# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Stiko empfiehlt Booster ab 12
       
       > Die Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfungen schon für Kinder ab 12 Jahren.
       > Die Vorsitzende des Ethikrats sieht die Bedingungen für eine Impfpflicht
       > noch nicht erfüllt.
       
 (IMG) Bild: Ein Wegweiser zu einem Impfzentrum
       
       ## Einreise von Djokovic in Spanien wird untersucht
       
       Neben dem Einreisestreit in Australien droht [1][Tennis-Star Novak
       Djokovic] möglicherweise auch in Spanien Ärger mit den Behörden. Alles
       deute darauf hin, dass der 34 Jahre alte Serbe kurz vor Silvester illegal
       in das EU-Land eingereist sei, wie der gewöhnlich gut informierte
       Radiosender Cadena Cope und auch andere spanische Medien berichteten. Bei
       seiner Einreise habe der Weltranglisten-Erste weder einen Impfnachweis
       vorgelegt noch die für ungeimpfte Serben in Spanien zwingend
       vorgeschriebene Sondergenehmigung beantragt, hieß es unter Berufung auf das
       spanische Außenministerium in Madrid. Die Regierung in Madrid habe die
       Polizei mit der Einleitung einer Untersuchung beauftragt.
       
       Nach Medienberichten unter anderem aus Spanien und Australien wurde
       Djokovic am 31. Dezember sowie am 2. und 3. Januar im südspanischen
       Nobelbadeort Marbella gesehen, fotografiert und gefilmt. Dort habe er unter
       anderem im Club de Tenis Puente Romano trainiert und Autogramme verteilt,
       wie unter anderem die renommierte spanische Zeitung „El País“ berichtete.
       Der Serbe besitzt in Marbella in der Provinz Andalusien den Medienangaben
       zufolge ein Haus.
       
       Mit Spannung wird unterdessen weiterhin auf die Entscheidung der
       australischen Behörden gewartet, ob Djokovic im Land bleiben und ab Montag
       bei den Australian Open seinen Titel verteidigen darf. Vorige Woche war ihm
       die Einreise ins Land verweigert worden, weil er nicht gegen das
       Coronavirus geimpft ist und den Behörden die Dokumentation seiner
       medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte. Weil die Grenzbeamten
       ihm aber nicht die vereinbarte Zeit zur Klärung zugestanden hatten, wurde
       die Entscheidung am Montag von einem Richter vorläufig gekippt. (dpa)
       
       ## Vorsitzende des Ethikrats sieht Bedingungen für Impfpflicht noch nicht
       erfüllt
       
       Die Vorsitzende des Deutschen Ehtikrats, Alena Buyx, sieht die von dem
       Gremium gestellten Bedingungen für die Einführung einer allgemeinen
       Corona-Impfpflicht bisher nicht gegeben. „Wir haben der Politik ins
       Aufgabenheft geschrieben, was alles gemacht werden müsste, bevor eine
       Impfpflicht kommen könnte: Man müsste zum Beispiel noch viel mehr
       niedrigschwellige, flächendeckende Impfangebote haben“, sagte sie dem
       Spiegel. „Eine echte zielgruppenspezifische Strategie aber wurde bislang
       versäumt.“ Nötig seien auch eine dauerhafte Impf-Infrastruktur, sehr viel
       gute Beratung und noch einiges mehr.
       
       „Es gibt also eine ganze Reihe von Bedingungen oder flankierenden
       Maßnahmen, die zwingend sind, bevor es aus unserer Sicht zu einer
       Impfpflicht kommen könnte“, sagte Buyx. Der Ethikrat hatte kurz vor
       Weihnachten eine Stellungnahme veröffentlicht, in der eine Ausweitung der
       Corona-Impfpflicht auf große Teile der Bevölkerung empfahl. Ein solcher
       Schritt müsse aber flankiert werden „von einer Reihe von Maßnahmen, etwa
       einer flächendeckenden Infrastruktur mit sehr vielen niedrigschwelligen
       Impfangeboten und ausreichend Impfstoff“, hieß es damals. Auch müsse eine
       erweiterte Impfpflicht mit „zielgruppenspezifischer, kultursensibler,
       mehrsprachiger und leicht verständlicher Information“ verbunden sein. (afp)
       
