# taz.de -- Nato, Ukraine und Russland: Gefährliches Säbelrasseln
       
       > Die Unterstützungsbekundungen der Nato für die Ukraine sind leeres
       > Geschwätz. Bei einem Einmarsch Russlands würde die Nato nichts tun.
       
 (IMG) Bild: Nato-Mannöver im September in Lettland
       
       Die Kreml-Astrologie hat dieser Tage wieder Hochkonjunktur. Russlands
       Präsident Wladimir Putin [1][lässt 115.000 Soldaten an der Grenze zur
       Ukraine] aufmarschieren und alle Welt fragt sich, warum nur. Geht es
       lediglich um eine Drohgebärde, wie im vergangenen Frühling, als auch schon
       einmal rund 100.000 an der Grenze stationiert waren? Oder ist dies das
       Vorspiel zu einer größeren Militäroperation in Gestalt einer Intervention?
       Moskau kommentiert heute wie damals lapidar: Man könne Truppen auf seinem
       Territorium schließlich nach eigenem Ermessen bewegen.
       
       So unklar die Gefechtslage derzeit auch sein mag – der verbale
       Schlagabtausch hat längst begonnen. Während Moskau die Nato davor warnt,
       „rote Linien“ zu überschreiten, redet Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
       von einem hohen Preis, den Russland im Falle einer Aggression zahlen müsse.
       
       Noch-Außenminister [2][Heiko Maas beschwört die ungebrochene Unterstützung
       der Nato für die Ukraine], deren Unabhängigkeit und territoriale Integrität
       nicht zur Diskussion stünden. Diese hehren Worte sind leeres Geschwätz.
       Sollte Russland tatsächlich in der Ukraine einmarschieren, würde die Nato
       keinen Finger krümmen.
       
       Genauso ins Reich der Fantasie gehört die Annahme, die Ukraine könnte in
       absehbarer Zeit Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses werden –
       von wegen. Im „besten“ Fall fallen für Kiew jetzt ein paar zusätzliche
       Waffenlieferungen ab. Für eine wirksame Abschreckung dürfte das kaum
       reichen.
       
       Ungemach dräut dem Präsidenten der Ukraine im Übrigen nicht nur von außen.
       Präsident Selenski sagt [3][Rinat Achmetow], dem mächtigsten Oligarchen im
       Land, den Kampf an. Der soll daran beteiligt sein, einen Putsch
       vorzubereiten. Innenpolitische Instabilität ist das letzte, was Selenski
       derzeit gebrauchen kann. Wir erinnern uns: Im Februar 2014, nach dem Sturz
       des damaligen Staatschefs Wiktor Janukowitsch, herrschte ein politisches
       Vakuum in Kiew. Im März annektierte Moskau die Krim.
       
       1 Dec 2021
       
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 (DIR) [1] /Truppen-an-der-Grenze-Russland/Ukraine/!5813823
 (DIR) [2] http://xn--Heiko%20Maas%20beschwrt%20die%20ungebrochene%20Untersttzung%20der%20Nato%20fr%20die%20Ukrainehttps:-hzh72cqa//www.spiegel.de/ausland/nato-treffen-heiko-maas-und-antony-blinken-warnen-russland-vor-angriff-auf-ukraine-a-87fedd3d-9a45-4c27-851a-7c11f964477f
 (DIR) [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Rinat_Achmetow
       
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 (DIR) Barbara Oertel
       
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