# taz.de -- Lebenslauf von Annalena Baerbock: Hochgradig unprofessionell
       
       > Auch bei Baerbocks Mitgliedschaften im Lebenslauf waren nun grobe Fehler.
       > Das ist eine peinliche Pannenserie. Was hat das Wahlkampfteam sich
       > gedacht?
       
 (IMG) Bild: Tiefe Kratzer am Image: Annalena Baerbock
       
       Nun geht das Lamentieren wieder los: Wie fies vom politischen Gegner,
       Annalena Baerbocks öffentlichen Lebenslauf auseinanderzunehmen. Wie
       niederträchtig und frauenfeindlich! Eine Kampagne gegen eine kompetente
       Politikerin, die das Klima und noch so einiges andere retten will.
       
       Tatsache ist jedoch, dass Baerbocks Lebenslauf ungenaue Angaben zu ihren
       Studienabschlüssen enthielt. Sonst wäre er nicht von der eigenen Partei
       mehrfach korrigiert worden. Doch selbst das reichte dem grünen
       Wahlkampfteam nicht, um schleunigst alle anderen Punkte durchzuchecken. So
       kommt nun heraus, dass auch bei ihren [1][im Lebenslauf erwähnten
       Mitgliedschaften grobe Fehler zu finden sind]. Die wurden erneut „mit Dank
       für die Hinweise“ von den Grünen korrigiert. Und waren da nicht noch
       Zahlungen der Partei, die Baerbock dummerweise [2][nicht als Nebeneinkünfte
       im Bundestag angegeben hatte]?
       
       Es geht um mehr als ein paar Versehen. Es ist eine peinliche Fehlerserie.
       Dass die Grünen ihre Kandidatin nicht auf Herz und Nieren geprüft haben, um
       eben gerade solche Fehler zu finden und ihre Schwachstellen zu kennen, ist
       hochgradig unprofessionell. Was hat sich das Wahlkampfteam denn gedacht,
       dass die Konkurrenz mit Wattebäuschchen wirft? Dass Journalist*innen
       nicht recherchieren? Dass der Boulevard sie schont, weil sie so eine nette
       junge Frau ist?
       
       Wer erstmals eine Kanzlerkandidatin aufstellt oder nur nach 16 Jahren
       Opposition regieren will, muss selbstverständlich damit rechnen, dass kein
       Stein auf dem anderen bleibt. Das ist auch bei anderen Kandidat*innen,
       Minister*innen und sogar Abgeordneten der Fall, denn sonst wären nie
       [3][Plagiate], [4][Villa-Käufe], frühere Neonazi-Aktivitäten oder dubiose
       Mitarbeiter*innen in Abgeordnetenbüros an die Öffentlichkeit gekommen.
       Bei der Kandidat*innenkür sind die Grünen vielfach für ihr
       professionelles Vorgehen gepriesen worden. Nun stellt sich jedoch heraus,
       dass dieses Lob verfrüht kam. Baerbock und ihr Team tragen ganz allein die
       Verantwortung für die tiefen Kratzer an ihrem Image.
       
       6 Jun 2021
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Silke Mertins
       
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