# taz.de -- Hamburg beschließt harten Lockdown: Pyjamapartys verboten
       
       > Der Hamburger Senat hat nächtliche Ausgangssperren ab Karfreitag bis
       > mindestens zum 18. April beschlossen.
       
 (IMG) Bild: Bald wieder aus der Präsenz raus: Hamburger Schulklasse
       
       Hamburg taz | Wegen der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen hat der
       rot-grüne Senat eine nächtliche Ausgangsbeschränkung beschlossen. Ab
       Karfreitag müssen die Hamburger*innen zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr
       morgens zu Hause bleiben, wenn sie keinen triftigen Grund haben, ihre
       Wohnung zu verlassen. Lebensmittelläden müssen ebenfalls um 21 Uhr
       schließen. Die Regelung gilt bis mindestens zum 18. April.
       [1][Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD)] rechnet aber damit, dass die
       Ausgangssperre erst wieder zurückgenommen werden kann, „wenn die Inzidenz
       in Hamburg drei Tage stabil unter 100 liegt“.
       
       Zu den Ausnahmen des Ausgehverbots gehören neben beruflich unabdingbaren
       Fahrten, etwa die Pflege von Angehörigen, medizinisch notwendige Fahrten
       oder auch die körperliche Ertüchtigung in Wohnortnähe – allerdings nur als
       Einzelperson.
       
       Klar aber ist: „Von einem privaten Treffen nach 21 Uhr nach Hause zu fahren
       oder zu gehen ist ein Verstoß“, stellt Innensenator Andy Grote (SPD) klar,
       der bei den geplanten polizeilichen Kontrollen, „viele unangenehme
       Gespächen“, zwischen den Kontrollierten und der Polizei erwartet.
       
       Zwei Drittel aller nicht coronakonformen privaten Treffen, die die Polizei
       bislang entdeckte und ahndete, fanden laut Grote zwischen 21 und 5 Uhr
       statt – genau das solle nun unterbunden werden. Obdachlose sind von der
       Regelung und damit auch von den nächtlichen Kontrollen ausgenommen.
       
       ## Der Innensenator erwartet „unangenehme Gespräche“ der Polizei mit den
       Bürger*innen
       
       Doch der Lockdown ist umfassender: Nach Ostern sollen Eltern ihre Kinder
       nur noch in die Kita bringen, wenn eine andere Betreuung nicht möglich ist.
       An Schulen wird für alle Schüler*innen und Lehrer*innen eine
       Testpflicht eingeführt. Bisher waren die Schnelltests freiwillig. Sollte
       die Inzidenz auf über 200 steigen, was nach jetziger Tendenz, nach Ostern
       der Fall sein wird, soll der Präsenzunterricht wieder ausgesetzt werden.
       
       [2][In Unternehmen soll die Maskenpflicht] verschärft werden. Sobald mehr
       als ein Mensch in einem Raum arbeitet, müssen medizinische Masken getragen
       werden. Tschentscher appellierte an die Unternehmen, Schnelltests bei den
       Mitarbeiter*innen durchzuführen. Sollten freiwillige
       Selbstverpflichtungen nicht ausreichen und der Bund keine entsprechende
       Regelung treffen, werde Hamburg sehr bald auch hier eine Testpflicht
       einführen.
       
       Hintergrund des Lockdowns: Die Hamburger Sieben-Tage-Inzidenz kletterte am
       Mittwoch von 153,7 auf 163,7. Die Zahl der nachgewiesenen
       Corona-Infektionen erhöhte sich binnen eines Tages um 590 Fälle – der
       größte Zuwachs an einem Tag seit dem 5. Januar dieses Jahres.
       
       31 Mar 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Corona-Warnung-Tschentscher-in-haeuslicher-Selbstisolation,tschentscher892.html
 (DIR) [2] /Corona-Massnahmen-in-Berlin-ab-Mittwoch/!5758113
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marco Carini
       
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