# taz.de -- Israelische Offensive in Syrien: Dutzende Tote bei Luftangriffen
       
       > Aktivist:innen melden mehr als 50 getötete Soldaten und Kämpfer in
       > Syrien. Es handelt sich um die schwersten Angriffe Israels seit Beginn
       > des Krieges.
       
 (IMG) Bild: Bei den schwersten israelischen Luftangriffen in Syrien seit Jahren gab es dutzende Tote
       
       Damaskus afp | Bei den schwersten israelischen Luftangriffen in Syrien seit
       Jahren sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 57 syrische Soldaten und
       Kämpfer von verbündeten Milizen getötet worden. Mindestens 14 syrische
       Soldaten und 43 Kämpfer pro-iranischer Milizen seien ums Leben gekommen,
       teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Angriffe
       in der Nacht zum Mittwoch hätten sich gegen Waffenlager der Truppen von
       [1][Machthaber Baschar al-Assad] sowie andere militärische Stellungen im
       Osten des Bürgerkriegslandes gerichtet.
       
       Demnach handelte es sich um die tödlichsten israelischen Angriffe in Syrien
       seit [2][Beginn der Krieges in dem Land 2011]. Insgesamt habe die
       israelische Armee über ein dutzend Angriffe in der Nacht geflogen, teilte
       die Beobachtungsstelle mit. Die Attacken hätten sich gegen Ziele in einem
       Gebiet gerichtet, das sich von der östlichen Stadt Deir Essor bis in die
       Wüsten von Majadin und Bukamal an der Grenze zum Irak erstrecke.
       
       Unter den Toten sind laut Beobachtungsstelle auch 16 Iraker und elf
       afghanische Kämpfer der pro-iranischen Fatimid-Brigade. Anfangs hatte die
       Beobachtungsstelle von 23 Toten und 28 Verletzten gesprochen. Bei den
       bisher tödlichsten israelischen Luftangriffe in Syrien im Juni 2018 waren
       laut Beobachtungsstelle im Osten des Landes 55 pro-syrische Kämpfer getötet
       worden.
       
       Nach Angaben der Beobachtungsstelle sind in dem Gebiet der jüngsten
       israelischen Angriffe im Osten des Landes Milizen der libanesischen
       Hisbollah sowie der pro-iranischen Fatimid-Brigade aktiv, der hauptsächlich
       afghanische Kämpfer angehören. Vor wenigen Tagen hatte die Fatimid-Brigade
       eine Lieferung mit Waffen aus iranischer Produktion über den Irak nach
       Syrien gebracht. Laut der Beobachtungsstelle wurden die Waffen in der
       Region gelagert, in der die israelische Armee nun angriff.
       
       ## Israel will Einfluss des Iran eindämmen
       
       Wenige Stunden vor den Luftschlägen in der Nacht zum Mittwoch hatte es am
       Dienstag an der syrisch-irakischen Grenze bereits Luftangriffe gegeben, bei
       denen laut Beobachtungsstelle mindestens zwölf pro-iranische Kämpfer
       getötet worden waren.
       
       Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete ebenfalls über
       israelische Luftangriffe in der Nacht in der Stadt Deir Essor sowie in der
       Region Albu Kamal, nannte jedoch keine Details. Die Angriffe ereigneten
       sich demnach um 01.10 Uhr (Ortszeit). „Die Ergebnisse der Aggression werden
       zurzeit geprüft“, hieß es weiter. Die israelische Armee gab keine Erklärung
       zu den Luftangriffen ab.
       
       Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre
       Informationen von einem Netz von Informanten vor Ort. Ihre Angaben lassen
       sich von unabhängiger Seite oft kaum überprüfen.
       
       Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 hat das israelische
       Militär bereits hunderte Luftangriffe gegen die syrischen Regierungstruppen
       und ihre Verbündeten geflogen. Israel will damit verhindern, dass der
       [3][Iran seinen Einfluss in Syrien ausdehnt]. Die israelische Regierung und
       Armee bestätigen nur selten Militäreinsätze in dem Nachbarland. Nach
       Angaben der israelischen Armee vom Dezember hatte es 2020 insgesamt rund 50
       gezielte Angriffe in Syrien gegeben.
       
       13 Jan 2021
       
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