
       norwegische Regierungschef ursprünglich zurück in seine Heimat gehen und
       dort Chef der Zentralbank werden. Für diesen Posten hatte sich der
       63-Jährige Ende des vergangenen Jahres beworben. Anfang Februar bekam er
       dann offiziell den Zuschlag. (dpa)
       
       ## USA wollen 100.000 Menschen aus der Ukraine aufnehmen
       
       Die USA planen nach Informationen von Reuters die [2][Aufnahme von bis zu
       100.000 ukrainischen Geflüchteten]. Dies solle am Donnerstag bekanntgegeben
       werden, während US-Präsident Joe Biden mit den europäischen Staats- und
       Regierungschefs zusammentrifft, erfährt Reuters von mit dem Vorgang
       vertrauten Personen. Bisher hatten die USA nur wenige ukrainische
       Flüchtlingen aufgenommen. (rtr)
       
       ## Selenski: Ukraine hat bei Nato 200 Panzer angefordert
       
       Die von Russland angegriffene Ukraine hat bei der Nato mindestens 200
       Panzer angefordert. „Sie haben mehr als 20.000 Panzer. Die Ukraine hat um
       ein Prozent gebeten“, sagte Präsident Wolodomir Selenski am Donnerstag bei
       einer Videoschalte zum außerordentlichen Nato-Gipfel in Brüssel. Kiew würde
       sie auch kaufen. „Wir haben bisher keine klare Antwort“, meinte der
       44-Jährige. Ähnlich sehe es bei den angeforderten Flugzeugen und
       Abwehrsystemen für Raketen aus. Brüssel würde keine deutlichen Antworten
       geben.
       
       „Ich bitte darum, Ihre Einschätzung zu ändern und an die Sicherheit in
       Europa und in der Welt zu denken“, appellierte Selenski an die Mitglieder
       der westlichen Militärallianz. Die Nato solle Kiew ein Prozent ihrer Panzer
       und Flugzeuge überlassen.
       
       Zugleich solle Brüssel aufhören, von der Ukraine für einen Beitritt
       Nato-Standards zu verlangen. „Wir haben gezeigt, wozu unsere Standards in
       der Lage sind“, betonte der Staatschef. Kiew sei in der Lage, zur
       allgemeinen Sicherheit in Europa beizutragen. (dpa)
       
       ## EU will bei Umtausch von Hrywnja in Euro helfen
       
       Die EU will Millionen von ukrainischen Geflüchteten beim Umtausch ihres
       Bargeld in der Landeswährung Hrywnja in EU-Währungen helfen. Aus einem von
       Reuters eingesehenen EU-Dokument geht hervor, dass das Geld der Flüchtlinge
       drei Monate lang zum Kurs der ukrainischen Zentralbank umgetauscht werden
       soll. Die EU-Regierungen müssen dies noch beschließen. (rtr)
       
       ## Ampel beschließt Energiepreispauschale und Absenkung der Steuer auf
       Kraftstoffe
       
       Zur Abfederung der immens gestiegenen Energiekosten hat die Ampel-Koalition
       ein zweites Maßnahmenpaket für die Bürgerinnen und Bürger geschnürt: Wie
       die Spitzen der Koalition am Donnerstagvormittag mitteilten, bekommen alle
       einkommensteuerpflichtigen Beschäftigten eine Energiepreispauschale von 300
       Euro als Zuschuss zum Gehalt ausgezahlt.
       
       „Zum Zweiten wollen wir die Menschen, die auf das Auto angewiesen sind,
       Pendlerinnen und Pendler, Familien und Gewerbetreibende mit den steigenden
       Spritpreisen nicht im Stich lassen“, sagte Finanzminister Christian Lindner
       (FDP). Beschlossen wurde demnach eine Absenkung der Energiesteuer auf
       Kraftstoffe für drei Monate auf das europäische Mindestmaß. Der Spritpreis
       werde damit beim Benzin um 30 Cent pro Liter und beim Diesel um 14 Cent pro
       Liter reduziert.
       
