# taz.de -- Linker Protest gegen Pandemiemaßnahmen: Lockdown statt Ausgangssperre
       
       > Gegen Coronaleugnung und autoritäre Ausgangssperren: Bremer Antifas
       > demonstrieren für einen Lockdown des Kapitals.
       
 (IMG) Bild: Inzidenz auf Null: Nur mit Ausgangssperren wird das nichts
       
       Hamburg taz | Nächtliche Ausgangssperren wirken, ist sich der Hamburger
       Senat seit vergangener Woche sicher. Ostern hatte die Stadt sie als erste
       deutsche Großstadt eingeführt, [1][seitdem sinkt die Inzidenz]. Nun gilt ab
       diesen Samstag mit dem veränderten Infektionsschutzgesetz die
       bundeseinheitliche „[2][Coronanotbremse]“. Sobald die Inzidenz in einem
       Landkreis oder einer Stadt an drei aufeinander folgenden Tagen über 100
       liegt, greifen die Maßnahmen.
       
       Damit gilt jetzt auch in Bremen und Bremerhaven, wo die Inzidenz [3][weit
       über 100 liegt]: Zwischen 22 Uhr und 5 Uhr darf niemand mehr sein
       Grundstück oder seine Wohnung ohne triftigen Grund verlassen, bis
       Mitternacht darf man zumindest noch allein spazieren gehen oder joggen.
       
       Bloß „autoritärer Populismus“, kritisiert die [4][Bremer Basisgruppe
       Antifaschismus]. Denn wie wirksam nächtliche Ausgangssperren sind, ist
       [5][umstritten]: Nicht einmal acht Prozent der Mobilität fallen in den
       entsprechenden Zeitraum, [6][Aerosolforscher:innen warnen] zudem,
       dass Ausgangsbeschränkungen Menschen in die aus infektiologischer Sicht
       viel gefährlicheren Innenräume treiben könnten.
       
       Ausgangssperren seien eine der „autoritären Ersatzhandlungen“ des Staates,
       die an den falschen Hebeln ansetze, kritisieren die Bremer
       Antifaschist:innen. Weil das Virus nicht nachts spazieren gehe, aber
       tagsüber arbeite, sei die Rede von der Solidarität nur Gelaber. Stattdessen
       wolle die Bundesregierung „mit Law and Order ihre faktische
       Durchseuchungsstrategie kaschieren“.
       
       ## Schließung von Betrieben gefordert
       
       Der staatlichen Pandemiepolitik halten die Bremer:innen, ausdrücklich ja
       Kommunist:innen, den guten alten „Lockdown des Kapitals“ entgegen.
       Gefordert werden ganz im Sinne der [7][Kampagne „Zero Covid“] die sofortige
       Schließung aller nicht systemrelevanten Betriebe bei voller
       Lohnkompensation, außerdem die Freigabe der Patente für die Impfstoffe und
       am besten gleich die Vergesellschaftung der Pharmaindustrie. Und natürlich
       ein beherztes Vorgehen gegen Coronazis und andere
       Pandemieleugner:innen aller Couleur.
       
       Dafür wird am Montagabend in Bremen demonstriert, angemeldet,
       Coronamaßnahmen-konform und ausdrücklich mal nicht in den üblich
       verdächtigen Vierteln, sondern mit Helm, Maske und Fahrrad nebst Licht
       ausgerüstet durch Peterswerder, Hastedt und Sebaldsbrück. Treffpunkt für
       die Demo ist pünktlich zur Ausgangssperre am Montagabend um 21.45 Uhr am
       Weserstadion.
       
       25 Apr 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /!5762295
 (DIR) [2] /Neues-Infektionsschutzgesetz/!5762508
 (DIR) [3] https://www.gesundheit.bremen.de/corona/corona/zahlen/corona_inzidenzraten-37650
 (DIR) [4] http://basisgruppe-antifa.org/wp/
 (DIR) [5] /Bundesweites-Infektionsschutzgesetz/!5766771
 (DIR) [6] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5764845
 (DIR) [7] https://zero-covid.org/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Robert Matthies
       
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