       ## Ungeimpfte machen Mehrheit aller Covid-19-Fälle auf Intensivstationen
       aus
       
       Ungeimpfte machen in Deutschland die Mehrheit aller Covid-19-Fälle auf
       Intensivstationen aus. Das bestätigen Daten aus dem Intensivregister, wie
       das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Deutsche Interdisziplinäre
       Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin am Donnerstag mitteilten.
       
       In den vier Wochen zwischen dem 14. Dezember und dem 12. Januar waren
       demnach von 8.912 Corona-Intensivpatienten, deren Impfstatus bekannt war,
       fast zwei Drittel ungeimpft. Das entsprach insgesamt 5.521 Fällen oder 62
       Prozent der Neuaufnahmen mit erfasstem Impfstatus. Von etwa jedem zehnten
       Patienten war der Impfstatus nicht bekannt.
       
       Wie aus dem Intensivregister hervorgeht, wiesen in dem genannten Zeitraum
       rund 9,6 Prozent der Patienten – 856 Fälle – einen unvollständigen
       Immunschutz auf. Sie waren also genesen, aber ungeimpft oder hatten nur
       eine Teilimmunisierung. Mehr als ein Viertel der Intensivpatienten – 28,4
       Prozent beziehungsweise 2.535 Fälle – hatte eine vollständige
       Grundimmunisierung oder bereits eine Boosterimpfung.
       
       Im Intensivregister wird seit Mitte Dezember zusätzlich der Impfstatus
       erfasst. Alle Intensivstationen mit Akutversorgung melden dazu täglich den
       Impfstatus der zum Vortag neu aufgenommenen Covid-19-Patientinnen und
       -Patienten. Die Ergebnisse decken sich den Angaben zufolge mit bisher
       veröffentlichten Zahlen des RKI, das diese von den Gesundheitsämtern
       bekommt. Die Impfdaten aus dem Intensivregister werden ab der kommenden
       Woche regelmäßig im Wochenbericht des RKI veröffentlicht. (afp)
       
       ## Bundesregierung droht 80-Prozent-Ziel bei Impfquote erneut zu verfehlen
       
       Die Bundesregierung droht ihr Ziel, 80 Prozent der Bevölkerung gegen das
       Coronavirus zu impfen, erneut zu verfehlen. Es werde „sehr schwer“, die
       Marke bis Ende Januar noch zu erreichen, sagte Bundesgesundheitsminister
       Karl Lauterbach (SPD) dem Nachrichtenportal „The Pioneer“ (Donnerstag). Er
       warb angesichts rasant steigender Fallzahlen durch die Omikron-Variante im
       Bundestag erneut für eine Impfpflicht.
       
       Derzeit sind 74,8 Prozent der Bevölkerung in Deutschland geimpft. Die
       Bundesregierung hatte ursprünglich bereits Ende vergangenen Jahres 80
       Prozent erreichen wollen. Lauterbach sagte, über die Feiertage habe es
       einen Rückgang bei den Impfungen gegeben. „Daher muss man das wieder
       anschieben.“
       
       Am Mittwoch wurden laut Bundesgesundheitsministerium 780.000 Dosen
       verabreicht. Dies ist deutlich weniger als zeitweise vor Weihnachten. So
       waren Mitte Dezember eine Rekordzahl von rund 1,6 Millionen Menschen an
       einem Tag geimpft worden.
       
       Die meisten Impfungen derzeit sind bereits Auffrischungsimpfungen, bei
       ungeimpften Menschen bewegt sich wenig. Nur knapp sieben Prozent der am
       Mittwoch verimpften Dosen wurden für Erstimpfungen verwendet.
       
