# taz.de -- Pilgerzug „Kreuzweg für die Schöpfung“: Polizei stoppt Klimapilger
       
       > Der „Kreuzweg für die Schöpfung“ wurde am Freitag von Einsatzkräften in
       > NRW gestoppt. In der Folge kam es zu einem Handgemenge.
       
 (IMG) Bild: Corona und Kirche hängen eng zusammen – warum nicht auch Kirche und Klima?
       
       Hamm taz | Polizist:innen in Nordrhein-Westfalen haben bei Hamm den
       Pilgerzug [1][„Kreuzweg für die Schöpfung]“ aufgehalten und eine Person
       vorübergehend in Gewahrsam genommen. Die Pilger:innen, die von kirchlichen
       Gruppen und Umweltinitiativen unterstützt werden, sind am 4. Juli in
       Gorleben aufgebrochen und wollen am 1. August in [2][Lützenrath im
       rheinischen Braunkohlerevier] ankommen. Sie haben unter anderem ein großes
       gelbes Kreuz bei sich sowie ein Transparent mit dem Zitat „Diese Wirtschaft
       tötet“ von Papst Franziskus.
       
       Als die aus rund 20 Personen bestehende Gruppe am vergangenen Freitag auf
       dem Weg von Beckum nach Hamm Rast machen wollte, wurden sie von einer
       Polizeistreife angesprochen. Ein Polizist wollte einen Versammlungsleiter
       genannt bekommen, weil er die Zusammenkunft unter anderem wegen des
       Papst-Zitates als politische Versammlung bewertete. Das lehnte die Gruppe
       mit Hinweis auf den religiösen Charakter ihrer Wandeung ab. Die Beamten
       akzeptierten das nicht, sie riefen Verstärkung.
       
       Als weitere Einsatzkräfte vor Ort waren, kam es zu einem Handgemenge. Die
       Polizisten wollten einen jungen Mann, der sie gefilmt hatte, in Gewahrsam
       nehmen. Das gelang zunächst nicht, weil er in dem Begleitfahrzeug der
       Gruppe Zuflucht suchte und sich die übrigen Teilnehmer:innen davor
       stellten und trotz Aufforderung der Polizei nicht wichen. Nach Angaben der
       Polizei wurden vier Personen von dem Auto weggestoßen, zwei fielen. Eine
       66-Jährige blieb am Boden. „Die Polizei hat es abgelehnt, einen
       Krankenwagen für die Frau zu rufen“, sagte der Sprecher. Die Polizei
       widerspricht. Die Einsatzkräfte hätten mehrfach Hilfe angeboten, sagte ein
       Polizeisprecher.
       
       Später hat ein Pfarrer aus der Umgebung die 66-Jährige in ein Krankenhaus
       gefahren, wo eine Kopfverletzung untersucht wurde. Sie musste nicht in der
       Klinik bleiben. Der junge Mann wurde auf eine Polizeiwache gebracht und kam
       dann wieder auf freien Fuß. Die Polizei hat Strafanzeigen wegen
       Gefangenenbefreiung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gestellt.
       „Diese Vorwürfe weisen wir zurück“, sagte ein Sprecher der Pilgergruppe.
       Die Gruppe ist inzwischen weiter gewandert.
       
       25 Jul 2021
       
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 (DIR) Anja Krüger
       
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