# taz.de -- Mehr Naturschutz für Agrarsubventionen: Umweltministerin fordert die Bauern
       
       > Umweltministerin Schulze will von Bauern mehr Leistungen verlangen als
       > Agrarressortchefin Klöckner. Landwirte sehen ihre Höfe in Gefahr.
       
 (IMG) Bild: Svenja Schulze fordert mehr Leistungen für die Natur als Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner
       
       Berlin taz/dpa | Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert, einen
       größeren Anteil der EU-Agrarsubventionen als von
       CDU-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner geplant für den Naturschutz
       auszugeben. Kern des [1][Vorschlags des Umweltministeriums] zur nationalen
       Umsetzung der neuen Regeln aus Brüssel sind zehn „Öko-Regelungen“, für die
       zunächst 30 Prozent der europäischen Direktzahlungen an Landwirte genutzt
       werden sollen. Der Prozentsatz, den Bauern für natur- und umweltschützende
       Maßnahmen künftig erhalten sollen, soll nach Schulzes Ansicht sukzessive
       steigen. Bislang konnten sich die EU-Mitgliedsstaaten unter Klöckners
       Führung lediglich auf ein Ziel von [2][20 Prozent] einigen.
       
       Die Europäische Union zahlt jährlich rund 55 Milliarden Euro Subventionen
       für die Landwirtschaft. Dennoch geben vor allem kleine Höfe auf, die
       Branche trägt maßgeblich zu Erderhitzung und Artensterben bei. Die
       Direktzahlungen sind die wichtigste Subventionsart. Derzeit bekommen die
       Landwirte das Geld pro Hektar Fläche, weitgehend unabhängig davon, wie sie
       ihn bewirtschaften.
       
       Die „Öko-Regelungen“, die das Ministerium vorschlägt, sollen über die
       EU-Mittel finanziert werden, unter anderem sollen damit Flächen mit
       besonderem Wert für die Artenvielfalt wie Brachen, Hecken oder Ackerraine
       gefördert werden. Betriebe, die ihre erlaubten Nährstoffüberschüsse weiter
       reduzieren und auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden
       verzichten, eine vielfältige Fruchtfolge einhalten oder ihre Wiesen und
       Weiden umwelt- und tiergerecht nutzen, sollen ebenfalls gezielt gefördert
       werden.
       
       „Ich hoffe nicht, dass es bei 20 Prozent bleibt“, sagte Schulze. Wichtig
       sei aber, wofür das Geld ausgegeben werde. Das müsse Deutschland nun bis
       Ende des Jahres in einem nationalen Strategieplan regeln, der bis Ende 2021
       der EU-Kommission vorgelegt werden soll. Die Regeln sollen ab 1. Januar
       2023 in Kraft treten.
       
       Viele Bauern lehnen strengere Anforderungen ab, weil sie ihre
       Produktionskosten erhöhten. Das würde die Existenz zahlreicher Höfe
       gefährden. Davon seinen besonders kleine bäuerliche Betriebe betroffen.
       
       13 Jan 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.bmu.de/download/positionspapier-veraenderung-gestaltet-zukunft-gemeinsam-die-agrarreform-in-deutschland-voranbringe/
 (DIR) [2] /Reform-der-EU-Agrarsubventionen/!5720373
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jost Maurin
       
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