# taz.de -- Geschäftsmodell von App-Stores: Keine 30 Prozent für Apple
       
       > Südkorea will Anbietern von App-Stores das Mitkassieren bei In-App-Käufen
       > verbieten. Das Geschäftsmodell steht auch in der EU in der Kritik.
       
 (IMG) Bild: Entwickler könnten im Google Play Store andere Abrechnungswege einbauen, geht es nach Südkorea
       
       Berlin taz | Südkorea plant, App-Store-Betreibern wie Google und Apple die
       Beteiligung an den Umsätzen von In-App-Käufen zu untersagen. Ein
       entsprechender Gesetzentwurf wurde laut einem [1][Bericht der Korea Times]
       am Mittwoch von dem zuständigen Parlamentsausschuss befürwortet.
       
       Außerdem sollen die Anbieter nicht mehr vorschreiben können, dass Käufe
       innerhalb der App über die Bezahldienste der jeweiligen Plattform getätigt
       werden müssen. Entwickler:innen könnten damit auch andere
       Abrechnungswege einbauen. Die finale Abstimmung im Parlament steht noch
       aus, sie soll nach einer Verschiebung am 30. August stattfinden. Laut dem
       Bericht wäre es die erste entsprechende Regelung weltweit.
       
       In-App-Käufe sind für die Betreiber von App-Stores ein gutes Geschäft: Sie
       verlangen bis zu 30 Prozent der durch einen innerhalb der App erfolgten
       Kauf erzielten Einnahmen. Viele Apps, gerade aus dem Bereich Spiele, sind
       erst einmal gratis, finanzieren sich dann aber darüber, dass
       Nutzer:innen später Einkäufe in der App tätigen. Dementsprechend setzen
       sie hohe Anreize für solche Käufe – was hohe Einnahmen für die
       Plattformanbieter bedeutet.
       
       Die Provisionen werden nicht nur in Südkorea kritisch gesehen: Die
       EU-Kommission [2][leitete 2020 auf Beschwerden von Spotify und einem
       Vertriebshändler von E-Books und Hörbüchern eine Untersuchung ein,] um zu
       prüfen, ob Apples Vorgaben gegen Kartellrecht verstoßen. In diesem April
       [3][kam die Kommission zu dem vorläufigen Ergebnis]: Apple missbrauche
       seine marktbeherrschende Stellung beim Vertrieb von Musikstreaming-Apps.
       Das führe unter anderem zu höheren Preisen für die Kund:innen. Die
       EU-Kommission kritisierte in diesem Zusammenhang vor allem das System für
       In-App-Käufe.
       
       Und auch erste Unternehmen wehren sich: [4][So führt beispielsweise Epic
       Games, Entwickler des bekannten Spiels „Fortnite“, in den USA einen Prozess
       gegen Apple]. Im Zuge der Kritik senkten Apple und Google die Provisionen
       für kleine Anbieter auf 15 Prozent. Bei Google etwa gilt das für Firmen,
       die weniger als eine Million US-Dollar pro Jahr im Play Store umsetzen. Ab
       dieser Schwelle gelten wieder die 30 Prozent.
       
       26 Aug 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.koreatimes.co.kr/www/tech/2021/08/133_314459.html
 (DIR) [2] https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_20_1073
 (DIR) [3] https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_2061
 (DIR) [4] /Streit-Epic-Games-und-Apple/!5704588
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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