# taz.de -- Nachrichten in der Corona-Krise: Lauterbach sieht einen Lichtblick
       
       > Der Gesundheitsminister blickt vorsichtig optimistisch ins neue Jahr. In
       > 2021 wurden in Deutschland über 78.000 Corona-Tote registriert. Die
       > 7-Tage-Inizidenz steigt.
       
 (IMG) Bild: Notarzteinsatz in der Silvesternacht in Hamburg
       
       ## Emirate verhängen Reiseverbote für Ungeimpfte
       
       Die Vereinigten Arabischen Emirate haben ein Reiseverbot für alle Bürger
       verhängt, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Ab 10. Januar
       dürften Ungeimpfte das Land nicht mehr verlassen, teilte das
       Außenministerium nach Absprache mit der Behörde für Krisenmanagement am
       Samstag mit.
       
       Bereits Geimpfte müssten vor einer Auslandsreise zudem eine Booster-Impfung
       erhalten, hieß es laut einem Bericht der Staatsagentur WAM. Ausnahmen gebe
       es etwa für diejenigen, die zu einer ärztlichen Behandlung ins Ausland
       reisen oder die aus medizinischen Gründen von einer Impfung ausgenommen
       sind.
       
       Die Emirate haben ihre Bevölkerung so schnell wie kaum ein anderes Land
       gegen das Coronavirus geimpft. Ende November hatte die Regierung bereits
       verkündet, alle Bewohner mindestens einmal geimpft zu haben. Mehr als 90
       Prozent wurden zweimal geimpft. Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat eine
       Booster-Impfung erhalten. (dpa)
       
       ## Lauterbach sieht Licht am Ende des Tunnels
       
       Mit vorsichtigem Optimismus, aber auch mit Sorge um die Ungeimpften blicken
       Bundesregierung und prominente Virologen zum Start ins neue Jahr auf die
       kommende Pandemie-Entwicklung. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
       (SPD) sagte am Freitagabend in der ZDF-Silvestershow, fürs nächste Jahr
       gebe es „Licht am Ende des Tunnels“.
       
       Lauterbach sagte, die Omikron-Variante werde nochmal eine schwere
       Herausforderung. „Aber es sieht so aus, als wenn diese Variante etwas
       weniger gefährlich wäre als die Delta-Variante“, sagte Lauterbach. Das sei
       schon mal ein Lichtblick. Man wisse noch nicht genau, ob das auch für die
       Ungeimpften gelte.
       
       Der Berliner Virologe Christian Drosten hatte am Freitag im Deutschlandfunk
       gesagt, dass bei Omikron die Krankheitsschwere sehr wahrscheinlich
       abgemildert sei. Hierfür mehrten sich die Daten. Ein Ungeimpfter mit
       Omikron-Infektion trage drei Viertel des Risikos einer
       Krankenhauseinweisung eines Ungeimpften mit Delta. Der Bonner Virologe
       Hendrik Streeck hatte die Hoffnung auf „eine mildere Welle“ geäußert.
       
       Im Vergleich zu anderen Ländern sieht Drosten in Deutschland aber das
       „Spezialproblem“ der vielen Ungeimpften. Wegen der schnellen Verbreitung
       von Omikron mit einer Verdoppelung der Neuinfektionen etwa alle vier Tage
       werde es jetzt für Menschen, die noch nicht geimpft oder genesen seien,
       „richtig gefährlich“. (dpa)
       
       ## Mehr als 78.000 Corona-Tote im Jahr 2021
       
       Im gerade zuende gegangenen Jahr 2021 sind in Deutschland 78.485
       Corona-Tote registriert worden. Das geht [1][nach Berechungen der taz] aus
       Zahlen hervor, die das Robert-Koch-Institut am Neujahrstag veröffentlicht
       hat. Im ersten Pandemiejahr 2020 waren nur 33.624 Corona-Tote registriert
       worden.
       
