# taz.de -- Koalition in Sachsen-Anhalt: Kenia is nich
       
       > Die Grünen schließen eine Kenia-Koalition aus. Nach der Landtagswahl in
       > Sachsen-Anhalt zeichnet sich ab: Die Regierungsbildung wird schwierig.
       
 (IMG) Bild: Einig auf der Wiese, aber wohl nicht mehr in der Regierung: die alte Kenia-Koalition
       
       Magdeburg dpa | Die erste [1][Regierungsoption] für Ministerpräsident
       Reiner Haseloff (CDU) ist nach der [2][Landtagswahl in Sachsen-Anhalt]
       schon vom Tisch: Der Wahlsieger CDU hatte am Montagabend SPD, FDP und Grüne
       zu Sondierungsgesprächen eingeladen. Die SPD nahm die Einladung an.
       
       Auch die Grünen wollen mit der CDU die Möglichkeit einer Koalition
       ausloten, allerdings nur mit CDU und FDP. Eine erneute Zusammenarbeit mit
       den beiden Parteien in einer Kenia-Koalition schließen die Grünen aus, da
       CDU und SPD auch ohne sie eine Mehrheit hätten und auf die Stimmen der
       Grünen nicht angewiesen wären.
       
       Eine erneute schwarz-rote Koalition hätte im neuen Landtag allerdings nur
       eine Mehrheit von einer Stimme. Die neue CDU-Landtagsfraktion traf sich am
       Montag bereits und will sich am Dienstag im Landtag konstituieren, wie eine
       Sprecherin mitteilte.
       
       Der bisherige Fraktionschef Siegfried Borgward will demnach erneut für den
       Vorsitz der Fraktion kandidieren, die durch das starke CDU-Ergebnis von 30
       auf 40 Sitze anwächst. Die meisten Abgeordneten werden Kandidaten sein, die
       ihren Wahlkreis direkt gewonnen haben. Die CDU-Kandidaten hatten 40 der 41
       Wahlkreise direkt für sich entschieden.
       
       Die CDU hatte im Januar beschlossen, dass Regierungsmitglieder der nächsten
       Fraktion nicht mehr angehören sollen. Für Haseloff und jedes
       Kabinettsmitglied, das auch den Wahlkreis gewonnen hat, rückt somit ein
       Kandidat von der CDU-Landesliste nach. Als einziger CDU-Direktkandidat war
       der ehemalige Landtagsabgeordnete Arndt Czapek gescheitert, er unterlag in
       Zeitz deutlich seinem AfD-Konkurrenten Lothar Waehler. Da aber alle 29
       CDU-Kandidatinnen und -Kandidaten, die vor ihm auf der Landesliste standen,
       ihren Kreis direkt holten, rückt Czapek für Haseloff nach und ist somit
       trotzdem im Landtag.
       
       Auch die SPD-Fraktion will sich am Dienstag im Landtag konstituieren. Die
       bisherige Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidatin Katja Pähle will sich
       dabei erneut für den Fraktionsvorsitz bewerben. Ihre Partei stellt statt
       bislang elf Abgeordnete jetzt nur noch neun. Auch die Grünen und die
       Linkspartei treffen sich jeweils im Landtag, planen laut Sprechern aber
       keine Wahlen. Im Zentrum dürfte die Auswertung der Wahlergebnisse von
       Sonntag stehen.
       
       Die CDU hatte bei der Wahl am Sonntag 37,1 Prozent der Stimmen erlangt
       (2016: 29,8). Die AfD blieb mit 20,8 Prozent unter ihrem alten Ergebnis
       (24,3). Die im Osten generell eher schwachen Grünen verbesserten sich
       leicht, sie kamen auf 5,9 Prozent (5,2). Die SPD verzeichnete mit 8,4
       Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt (10,6). Die
       Linke fiel auf 11,0 Prozent (16,3). Die FDP erreichte 6,4 Prozent (4,9).
       
       8 Jun 2021
       
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