       „Viele von uns erbringen große Opfer, um sie zu schützen“, sagte Lauterbach
       im Bundestag an ungeimpfte Menschen gerichtet. „Bitte ergreifen sie die
       Gelegenheit zumindest zur ersten Impfung.“ Lauterbach verwies darauf, dass
       Ungeimpfte – und dabei besonders die Älteren – durch die Omikron-Variante
       besonders gefährdet seien. Er plädierte erneut für eine allgemeine
       Impfpflicht.
       
       Einen eigenen Antrag dazu will der Minister aber im Bundestag nun nicht
       mehr vorlegen. Dies sei „keine so kluge Idee“, sagte er „The Pioneer“. Er
       wolle in der Frage „neutral“ sein. Im Bundestag wird es bei dem Thema
       keinen Fraktionszwang geben. Erstellt werden dort Gruppenanträge, hinter
       denen sich Abgeordnete fraktionsübergreifend sammeln können.
       
       Die Union warf der Bundesregierung erneut vor, sich vor dem Hintergrund
       unterschiedlicher Haltungen in den Ampel-Parteien vor einer klaren
       Positionierung zu drücken. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse „auf jeden
       Fall einen Gesetzentwurf“ vorlegen, forderte Unionsgeschäftsführer Thorsten
       Frei (CDU) im ZDF-„Morgenmagazin“. Er könne „nicht mit verschränkten Armen
       am Spielfeldrand stehen und warten, was im Parlament passiert.“
       
       Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katharina Dröge, verteidigte
       das Vorgehen. Die Bekämpfung der Pandemie sei nicht nur eine Aufgabe der
       Regierung, sagte sie der „Welt“ (Freitagausgabe). „Das geht alle
       demokratischen Parteien an.“
       
       CDU und CSU wollen sich bisher nicht an der Ausarbeitung
       fraktionsübergreifender Gesetzesvorschläge zur Impfpflicht beteiligen.
       FDP-Fraktionsgeschäftsführer Johannes Vogel sagte der Nachrichtenagentur
       AFP, es sei „verstörend, dass die Unionsfraktion in der Opposition jeden
       Gestaltungsanspruch aufgegeben zu haben scheint“. (afp)
       
       ## Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfung ab 12 Jahren
       
       Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt angesichts der rasanten
       Verbreitung der Omikron-Variante nun auch allen Kindern und Jugendlichen ab
       12 Jahren eine Covid-19-Auffrischimpfung. Die dritte Impfdosis mit dem
       Impfstoff von Biontech/Pfizer sollte in einem Mindestabstand von drei
       Monaten zur vorangegangenen Impfung verabreicht werden, teilte die beim
       Robert-Koch-Institut angesiedelte Stiko am Donnerstag mit. Der Schutz vor
       einer Corona-Infektionen durch die derzeit verfügbaren Impfstoffe nehme
       auch in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen nach wenigen Monaten ab.
       Bei der Omikron-Variante sei die Wirksamkeit der Impfung zudem deutlich
       geringer. Bisher hatte die Stiko eine Booster-Impfung nur allen Erwachsenen
       ab 18 Jahren empfohlen. (rtr)
       
       ## Razzia bei 100 Patienten wegen mutmaßlich falscher Impfzertifikate
       
       Nach den Ermittlungen gegen einen schwäbischen Hausarzt wegen mutmaßlich
       falscher Corona-Impfungen hat es am Donnerstag eine großangelegte Razzia
       bei rund 100 Patienten in vier Bundesländern gegeben. Die Kriminalpolizei
       geht davon aus, dass die Betroffenen in die Praxis im Landkreis Donau-Ries
       gefahren sind, um ohne eine Impfung ein Impfzertifikat zu erhalten.
       Durchsuchungen gab es seit den frühen Morgenstunden außer in Bayern auch in
       Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen.
       
       „Gegen diese Personen wird wegen der Beihilfe beziehungsweise Anstiftung
       zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und deren Verwendung
       ermittelt“, teilte die Polizei mit. Außerdem stünden Verstöße gegen das
       Infektionsschutzgesetz im Raum.
       
