# taz.de -- Nach Tragödie am Filmset von „Rust“: Waffenmeisterin wehrt sich
       
       > Nach dem Tod einer Kamerafrau bei Dreharbeiten mit Alec Baldwin steht
       > eine junge Mitarbeiterin im Fokus der Ermittlungen. Die sieht die Schuld
       > bei anderen.
       
 (IMG) Bild: Andenken an die getötete Kamerafrau auf der Bonanza Creek Film Ranch
       
       Santa Fe dpa | Nach [1][dem Tod einer Kamerafrau bei einem Filmdreh mit
       Hollywood-Star Alec Baldwin in den USA] hat die im Fokus stehende
       Waffenmeisterin Vorwürfe der Nachlässigkeit am Set zurückgewiesen. Sie habe
       „keine Ahnung“, wo die dort gefundene scharfe Munition hergekommen sei,
       ließ die 24-Jährige über ihre Anwälte in einem Schreiben mitteilen, aus dem
       mehrere US-Medien am Freitag zitierten.
       
       Bei dem Vorfall während der Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western „Rust“
       auf einer Filmranch in Santa Fe im Bundesstaat New Mexico war am 21.
       Oktober Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins (42) tödlich verletzt und Regisseur
       Joel Souza (48) an der Schulter getroffen worden. Baldwin (63), der als
       Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkt, hatte die Waffe bei
       der Probe für eine Szene abgefeuert. Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt
       eine echte Kugel steckte. Ein ebenfalls im Fokus stehender Regieassistent
       räumte ein, er habe die Sicherheitsvorkehrungen nicht strikt befolgt und
       die Waffe nur unvollständig geprüft.
       
       Sheriff Adan Mendoza hatte mit Blick auf den Umgang mit Waffen gesagt: „Ich
       denke, an diesem Set herrschte eine gewisse Nachlässigkeit.“ Die
       Waffenmeisterin beklagte nun ihrerseits unsichere Arbeitsbedingungen. „Das
       gesamte Set wurde wegen verschiedener Faktoren unsicher, einschließlich
       fehlender Sicherheitsbesprechungen“, zitierten unter anderem der Sender NBC
       News und die „Los Angeles Times“ aus dem Schreiben. Dies sei nicht Schuld
       der Waffenmeisterin gewesen, so die Anwälte.
       
       Die 24-Jährige sei gleich für zwei verschiedene Aufgaben eingestellt
       worden, daher sei es für sie extrem schwierig gewesen, sich auf ihre Arbeit
       als Waffenmeisterin zu fokussieren. Vergeblich habe sie sich für mehr Zeit
       eingesetzt, um die Schauspieler*innen zu schulen, die Waffen zu warten
       und Schussszenen vorzubereiten. Die junge Frau selbst sei wegen des Todes
       der Kamerafrau auch „am Boden zerstört“ und stehe völlig neben sich, hieß
       es weiter. Sheriff Mendoza sagte NBC News, die Erklärung der
       Waffenmeisterin sei wenig hilfreich: „Sie wirft mehr Fragen auf, als sie
       Antworten gibt.“
       
       30 Oct 2021
       
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