# taz.de -- Nazi-Rapper verhaftet: Mr. Bond hält endlich die Klappe
       
       > Er verherrlichte rechtsextreme Morde und inspirierte den Attentäter aus
       > Halle. Jetzt wurde der österreichische Nazi-Rapper Mr. Bond verhaftet.
       
 (IMG) Bild: Österreich: Der Nazi-Rapper Mr. Bond wurde in der Kärntner Gemeinde Paternion verhaftet (Symbolfoto)
       
       Der Neonazi und Hass-Rapper Mr. Bond wurde am 20. Januar in der Kärntner
       Gemeinde Paternion festgenommen. Verfassungsschutz und Polizei hatten ihn
       zuvor ausgeforscht. Bei einer Hausdurchsuchung entdeckten sie in seiner
       Wohnung Waffen, eine Reichskriegsfahne, NS-Devotionalien und Liedtexte.
       Außer den [1][offen faschistischen Texten] war von Mr. Bond bisher wenig
       bekannt.
       
       Unter seinem Synonym anon24431009 treibt er sich seit Jahren in
       rechtsextremen Foren herum. Den Holocaust hält er für einen „Holohoax“,
       also einen Betrug, hinter politischen Ereignissen steckt für ihn stets eine
       jüdische Verschwörung. Nach dem [2][Mord an Walter Lübcke] feierte er den
       Attentäter als „neuen deutschen Helden“.
       
       Er habe „einen antideutschen, antiweißen Politiker weggeblasen!“. Den
       rechtsradikalen Attentäter im neuseeländischen Christchurch erhob er nach
       dem Mord an 51 Menschen zum Heiligen „St. Brenton. Ich liebe diesen Mann!“.
       Dessen wirres Manifest, das [3][vor Rassismus und Mordaufrufen strotzt],
       hat er ins Deutsche übersetzt und ins Netz gestellt.
       
       ## Glühender Rassist
       
       In Deutschland wurde der Rapper bekannt, weil [4][der Halle-Attentäter]
       Stephan B. sich vor seinem geplanten Massaker in der Synagoge mit Mr. Bonds
       Musik aufgeheizt hatte. Seine künstlerische Kreativität hält sich in
       Grenzen. Er bedient sich fremder Songs und versieht sie mit faschistischen
       Texten. Aus dem Hit „Wind of Change“ der Band The Scorpions machte er „Wind
       of Adolf“. Aus „Supa Cocky“ des US-amerikanischen Rappers Gucci Mane machte
       er „Supanazi“ und hat sich damit wohl selbst gefeiert.
       
       Für Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen
       Widerstandes (DÖW), der Mr. Bonds Postings analysiert hat, ist der Mann ein
       „glühender Rassist, Antisemit und bekennender Nationalsozialist“. Musik und
       einschlägige Texte dienen in der rechtsradikalen Szene zur Rekrutierung von
       Jugendlichen.
       
       Mr. Bond sitzt vorerst in Untersuchungshaft in Klagenfurt. Die
       Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen ihn wegen Herstellung und
       Verbreitung von NS-Gedankengut und Verhetzung. Außerdem wird er sich wegen
       systematischer Verletzung von Urheberrechten verantworten müssen.
       
       3 Feb 2021
       
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