       Die Ermittler stellten bei der Aktion unter anderem Impfausweise und
       Smartphones sicher. Zudem wurde bei Beschuldigten Blut entnommen, um den
       Impfstatus zu klären, wie ein Sprecher der Polizei erklärte. Das
       Amtsgericht Augsburg hatte die Durchsuchungsbeschlüsse genehmigt. Die
       Ermittler waren mit mehr als 200 Beamten aus mehreren Bundesländern im
       Einsatz – die Bereitschaftspolizei unterstützte bei der Razzia.
       
       Bereits im Herbst 2021 war bekannt geworden, dass der Mediziner mehreren
       hundert Männern und Frauen falsche Impfbescheinigungen ausgestellt haben
       soll. Bei manchen Patienten soll der Mann eine Scheinimpfung vorgenommen
       haben und die Betroffenen darüber getäuscht haben, dass sie tatsächlich
       kein Vakzin erhalten haben. (dpa)
       
       ## Lehrkräfte streiken in Frankreich
       
       Angesichts von Rekordzahlen bei den Neuinfektionen haben die Lehrer und
       Lehrerinnen in Frankreich am Donnerstag mit einem landesweiten Streik gegen
       das Corona-Management der Regierung an den Schulen protestiert.
       „Erschöpfung und Verzweiflung der gesamten Bildungsgemeinschaft haben ein
       noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht“, heißt es in einer gemeinsamen
       Erklärung von elf Gewerkschaften. Bildungsminister Jean-Michel Blanquer und
       die Regierung hätten eine chaotische Situation verursacht. Die Vorgaben zum
       Schutz der Schüler und des Personals seien ständig geändert worden. Zudem
       fehle es an geeigneten Instrumenten, um einen ordentlichen Ablauf an den
       Schulen zu gewährleisten.
       
       Lehrkräften, Schulverwaltungen und Eltern macht besonders zu schaffen, dass
       kurz vor der Rückkehr aus den Weihnachtsferien neue Testanforderungen
       angekündigt und seitdem zweimal geändert wurden. „Wir waren so verzweifelt,
       müde und wütend, dass wir keine andere Wahl hatten, als einen Streik zu
       organisieren, um der Regierung eine deutliche Botschaft zu übermitteln“,
       sagte Elisabeth Allain-Moreno von der Lehrergewerkschaft SE-UNSA. Die
       Gewerkschaften gingen davon aus, dass viele Schulen am Donnerstag
       geschlossen blieben und sich viele Lehrkräfte an dem Streik beteiligen –
       etwa auch 75 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer an den Grundschulen, aber
       auch weiteres Schulpersonal. (rtr)
       
       ## Kultusminister: Keine Nachteile für Schulabschlüsse auch in diesem
       Pandemiejahr
       
       Auch in diesem Jahr sollen Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge
       keine Nachteile durch die Corona-Pandemie haben. Die Abschlüsse und
       Abschlussprüfungen seien denen früherer und späterer Jahrgänge gleichwertig
       und würden gegenseitig anerkannt, heißt es in einem am Donnerstag in Berlin
       veröffentlichten Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK).
       
       Den Ländern stehe auch in diesem Jahr eine Reihe von Möglichkeiten offen,
       Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, ohne das Anspruchsniveau
       abzusenken, erklärten die Kultusminister der Länder. Dazu zählten eine
       Verschiebung von Prüfungsterminen sowie eine Reduzierung der Anzahl von
       Klassenarbeiten und Klausuren, um mehr Lernzeit zu gewinnen. Auch könnten
       eine höhere Zahl von Prüfungsaufgaben zur Auswahl gestellt und die
       Bearbeitungszeit verlängert werden.
       
       Sollten Schulen geschlossen sein, sind zudem mündliche Prüfungen „im
       Ausnahmefall“ auch als Videokonferenz möglich, „wenn sie aus Gründen des
       Infektionsgeschehens nicht in einem realen Prüfungsraum durchgeführt werden
       können“. Das muss aber durch die jeweiligen Landesregelungen gedeckt sein.
       