       Zu dem Maßnahmenpaket gehören außerdem eine weitere Einmalzahlung für
       ärmere Haushalte in Höhe von 100 Euro sowie zur Abfederung besonderer
       Härten für Familien ein Einmalbonus für jedes Kind ergänzend zum Kindergeld
       in Höhe von 100 Euro. Dieser soll über die Familienkassen ausgezahlt
       werden.
       
       Nicht zuletzt gehe es darum, gleichzeitig „massiv in den ÖPNV“ zu
       investieren, sagte Grünen-Chefin Ricarda Lang. Der Nahverkehr werde
       vorübergehend „so billig“ wie nie zuvor. Demnach ist geplant, für 90 Tage
       ein Monatsticket für neun Euro einzuführen. Die entsprechenden
       Regionalisierungsmittel sollen so erhöht werden, „dass die Länder dies
       organisieren können“, heißt es im Ergebnispapier des Koalitionsausschusses,
       der die ganze Nacht getagt hatte. (afp)
       
       ## Scholz betont Entschlossenheit des Westens
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor Beginn des Nato-Gipfels die
       Entschlossenheit des Westens im Ukraine-Konflikt betont. „Genau vor einem
       Monat hat Präsident Putin seinen schrecklichen Angriffskrieg gegen die
       Ukraine begonnen“, schreibt er auf Twitter. Der Dreier-Gipfel von Nato, G7
       und EU zeige den Ernst der Lage. „Es zeigt aber auch unsere große Einigkeit
       und Entschlossenheit.“ (rtr)
       
       ## Stoltenberg: Russland wird einen hohen Preis zahlen müssen
       
       Zu Beginn des Nato-Sondergipfels hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
       betont, dass Russland einen hohen Preis für den Angriff auf die Ukraine
       bezahlen müsse. Das Bündnis werde weiter an der Seite der Ukraine stehen.
       An dem Nato-Sondergipfel nimmt auch US-Präsident Joe Biden teil. (rtr)
       
       ## Johnson wirft Putin „Barbarei“ vor
       
       Der britische Premierminister Boris Johnson wirft dem russischen
       Präsidenten Wladimir Putin „Barbarei“ vor. „Wladimir Putin hat schon die
       rote Linie hin zur Barbarei überschritten“, sagt Johnson bei seiner Ankunft
       zum Nato-Gipfel in Brüssel. Johnson spricht sich zugleich für weitere
       Sanktionen gegen Russland aus. (rtr)
       
       ## Koalitionsspitzen einigen sich auf Entlastungspaket
       
       Die Spitzen der Ampel-Koalitionspartner SPD, Grüne und FDP haben sich auf
       ein [3][Entlastungspaket] angesichts der gestiegenen Energiepreise
       verständigt. Geplant sind „umfangreiche und entschlossene Maßnahmen“ zur
       Entlastung der Bürgerinnen und Bürger, wie die Deutsche Presse-Agentur am
       Donnerstagmorgen aus Koalitionskreisen erfuhr. Die Koalition habe sich
       außerdem auf Maßnahmen zur Stärkung der „energiepolitischen Unabhängigkeit“
       verständigt. Die Ergebnisse sollten am Vormittag veröffentlicht werden. Die
       Gespräche hatten am Vorabend um 21 Uhr begonnen.
       
       In der Debatte waren mehrere Maßnahmen, um Bürger und Unternehmen zu
       entlasten. Ein Vorstoß von FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner
       für einen Tankzuschuss war allerdings auf Widerstand bei den
       Koalitionspartnern gestoßen. SPD und Grüne wollen Mobilität zwar auch
       günstiger machen, dabei aber Menschen mit kleinem Einkommen stärker
       entlasten. Die Grünen dringen zudem auf Maßnahmen zum Energiesparen.
       
       Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatte mehr
       Anstrengungen beim Energiesparen als Bedingung für ein Entlastungspaket
       genannt. Er hatte zum Beispiel Gasheizungen als „Auslaufmodell“ bezeichnet.
       Ziel der Bundesregierung ist es, angesichts des russischen Angriffskriegs
       auf die Ukraine die Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle aus Russland zu
       verringern. Ein Energieembargo lehnt die Bundesregierung ab. (dpa)
       
       ## 🐾 Nato, G7 und EU teffen sich in Brüssel: Das Band soll noch enger
       werden
       
       Auf drei Gipfeln berät der Westen am Donnerstag Konsequenzen aus dem Krieg.
       Doch nicht in allen Fragen gibt es Einigkeit. Den Vorbericht von Tobias
       Schulze und Eric Bonse lesen Sie [4][hier].
       
       ## Russische Truppen vor Kiew aufgehalten
       
       Die russischen Einheiten greifen nach Angaben des ukrainischen Militärs
       weiter zahlreiche Städte und Gebiete an, sind aber bei Kiew am Vorrücken
       gehindert worden. Beim östlichen Kiewer Vorort Browary seien russische
       Truppen gestoppt worden, teilte der ukrainische Generalstab mit. Es sei
       ihnen auch nicht gelungen, ukrainische Verteidigungsstellungen zu
       durchbrechen, um den nordwestlichen Rand der Hauptstadt zu erreichen. Im
       Gegenteil sind nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes ukrainische
       Truppen im Nordwesten von Kiew zu erfolgreichen Gegenangriffen
       übergegangen.
       
       Im Gebiet Donezk im Osten stand nach Kiewer Angaben die überwiegende
       Mehrheit ukrainischer Einheiten unter Beschuss. Russische Truppen wollten
       dort die Orte Werchnoterezke, Marjinka und weiterhin die hart umkämpfte
       Großstadt Mariupol einnehmen. Die Berichte aus den Kampfzonen lassen sich
       aber weiterhin nicht unabhängig überprüfen.
       
       Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums haben die russischen
       Streitkräfte auch einen Monat nach Kriegsbeginn nicht die Lufthoheit in der
       Ukraine erobert. Die USA und ihre Verbündeten arbeiteten daran, den
       Ukrainern mehr Luftabwehrsysteme mit großer Reichweite zu beschaffen. Die
       derzeit vorhandenen Systeme setzten die Ukrainer „sehr effektiv“ ein. Das
       sei ein Grund dafür, „warum wir ein ziemlich risikoscheues Verhalten
       einiger russischer Piloten beobachten“.
       
       Durch russischen Beschuss in Kiew wurde am Mittwoch die russische
       Journalistin Oxana Baulina getötet, die für das unabhängige
       Investigativportal The Insider (theins.ru) arbeitete. Seit Beginn des
       Kriegs gab es Berichte über mindestens sechs getötete Journalisten. (dpa)
       
       ## Selenski ruft Menschen zu Solidarität auf
       
       Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ruft die Menschen in der
       ganzen Welt auf, auf die Straßen zu gehen und ein Ende des Kriegs in seinem
       Land zu fordern. „Kommt aus euren Büros, euren Häusern, euren Schulen und
       Universitäten, im Namen des Friedens, kommt mit ukrainischen Symbolen, um
       die Ukraine zu unterstützen, um die Freiheit zu unterstützen, um das Leben
       zu unterstützen“, sagte Selenski in einer öffentlichen Videoansprache. Er
       forderte erneut die Einrichtung und Überwachung einer Flugverbotszone über
       der Ukraine. Bei den Gipfeltreffen der Nato, der EU und der G7-Staaten am
       Donnerstag werde man sehen, wer ein Freund und ein Partner der Ukraine sei,
       und wer das Land verraten und verkauft habe. (rtr)
       
       ## Stoltenberg: Russische Chemiewaffen könnten Nato-Gebiet kontaminieren
       
       Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland zum Auftakt des
       Sondergipfels in Brüssel eindringlich vor dem Einsatz von Chemiewaffen in
       der Ukraine gewarnt. Die chemischen Kampfstoffe könnten sich dann auch auf
       Nato-Territorium ausbreiten, sagte der Norweger. Es gebe immer das Risiko
       der Kontamination, der Ausbreitung über größere Gebiete.
       
