# taz.de -- Neues Politikbündnis im Spanien: Links – und weiblich
       
       > Politikerinnen in Spanien haben Pläne für ein Bündnis vorgestellt. Sie
       > wollen damit den regierenden Sozialisten die linke Vorherrschaft
       > abknöpfen.
       
 (IMG) Bild: Soll Spaniens neue linke Bewegung anführen: die bisherige Arbeitsministerin Yolanda Díaz
       
       Madrid taz | Die Zukunft der spanischen Linksalternativen ist weiblich. Am
       Samstag traf sich in einem Theater in Valencia die stellvertretende
       spanische Regierungschefin und Arbeitsministerin Yolanda Díaz von Unidas
       Podemos (UP) mit Kolleginnen, um ein neues Bündnis vorzustellen.
       
       Mit dabei waren die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, die
       stellvertretende Regierungschefin aus der Region Valencia, Mónica Oltra,
       aus Ceuta die Sprecherin der Bewegung für Würde und Staatsbürgerschaft und
       erste muslimische Frau, die einer Parlamentsfraktion in Spanien vorsteht,
       Fatima Hamed, sowie Mónica García von Más Madrid. „Es ist mein erster
       Hexensabbat“, witzelte Letztere gegenüber der Presse.
       
       Bereits eine Stunde vor Beginn hatte sich vor dem Theater eine lange
       Schlange gebildet, um einen der knapp 1.000 Sitzplätze zu ergattern. Etwas,
       was so seit den Gründungsjahren von Podemos nicht mehr zu sehen war.
       
       Das Publikum begrüßte Yolanda Díaz mit begeisterten „Presidenta,
       presidenta“-Rufen. Sie will eine neue, breite Kandidatur für die kommenden
       spanischen Parlamentswahlen in spätestens zwei Jahren zusammenstellen.
       Darin sollen neben UP regionale Linksbündnisse sowie unabhängige
       Persönlichkeiten aufgehen. „Andere Politik. Andere Politikerinnen“, lautete
       das Motto der Veranstaltung.
       
       ## Linke Frauen bestreiten eigenem Weg
       
       Die hauptstädtische [1][Oppositionspolitikerin García], die zu denen
       gehört, die einst zusammen mit dem Podemos-Mitbegründer Iñigo Errejón die
       Partei verließen oder von dem mittlerweile zurückgetretenen Parteichef
       Pablo Iglesias hinausgedrängt wurden, sprach von „einem neuem Zyklus, in
       dem Frauen Protagonisten sind“. Die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada
       Colau, erklärte: „Der Weg entsteht, indem man ihn beschreitet“, und
       forderte damit ihre Mitstreiterinnen auf, nichts unversucht zu lassen, um
       eine Strömung aufzubauen, die in der Lage ist, den [2][regierenden
       Sozialisten unter Pedro Sánchez] die Vorherrschaft in Spaniens Linke
       streitig zu machen.
       
       Ein neues linksalternatives Bündnis zu schaffen wurde möglich, nachdem
       [3][Pablo Iglesias im Mai alle politischen Ämter niederlegte]. Zuvor hatte
       er die Koalitionsregierung verlassen, um in Madrid als UP-Spitzenkandidat
       anzutreten. Er fuhr ein schwaches Ergebnis ein, während die ehemaligen
       GenossInnen von Más Madrid unter der Kandidatin García stärkste
       Oppositioskraft wurden. Es war Iglesias, der Arbeitsministerin Díaz als
       künftige Spitzenkandidatin herausdeutete. Diese versucht nun ihren eigenen
       Weg zu gehen.
       
       14 Nov 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Linke-Kandidatin-in-Spaniens-Hauptstadt/!5762767
 (DIR) [2] /Regierungsumbildung-in-Spanien/!5784842
 (DIR) [3] /Nach-den-Regionalwahlen-in-Madrid/!5765569
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reiner Wandler
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Podemos
 (DIR) Spanien
 (DIR) Pedro Sánchez
 (DIR) Barcelona
 (DIR) Literatur
 (DIR) Spanien
 (DIR) Spanien
 (DIR) Schwerpunkt Zeitungskrise
 (DIR) Kriminalität
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Streit um Eremitage-Filiale in Barcelona: Noch ein Museum für Barcelona?
       
       Investoren wollen mit Stararchitekt Toyo Ito im Hafen Barcelonas eine
       Filiale der Eremitage errichten. Bürgermeisterin Ada Colau sagt Nein.
       
 (DIR) Gedenken an Almudena Grandes: Zwischen Schweigen und Applaus
       
       Autorin Almudena Grandes war wie niemand sonst die Stimme Madrids. Der
       Verein Atlético weiß das zu würdigen, der Bürgermeister der Stadt weniger.
       
 (DIR) Konservative Richter in Spanien: Spaniens Justiz bleibt rechts
       
       In Spanien regiert eine linke Minderheitsregierung. Doch konservative PP
       und rechtsextreme VOX bestimmen die Ausrichtung der Gerichte.
       
 (DIR) Neue Verfassungsrichter in Spanien: Mit der Justiz hat er es nicht so
       
       Enrique Arnaldo soll am Donnerstag neuer Verfassungsrichter Spaniens
       werden. Dabei ist er selbst schweren Vorwürfen ausgesetzt.
       
 (DIR) Neue Tageszeitung in Spanien: Journalismus jenseits der Metropole
       
       Entgegen aller Trends hat sich in Spanien mit „El Periódico de España“ ein
       neues landesweite Blatt gegründet. Es soll von Regionalredaktionen befüllt
       werden.
       
 (DIR) LGBTI-Feindlichkeit in Spanien: Angst und Unsicherheit
       
       Die antiqueere Gewalt in Spanien wird sichtbarer. Behörden zählten
       vergangenes Jahr fast ein Viertel mehr LGBTI-feindliche Vorfälle als noch
       2016.