       ## Demonstration gegen Coronapolitik in Salzgitter eskaliert
       
       Eine nicht angemeldete Protestaktion gegen die Coronapolitik ist in
       Salzgitter am Mittwochabend nach Polizeiangaben eskaliert. Aus einer Gruppe
       von 50 Personen heraus seien Beamt*innen beschimpft, beleidigt und
       körperlich angegangen worden, als sie die Versammlung auflösen wollten,
       teilte ein Polizeisprecher mit. Es habe eine „aufgeheizte und aggressiven
       Stimmung“ geherrscht. Die Polizei habe mehrere Verfahren wegen
       Ordnungswidrigkeiten und Straftaten eingeleitet und drei Personen in
       Gewahrsam genommen. Ersten Ermittlungen zufolge seien unter den Beteiligten
       auch Angehörige der rechten Szene gewesen.
       
       Die Demonstrierenden, unter ihnen auch Kinder, hätten sich gegen 18 Uhr im
       Stadtteil Salzgitter-Bad getroffen und seien durch mehrere Straßen gezogen,
       erläuterte der Sprecher. Die Polizei habe dies als nicht angemeldete
       Versammlung eingestuft. Trotz mehrfacher Aufforderung hätten die meisten
       Teilnehmenden keine Masken getragen und die Mindestabstände nicht
       eingehalten. Die Beamt*innen hätten den Aufzug daraufhin gestoppt und
       Platzverweise ausgesprochen.
       
       Einige Versammlungsteilnehmer*innen hätten gewaltsam versucht, eine
       Polizeikette zu durchbrechen und sich vermummt, so dass die Beamt*innen
       von einem bevorstehenden Angriff ausgegangen seien, hieß es weiter. Erst
       als weitere Einsatzkräfte alarmiert worden seien, habe sich die Situation
       beruhigt. (epd)
       
       ## Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 427,7
       
       Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet mit 81.417 Corona-Neuinfektionen
       wieder einen neuen Höchstwert, nachdem bereits am Vortag ein Negativ-Rekord
       verzeichnet wurde. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 427,7
       von 407,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000
       Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus
       angesteckt haben. 316 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit
       erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 115.051.
       
       Nach Einschätzung des Leiters des Corona-Krisenstabes der Bundesregierung,
       Generalmajor Carsten Breuer, kann es zu Engpässen bei Coronatests kommen.
       „Wir werden mit Sicherheit wie bei allen knappen Ressourcen Kapazitäten
       bündeln müssen, wo es erforderlich ist. Das gilt auch für Tests“, sagt er
       der Süddeutschen Zeitung. „Sobald es irgendwo eng wird, muss ich
       priorisieren. Da haben Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur
       Vorrang.“
       
       Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert die rasche Einführung einer
       Impfpflicht. „Der Prozess muss jetzt stringent und zügig sein“, sagt
       Verbands-Chef Gerald Gaß der Funke Mediengruppe. „Eine Impflicht erst ab
       Herbst halte ich für zu spät.“ Das Thema dürfe nicht völlig zerredet
       werden, bis keine breite Einigung mehr möglich sei. (rtr)
       
       ## Bundestag stimmt über neue Corona-Quarantäneregeln ab
       
       Der Bundestag stimmt am Donnerstag über die zwischen Bund und Ländern
       verabredeten [2][neuen Coronaquarantäneregeln] ab. Die Abgeordneten werden
       sich voraussichtlich am Abend damit befassen. Zuvor stellen weitere
       Bundesminister ihre Vorhaben für die Legislaturperiode vor (ab 09.00 Uhr),
       darunter am frühen Nachmittag auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach
       (SPD). Die Debatte zur Gesundheitspolitik wird sich aller Voraussicht nach
       größtenteils um die Coronapandemie drehen.
       