       Wie die Nato auf einen solchen Fall reagieren würde, sagte Stoltenberg
       nicht. Zugleich machte er deutlich, dass Russland eine entschiedene
       Reaktion fürchten müsste. „Die Nato ist immer bereit (…), auf jegliche Art
       von Angriff zu reagieren“, sagte er. Jeder Einsatz chemischer Waffen würde
       die Art des Konflikts grundlegend verändern. Er wäre eine „eklatante
       Verletzung des Völkerrechts“ und würde „weitreichende und schwerwiegende
       Folgen“ haben, sagte er. (dpa)
       
       ## Flächenbrände bei Tschernobyl gelöscht
       
       Im Sperrgebiet um das ehemalige [5][Atomkraftwerk Tschernobyl] sind mehrere
       Flächenbrände erfolgreich bekämpft worden. Die ukrainische
       Atomaufsichtsbehörde habe die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA)
       darüber informiert, dass die Feuerwehr der Stadt Tschernobyl vier Brände
       gelöscht habe. Das teilte Generaldirektor Rafael Grossi am Mittwochabend
       mit. Zur Ursache der Feuer gab es keine Angaben. Russische Truppen hatten
       das Gelände um das AKW vor rund einem Monat unter ihre Kontrolle gebracht.
       Dort kam es 1986 zum schwersten Atomunglück in der Geschichte der zivilen
       Nutzung der Kernkraft. (dpa)
       
       ## Volker Wissing fordert europaweite Aufnahmebereitschaft
       
       Die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine darf kein deutsch-polnisches
       Problem bleiben. Dies fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing.
       „Aufnahmebereitschaft gibt es auch in Ländern, die nicht nah an der Ukraine
       liegen. Es müssen Transporte nach Frankreich, Spanien, Griechenland,
       Dänemark organisiert werden – mit Bahn oder Flugzeug“, sagte der
       FDP-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht.
       In Deutschland müssten weitere Verteilzentren neben Berlin, Hannover und
       Cottbus errichtet werden. Sonst würden viele Flüchtende weiter nach Berlin
       kommen, weil sie dort Freunde und Verwandte hätten und am ehesten eine
       Perspektive für sich sähen. Es werde ein gutes System gebraucht um die
       Flüchtenden in Deutschland und Europa zu verteilen. (rtr)
       
       ## Gefallene russische Soldaten werden mit Gesichtserkennungssoftware
       identifiziert
       
       Die Ukraine setzt Gesichtserkennungssoftware von Clearview AI ein, um die
       Leichen gefallener russischer Soldaten zu identifizieren und ihre Familien
       ausfindig zu machen, sagt der ukrainische Vizepremierminister Mykhailo
       Fedorow. „Aus Höflichkeit gegenüber den Müttern dieser Soldaten verbreiten
       wir diese Informationen über die sozialen Medien, damit die Familien
       zumindest wissen, dass sie ihre Söhne verloren haben, und damit sie die
       Möglichkeit haben, die Leichen abzuholen“, sagt Fedorow in einem
       Reuters-Interview. Gegner der Gesichtserkennung, darunter auch
       Bürgerrechtsgruppen, haben die Einführung der Clearview-Software in der
       Ukraine abgelehnt. Sie verweisen auf mögliche falsche Identifizierungen.
       (rtr)
       
       ## WHO meldet 64 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen
       
       Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet 64 Angriffe auf
       Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine seit Beginn des Krieges. Dabei
       seien 15 Menschen gestorben, 37 seien verletzt worden. Fast jeder Dritte
       der Vertriebenen im Land leide an einer chronischen Krankheit, die
       behandelt werden müsse. Doch fast die Hälfte aller Apotheken sei
       geschlossen. Zudem würden wesentlich weniger Menschen in der Ukraine gegen
       das Coronavirus geimpft als vor dem russischen Einmarsch. (rtr)
       
       24 Mar 2022
       
       ## LINKS
       
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