       Zudem wurden 5.434.153 Neuinfizierte im Jahr 2021 registiert. Davon rund 2
       Millionen allein seit Mitte November. Im Jahr zuvor waren 1.742.661
       Infektionen registriert worden. Die Zahl der Ansteckungen lassen sich
       allerdings nur bedingt vergleichen, da im ersten Pandemiejahr vor allem zu
       Beginn noch deutlich weniger getestet wurde. (taz)
       
       ## Inzidenz in Deutschland steigt wieder
       
       Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 26.392
       Corona-Neuinfektionen. Das sind 4.178 Fälle mehr als am Samstag vor einer
       Woche, als 22.214 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite
       Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 220,3 von 214,9 am Vortag. Der Wert gibt
       an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben
       Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die Inzidenz in Deutschland
       hatte nach wochenlangem Rückgang am Mittwoch auf einen Tiefststand von
       205,5 erreicht und steigt seither wieder an.
       
       184 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht
       sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 112.109.
       Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 7,17 Millionen
       Corona-Tests positiv aus.
       
       Das RKI weist darauf hin, dass zum Jahreswechsel weniger getestet wird und
       demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden. Auch Wochenvergleiche
       sind nur bedingt aussagekräftig, weil am vergangenen Samstag der erste
       Weihnachtsfeiertag war. (rtr/taz)
       
       ## Bundesfamilienministerin fordert Schutz für Senior:innen
       
       Nach [2][der Triage-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts] fordert
       Bundesseniorenministerin Anne Spiegel einen besonderen rechtlichen Schutz
       für Hochbetagte. „Der Staat und wir alle als Gesellschaft haben die
       Pflicht, die Schwächsten unter uns besonders zu schützen“, sagt die
       Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht
       zufolge. Der beste Schutz für Menschen in Seniorenheimen sei die Impfung
       plus Auffrischung, empfiehlt die Seniorenministerin mit Blick auf die
       erwartete Omikron-Welle. (rtr)
       
       ## Anhaltender Lockdown in Xian
       
       Dreizehn Millionen Einwohner der chinesischen Stadt Xian verbringen am
       Samstag den zehnten Tag in Lockdown. Viele von ihnen dürfen ihre Wohnblöcke
       nicht verlassen. Die strengen Maßnahmen sollen einen Coronavirus-Ausbruch
       in der Stadt beenden. Das Virus war aus Pakistan eingeschleppt worden. Die
       Stadt meldet 174 Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden. Die
       Strategie der chinesischen Behörden zielt darauf, die Verbreitung des Virus
       ganz zu unterbinden. (rtr)
       
       ## Steigende Infektionszahlen in Indien
       
       Indien meldet 22.775 Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden. Die
       Daten zeigen starke Anstiege in dicht besiedelten Regionen etwa um die
       Hauptstadt Neu-Delhi, das Finanzzentrum Mumbai oder die Metropole Kolkata
       im Osten des Landes. Seit dem Höhepunkt der zweiten Covid-Welle im
       vergangenen Jahr waren in Indien die täglichen Ansteckungszahlen von über
       400.000 zeitweise unter 10.000 gesunken. Nun befürchten Experten eine
       dritte Welle durch die Virus-Variante Omikron. (rtr)
       
       Italien, Malte und Kanada sind nun Hochrisikogebiete
       
       Die beliebten Urlaubsländer Italien und Malta gelten wegen ihrer hohen
       Corona-Infektionszahlen seit dem Jahreswechsel als Hochrisikogebiete. Auch
       Kanada und San Marino im Nordosten Italiens sind von der Bundesregierung
       nun so eingestuft. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht
       vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und
       kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test
       davon befreien. Die Insel Mauritius im Indischen Ozean ist dagegen nun von
       der Risikoliste gestrichen.
       
       Mit der Einstufung verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für
       nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die
       kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein
       Reiseverbot.
       
       Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen
       Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen
       ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus,
       die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die
       Corona-Lage. (dpa)
       
       ## Zahl der Hochzeiten deutlich gesunken
       
       Die Zahl der Eheschließungen in Niedersachsen ist im ersten Pandemiejahr
       deutlich zurückgegangen. 2020 gab es landesweit 38.791 standesamtliche
       Trauungen, dies waren 8,6 Prozent weniger als im Vorjahr. In Hamburg brach
       die Zahl der Eheschließungen sogar um 21,4 Prozent ein. Das geht aus dem
       kürzlich veröffentlichten Niedersachsen-Monitor des Landesamts für
       Statistik in Hannover hervor.
       
       Es sei davon auszugehen, dass die rückläufige Zahl insbesondere auf die
       Corona-Pandemie zurückzuführen ist, erläutern die Autorinnen und Autoren.
       Wahrscheinlich seien Hochzeiten verschoben worden, weil die Standesämter
       zeitweise nur eingeschränkt geöffnet hatten und bei Feiern nur wenige Gäste
       zugelassen waren.
       
       Die Zurückhaltung beim Heiraten blieb auch 2021 bestehen. Von Januar bis
       einschließlich September ließen sich nochmals etwa 2,5 Prozent weniger
       trauen als im Vorjahreszeitraum. (dpa)
       
       1 Jan 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/gereonas/status/1477227614137946113
 (DIR) [2] http://xn--Nach%20der%20Triage-Entscheidung%20des%20Bundesverfassungsgerichts%20fordert%20Bundesseniorenministerin%20Anne%20Spiegel%20einen%20besonderen%20rechtlichen%20Schutz%20fr%20Hochbetagte-05p.xn--%20Der%20Staat%20und%20wir%20alle%20als%20Gesellschaft%20haben%20die%20Pflicht,%20die%20Schwchsten%20unter%20uns%20besonders%20zu%20schtzen,%20sagt%20die%20Grnen-Politikerin%20den%20Zeitungen%20der%20Funke%20Mediengruppe%20einem%20Vorabbericht%20zufolge-xhqy33ara86621nria.xn--%20Der%20beste%20Schutz%20fr%20Menschen%20in%20Seniorenheimen%20sei%20die%20Impfung%20plus%20Auffrischung,%20empfiehlt%20die%20Seniorenministerin%20mit%20Blick%20auf%20die%20erwartete%20Omikron-Welle-l9p.
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Anne Spiegel
 (DIR) Indien
 (DIR) GNS
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Lesestück Meinung und Analyse
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Neue Coronaregeln in Schleswig-Holstein: Test-Hürde statt Tanzverbot
       
       Trotz mehrerer Omikron-Ausbrüche in schleswig-holsteinischen Diskos bleiben
       diese geöffnet – für Geimpfte oder Genesene mit aktuellem PCR-Test.
       
 (DIR) Debatte über Corona-Quarantäne: Tor auf für Omikron
       
       Die Quarantänezeiten sollen verkürzt werden. Die Bevölkerung wird damit den
       Preis für Versäumnisse bei der Pandemiebekämpfung zahlen.
       
 (DIR) Nachrichten in der Coronakrise: Jean Ziegler fordert Hilfe für Süden
       
       Globalisierungskritiker Jean Ziegler fordert Hilfsprogramm gegen
       Corona-Pandemie in armen Staaten. Auch Pflegekräfte sollen impfen.
       Corona-Pille kommt.
       
 (DIR) Historie des Impfens: Kampf der Weltbilder
       
       Beim Impfen ging es schon immer um gesellschaftliche Grundsatzfragen – eine
       kleine Problemgeschichte.
       
 (DIR) Nach Drohvideo festgenommener Soldat: Ermittlungen dauern an
       
       Ein Bundeswehrsoldat ruft zum Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen auf.
       Daraufhin wird er in München festgenommen – wenig später aber wieder
       freigelassen.
       
 (DIR) Nachrichten in der Coronakrise: Zweite Impfauffrischung in Israel
       
       Israel beginnt mit der Verabreichung der vierten Corona-Impfung. In
       Südafrika sieht die Regierung den Höhepunkt der Omikron-Infektionswelle
       überschritten.