       Zurückhaltend äußerte sich der Minister zum Erreichen des Impfziels, das
       sich die neue Ampel-Koalition bis Ende Januar gesetzt hat. Dem
       Nachrichtenportal „The Pioneer“ sagte er: „Es wird sehr schwer sein, das
       ist klar.“ Bis Ende Januar sollen 80 Prozent der Menschen in Deutschland
       mindestens einmal geimpft sein. Mit Stand vom Mittwochmorgen erhielten
       bisher 62,2 Millionen Menschen (74,8 Prozent der Bevölkerung) mindestens
       eine Dosis.
       
       Am Dienstag wurden mehr als 710.000 Dosen gespritzt, darunter 48.500
       Erstimpfungen. Am Montag gab es mehr als 520.000 Impfungen, darunter 34.700
       Erstimpfungen. Der Leiter des Corona-Krisenstabes der Regierung,
       Generalmajor Carsten Breuer, versicherte in der Süddeutschen Zeitung
       (Donnerstag), es fehle weder an Impfstoff noch an Infrastruktur, um das
       Ziel zu erreichen.
       
       Bund und Länder hatten die Quarantäne-Neuregelungen vergangene Woche
       vereinbart. Eine entsprechende Verordnung soll festlegen, welche generellen
       Ausnahmen es als Kontaktperson von Infizierten und als selbst Infizierter
       geben kann, wenn man geimpft oder genesen ist. Nach dem Bundestag soll sich
       am Freitag der Bundesrat abschließend damit befassen. In Kraft treten soll
       sie voraussichtlich am Samstag. Letztlich umgesetzt werden die Regeln dann
       von den Ländern. Die Quarantäne-Verkürzungen sollen wichtige
       Versorgungsbereiche am Laufen halten, auch wenn die Infiziertenzahlen stark
       steigen.
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Mittwoch im Bundestag den Coronakurs
       seiner Regierung verteidigt. Der [3][SPD-Politiker legte zudem dar, dass
       die geplante Impfpflicht in Deutschland alle über 18 umfassen soll]. „Es
       sollte um alle Erwachsenen gehen“, sagte Scholz in seiner ersten
       Regierungsbefragung als Kanzler im Bundestag. Er verteidigte auch den
       angekündigten Weg mit fraktionsübergreifenden Gruppenanträgen im Parlament.
       
       Lauterbach kündigte an, auf einen eigenen Vorschlag für eine allgemeine
       Impfpflicht zu verzichten. The Pioneer sagte er: „Ich habe mich
       entschieden, keinen eigenen Antrag zu präsentieren, sondern da neutral zu
       sein.“ Dem Parlament einen eigenen Entwurf zu präsentieren, wäre auf jeden
       Fall „keine so kluge Idee“. Als Gesundheitsminister müsse er „eine gewisse
       Neutralität“ haben. In der Sache stehe er aber „Schulter an Schulter“ mit
       Scholz. „Wir sind klare Befürworter der Impfpflicht.“
       
       Besonderen Zeitdruck sieht der Minister nicht. Für die
       [4][Omikron-Variante] spiele die Impfpflicht sowieso keine entscheidende
       Rolle mehr. Sie müsse perspektivisch funktionieren, „damit im Herbst die
       Welle abgewendet werden kann“. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen
       Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, hingegen mahnte in den Zeitungen der
       Funke Mediengruppe: „Der Prozess muss jetzt stringent und zügig sein.“ Eine
       Impflicht erst im Herbst sei zu spät. Das Thema dürfe nicht völlig zerredet
       werden. (dpa)
       
       ## Bundesweit mehr als 1.200 Anträge auf Schadenersatz wegen Corona-Impfung
       
       Seit Beginn der Corona-Impfkampagne sind bundesweit mindestens 1.200
       Anträge auf staatliche Versorgungsleistungen nach möglichen Impfschäden
       gestellt worden. Die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ, Donnerstagsausgabe)
       berichtete nach einer Abfrage von Zahlen aus allen 16 Bundesländern, dass
       dort bislang 1.219 Anträge eingegangen seien. Von den eingegangenen
       Anträgen wurden bisher 54 entschieden und davon wiederum 18 bewilligt, 30
       abgelehnt, drei zuständigkeitshalber abgegeben und einer aus sonstigen
       Gründen erledigt.
       
