# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Fast 13.000 Neuinfektionen
       
       > Die Zahlen des RKI sind weiter kein Grund für Entwarnung. In Deutschland
       > treten schärfere Regeln in Kraft. China lässt ein Team von
       > WHO-Expert:innen einreisen.
       
 (IMG) Bild: Der Coronatest: in manchen Berufsgruppen inzwischen eine wichtige Alltagsroutine
       
       ## 12.497 Neuinfektionen in Deutschland
       
       Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 12.497
       Neuinfektionen mit dem [1][Coronavirus] binnen eines Tages gemeldet.
       Außerdem wurden 343 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet,
       wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Der Höchststand von 1.188 neuen
       Todesfällen war am Freitag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden
       registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste
       Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.
       
       An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem
       weil am Wochenende weniger getestet wird. Grundsätzlich ist die
       Interpretation der Daten momentan schwierig, weil um Weihnachten und den
       Jahreswechsel herum Coronafälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und
       übermittelt wurden.
       
       Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten
       Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am
       Montagmorgen bei 166,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit
       197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind
       jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten Sachsen mit 359,8 und
       Thüringen mit 316,2. Den niedrigsten Wert hatte Bremen mit 90,9. Wegen der
       Feiertage um den Jahreswechsel sind die Wochenwerte aber ebenfalls mit
       Vorsicht zu bewerten.
       
       Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Sonntag bei
       1,18 (Vortag: 1,17). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 118
       weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen
       vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das
       Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, „dass der
       R-Wert gegebenenfalls unterschätzt wird“, da um den Jahreswechsel
       Corona-Fälle nur verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt werden. (dpa)
       
       ## WHO-Mission darf in China einreisen
       
       Nach tagelanger Verzögerung hat China grünes Licht gegeben für den Beginn
       einer Mission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Erforschung der
       Ursprünge des Coronavirus. Der Besuch der internationalen Expert:innen
       beginne am Donnerstag, teilte die chinesische Gesundheitskommission am
       Montag mit. Das WHO-Team werde seine Nachforschungen in Zusammenarbeit mit
       chinesischen Wissenschaftler:innen vornehmen.
       
       Die seit Monaten geplante WHO-Mission soll [2][die Herkunft des neuartigen
       Coronavirus Sars-CoV-2] erforschen. Das zehnköpfige internationale Team,
       darunter der Experte Fabian Leendertz vom Robert-Koch-Institut in Berlin,
       sollte eigentlich bereits Anfang Januar nach China aufbrechen. Die Mission
       verzögerte sich aber wegen ungeklärter Visafragen. Zudem sah Peking
       weiteren Diskussionsbedarf hinsichtlich der „genauen Gestaltung“ der
       Untersuchungen.
       
       Erstmals aufgetreten war das Virus Ende 2019 in der zentralchinesischen
       Stadt Wuhan, von wo aus es sich in der ganzen Welt ausbreitete. Wie der
       Erreger von Tieren – vermutlich Fledermäusen – auf den Menschen übersprang,
       ist bis heute unklar.
       
       Für China ist die WHO-Mission heikel. China sieht sich international mit
       Vorwürfen konfrontiert, es wolle eine Verantwortung für den Ausbruch der
       Pandemie vertuschen. Zunächst hatte Peking eine unabhängige internationale
       Untersuchung der Ursprünge des Virus verweigert.
       
       Peking sät zudem Zweifel daran, dass das Virus überhaupt aus China stammt.
       Außenminister Wang Yi wiederholte kürzlich die Ansicht, dass „die Pandemie
       wahrscheinlich an mehreren Punkten auf der Welt begann“. Zugleich
       präsentiert sich die chinesische Führung als Sieger im Kampf gegen das
       Virus. (afp)
       
       ## Schärfere Regeln in Deutschland
       
       Angesichts weiter hoher Corona-Infektionszahlen gelten ab diesem Montag in
       allen Bundesländern schärfere Regelungen. Als letzte Bundesländer setzen
       Bayern, Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen,
       Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein
       die am vergangenen Dienstag in einer Bund-Länder-Schalte beschlossenen
       Regeln um. So gelten etwa strengere Kontaktbeschränkungen: Der eigene
       Haushalt darf sich nur noch mit einer weiteren Person treffen.
       
       Neu ist auch die Regel für extreme Corona-Hotspots, wonach sich Menschen in
       Landkreisen mit einer Inzidenz von mehr als 200 Infektionen auf 100 000
       Einwohner:innen binnen sieben Tagen ohne triftigen Grund nicht mehr als 15
       Kilometer vom Wohnort entfernen dürfen.
       
       Dabei gehen die Länder unterschiedliche Wege und überlassen das teils den
       Kommunen oder empfehlen die Maßnahme nur. Baden-Württemberg etwa plant
       derzeit keine entsprechende Regel. (dpa)
       
       11 Jan 2021
       
       ## LINKS
       
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