# taz.de -- Mittelstand in Coronapandemie: Glimpflich durch die Krise
       
       > Die deutschen Unternehmen sind laut KfW recht gut durch die Coronakrise
       > kommen, Nun belasten aber die Lieferengpässe die Unternehmen.
       
 (IMG) Bild: Geschlossenes Geschäft in Leipzig: Coronakrise belastet mittelständische Firmen auch in diesem Jahr
       
       Berlin taz | [1][Corona hat deutliche Spuren im deutschen Mittelstand
       hinterlassen.] Dennoch sind die Unternehmen der staatlichen Förderbank KfW
       zufolge bisher recht gut durch die Krise gekommen. Sorgen bereiten jetzt
       vor allem die [2][Lieferengpässe] bei zahlreichen Produkten. Dazu kommt die
       Unsicherheit, wie es mit der Pandemie weitergeht.
       
       Fast die Hälfte der Unternehmen ist von den Lieferengpässen betroffen, wie
       das Mittelstandspanel der KfW ergab. Sie haben Schwierigkeiten, Material
       zu beschaffen. Die Preise steigen, die Produktion ist beeinträchtigt. Ein
       Viertel der befragten Firmen kann deshalb eigene Liefertermine nicht
       einhalten. Nur 5 Prozent erwarten, dass sich noch in diesem Jahr etwas
       ändert. Rund 50 Prozent rechnen mit Schwierigkeiten weit ins kommende Jahr
       hinein.
       
       Die Engpässe dürften die Wirtschaftserholung in den nächsten Monaten
       belasten, sagte KfW-Volkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Der Ausblick für das
       laufende Jahr sei verhalten, 41 Prozent der Unternehmen rechneten mit
       schlechteren Geschäften. Mittelfristig sei er aber optimistisch. Die
       führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute hatten ihre Prognose für
       2021 bereits in ihrem Herbstgutachten vor zwei Wochen deutlich
       zurückgenommen. Nach 3,7 Prozent rechnen sie nur noch mit 2,4 Prozent
       Wachstum in diesem Jahr. Für 2022 werden allerdings 4,8 Prozent erwartet.
       
       Zu den Lieferengpässen kommt eine gewisse Unsicherheit, wie es mit Corona
       weitergeht. KfW-Chefvolkswirtin Köhler-Geib rechnet mit einem ähnlichen
       Verlauf wie 2020, als die Lage im Sommer weitgehend entspannt war, die Zahl
       der Angesteckten im Winter aber steil stieg. „Dieses Jahr sind wir aber mit
       höheren Impfquoten deutlich besser aufgestellt“, sagte sie. Entsprechend
       weniger dramatisch dürften die Folgen für den Mittelstand sein.
       
       ## Mit dickerem Minus gerechnet
       
       Waren Mitte des vergangenen Jahres noch drei Viertel aller kleinen und
       mittleren Unternehmen von der Pandemie betroffen, sind es jetzt nur noch 49
       Prozent. Insgesamt schrumpfte der Umsatz um 277 Milliarden Euro auf 4,349
       Billionen Euro, ein Minus von rund 6 Prozent. Die Unternehmen selbst hatten
       mit einem Minus von 12 Prozent gerechnet.
       
       Für KfW-Chefvolkswirtin sind die vergleichsweise geringen Umsatzeinbußen
       ein Zeichen dafür, wie gut sich der Mittelstand an die extreme Situation
       unter Corona mit Lockdown anpassen konnte. „Viele Unternehmen verhinderten
       Schlimmeres, indem sie auf digitale Absatzkanäle gegangen sind.“ So gab es
       im vergangenen Jahr 31 Prozent mehr Betriebe mit Onlinehandel, der Umsatz
       über digitale Kanäle stieg um 24 Prozent auf 302 Milliarden Euro.
       
       Allerdings konnten nicht alle Branchen gleichermaßen profitieren. So büßte
       vor allem der Dienstleistungssektor Umsatz ein, hier schlägt sich unter
       anderem der Lockdown nieder. Auch das verarbeitende Gewerbe schrumpfte.
       
       27 Oct 2021
       
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