       Zu Einzelfällen und somit der etwaigen Schwere der Schäden oder der Höhe
       von Entschädigungen machten die Behörden keine Angaben. Der Zeitung zufolge
       stehen die 1.219 Anträge im Verhältnis zu 155,4 Millionen Impfungen – das
       entspricht einem Antrag pro 127.500 Impfungen.
       
       Anspruch auf Versorgungsleistungen wegen Impfschäden ergeben sich aus dem
       Infektionsschutzgesetz (IfSG). Ein Impfschaden ist demnach „die
       gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß
       einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die
       Schutzimpfung“. Nicht darunter fallen Impfreaktionen wie Kopfschmerzen,
       Schüttelfrost oder Fieber, die häufig auftreten.
       
       Mehrere Pressesprecher wiesen gegenüber der NOZ darauf hin, dass der
       Gesundheitszustand nach sechs Monaten maßgeblich für die Entscheidung über
       die Anträge sei. Zudem sei die Prüfung auf einen Zusammenhang des
       Gesundheitszustands mit der Impfung sehr umfangreich und zeitaufwendig.
       
       Die meisten Anträge wurden mit 238 in Bayern gestellt, wovon bislang drei
       bewilligt wurden. Es folgt Nordrhein-Westfalen mit 188 Anträgen und bisher
       acht Bewilligungen. 102 Anträge gingen in Niedersachsen ein, dort wurde
       noch keiner anerkannt, 101 in Berlin bei ebenfalls noch keiner Anerkennung.
       
       Das Bundesgesundheitsministerium wollte sich auf NOZ-Nachfrage nicht zur
       Zahl der Anträge äußern. Das für Impfstoffsicherheit zuständige
       Paul-Ehrlich-Institut erklärte in seinem jüngsten Sicherheitsbericht von
       Ende Dezember: „Nach derzeitigem Kenntnisstand sind schwerwiegende
       Nebenwirkungen sehr selten und ändern nicht das positive
       Nutzen-Risiko-Verhältnis der Impfstoffe“ gegenüber einer Corona-Erkrankung.
       (afp)
       
       ## Faeser warnt vor Unterwanderung durch Rechtsextremisten
       
       Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat an Demonstranten gegen
       Corona-Maßnahmen appelliert, sich möglichst nur an angemeldeten
       Versammlungen zu beteiligen. Die Veranstaltungen würden immer
       kleinteiliger, die „Spreizung“ mache es den Behörden immer schwieriger,
       [5][sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im Deutschlandfunk]. Die
       Menschen hätten das Recht auf die Straße zu gehen und ihre Meinung zu
       sagen. „Das kann ich natürlich auch in einer normal angemeldeten
       Versammlung. Und dafür muss ich nicht die Sicherheitsbehörden versuchen
       auszutricksen“, betonte Faeser. Wer sein Demonstrationsrecht wahrnehmen
       wolle, solle das auf einem „geordneten Weg“ tun. „Machen Sie es unseren
       Sicherheitsbehörden nicht noch schwieriger“, rief die Ministerin
       Demonstranten auf.
       
       Faeser warnte auch vor der Instrumentalisierung von Corona-Kundgebungen
       durch Rechtsextremisten. Diese würden regional bei solchen Veranstaltungen
       deutlich an Einfluss gewinnen. Sie zielten aber nicht auf Corona-Maßnahmen,
       sondern wendeten sich gegen den Staat. Ihr Appell an demonstrierende
       Menschen laute: „Grenzen Sie sich davon ab. Für Hass, Hetze und Gewalt gibt
       es keine Rechtfertigung.“ (dpa)
       
       ## Neuer Höchstand in Australien
       
       In Australien melden Behörden mit 147.000 Fällen einen neuen Höchstwert bei
       Neuinfektionen. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigt so hoch wie nie
       zuvor. Nach Angaben der Behörden sind die Kapazitäten jedoch ausreichend.
       (rtr)
       
       13 Jan 2022
       
       ## LINKS
       
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