# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Zweite Impfauffrischung in Israel
       
       > Israel beginnt mit der Verabreichung der vierten Corona-Impfung. In
       > Südafrika sieht die Regierung den Höhepunkt der Omikron-Infektionswelle
       > überschritten.
       
 (IMG) Bild: Israel hat eine der schnellste Impfkampagnen weltweit durchgezogen
       
       ## Israel startet zweite Booster-Runde
       
       Israel hat mit dem Verabreichen einer zweiten Impfauffrischung gegen Corona
       begonnen. Die ersten Spritzen erhielten am Freitagmorgen in einem
       Krankenhaus in Scheba Patienten mit Herz-Lungen-Transplantationen. Die
       zweite Auffrischung sollen zunächst Menschen mit geschwächtem Immunsystem
       bekommen sowie Ältere und Angestellte im Gesundheitswesen.
       
       Israel hat eine der schnellste Impfkampagnen weltweit durchgezogen. Gut
       zwei Drittel der knapp 9,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner haben
       mindestens eine Dosis eines Impfstoffs gegen das Coronavirus bekommen. Ein
       vollständiger Impfschutz tritt bei den meisten Vakzinen nach der zweiten
       Impfspritze ein. Dieser lässt mit der Zeit nach und muss dann aufgefrischt
       werden. Mehr als 4,2 Millionen Israelis haben dafür eine dritte Dosis
       bekommen. Jetzt soll der Impfschutz erneut aufgefrischt werden.
       
       Derzeit erlebt Israel eine neue Corona-Welle, die von der besonders
       ansteckenden Omikron-Mutation angetrieben wird. Für Donnerstag wurden 4.085
       Neuinfektionen gemeldet, der höchste Tageswert seit Ende September. Die
       Behörden haben deshalb vor den Silvesterfeiern Kontaktbeschränkungen
       verhängt. In geschlossenen Räumen dürfen sich nicht mehr als 50 Personen
       versammeln, die Masken tragen müssen. Zutritt zu Versammlungen im Freien
       mit mehr als 100 Personen haben nur Menschen mit einem sogenannten Grünen
       Pass, der vollständig Geimpften und Genesenen ausgestellt wird. (ap)
       
       ## Südafrikas Regierung sieht Omikron-Höhepunkt überschritten
       
       Gut einen Monat nach der Entdeckung der Omikron-Variante des Coronavirus in
       Südafrika sieht die Regierung den Höhepunkt der neuen Infektionswelle
       überschritten. Das Land habe die Omikron-Welle ohne einen deutlichen
       Anstieg der Krankenhausanweisungen und Todesfälle überstanden, hob die
       Regierung am Freitag hervor. Staatschef Cyril Ramaphosa ließ daher
       erklären, dass die seit fast zwei Jahren geltende nächtliche Ausgangssperre
       und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben werden – und
       dies bereits zu Silvester.
       
       „Laut unseren Experten hat Omikron seinen Höhepunkt erreicht – ohne eine
       deutliche oder alarmierende Veränderung bei der Zahl der
       Krankenhauseinweisungen“, erklärte der dem Präsidenten zugeteilte Minister
       Mondli Gungubele bei einer Online-Pressekonferenz am Freitag. Die Regierung
       hege die Hoffnung, dass die positive Entwicklung andauere. Sie werte die
       Lage aber weiterhin „stündlich“ aus, um jede gegenteilige Entwicklung
       rechtzeitig zu bemerken.
       
       Am Vorabend hatte sich Ramaphosas Büro noch vorsichtiger ausgedrückt. „Alle
       Indikatoren deuten darauf hin, dass das Land den Höhepunkt der vierten
       Welle auf nationaler Ebene überschritten haben könnte“, hieß es. Die seit
       21 Monaten geltende nächtliche Ausgangssperre könne nun aufgehoben werden.
       Zuletzt hatte diese zwischen Mitternacht und 04.00 Uhr gegolten. In der
       Silvesternacht müssen die Südafrikaner also nicht daheim bleiben. (afp)
       
       ## „Spaziergänge“ gegen die Corona-Politik
       
       Bundesweit haben erneut in zahlreichen Städten Menschen gegen die
       Corona-Politik demonstriert. Die größten Aktionen am Donnerstag wurden aus
       Sachsen, Bayern und Thüringen gemeldet. In Nürnberg zogen etwa 1.300
       Demonstranten bei einem nicht angemeldeten „Spaziergang“ durch die
       Altstadt, in Rosenheim demonstrierten etwa 1.000 Menschen. In Chemnitz
       protestierten laut Polizei rund 800 Menschen, teilweise skandierten sie
       Sprechchöre mit Kritik an den Corona-Maßnahmen. Die Proteste verliefen
       zumeist friedlich. In Chemnitz schlug eine 40-Jährige einem Polizisten ins
       Genick. Gegen die Frau wurde ein Verfahren wegen tätlichen Angriffs auf
       Polizeibeamte eingeleitet.
       
       In Dresden beteiligten sich bis zu 1.500 Menschen an einem Protest gegen
       die Corona-Politik. Zu zwei angemeldeten Gegenveranstaltungen, eine davon
       unter dem Motto „Kein Platz für Querdenker, Wissenschaftsfeinde und
       Neonazis“, waren nach Polizeiangaben 13 Menschen erschienen. (dpa)
       
       31 Dec 2021
       
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