# taz.de -- Forderung nach 3G-Regel in Zügen: Höchste Eisenbahn
> Ob Arbeitsplatz oder Gastronomie: Coronabedingt sind viele öffentliche
> Räume nur noch mit Nachweis zugänglich. Auch in Zügen ist 3G überfällig.
(IMG) Bild: Stundenlang dürfen Menschen hier auf engem Raum zusammensitzen: Zug der Deutschen Bahn
Die öffentlichen geschlossenen Räume, zu denen der Zutritt ganz ohne
Nachweis gestattet ist, werden weniger. Für den Arbeitsplatz ist
coronabedingt eine 3G-Regel im Gespräch, für Gastronomie gilt
[1][mancherorts schon 2G], und vielleicht kommt für Veranstaltungen bald
sogar 2G+ mit Zugang nur für Geimpfte und Genesene mit Test. Im Vergleich
dazu ist der Zugverkehr in Deutschland mittlerweile fast schon ein
Kuriosum: Stundenlang dürfen Menschen hier auf engem Raum zusammensitzen,
ohne neben Ticket und Bahncard noch irgendein anderes Dokument vorzuzeigen.
Und das, obwohl zuletzt neben den Infektionsraten auch die Fahrgastzahlen
gestiegen sind. Das [2][Übertragungsrisiko] wächst auch in der Bahn. Die
neuen Vorstöße des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach und des grünen
Co-Vorsitzenden Robert Habeck, die am Wochenende 3G in Zügen gefordert
haben, sind daher richtig, sogar überfällig.
So eine Pflicht sei nicht durchsetzbar, führt zwar vor allem die Bahn oft
als Gegenargument an. Die Erfahrungen mit der Maskenpflicht zeigen aber,
dass es gehen kann. Einen Mund-Nasen-Schutz tragen zwar noch immer nicht
alle Fahrgäste konsequent, ein Großteil aber doch. Neben individueller
Einsicht tragen dazu Ansprachen durch das Bahnpersonal und Bußgelder bei
Verstößen bei.
Zugegeben: Schaffner*innen kann nicht zugemutet werden, auch noch
3G-Nachweise zu kontrollieren. Der zeitliche Aufwand würde für sie ebenso
ansteigen wie das Risiko von Attacken durch renitente Nachweisverweigerer.
Dieses Problem ließe sich aber umgehen, indem die Bahnunternehmen nicht
standardmäßig kontrollieren, sondern Stichproben durch Sicherheitspersonal
mit empfindlichen Bußgeldern kombiniert werden.
Wenn die Bahnbranche diesen Aufwand scheut, bleibt für einen besseren
Infektionsschutz nur eine Alternative: eine Reservierungspflicht im
Fernverkehr, um die Auslastung der Züge zu senken. Billiger käme die
Unternehmen dieser Weg aber sicher auch nicht.
14 Nov 2021
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