# taz.de -- +++ Corona News vom 9.8. +++: 5 Millionen Infizierte in den USA
       
       > Brasilien ist weiterhin stark von Sars-CoV-2 betroffen. In Deutschland
       > steigt der R-Wert. Die Nachrichten zum Coronavirus im Live-Ticker.
       
 (IMG) Bild: Einfach regieren ohne Parlament: US-Präsident Trump unterzeichnet Verfügungen für Corona-Maßnahmen
       
       Trump ordnet Corona-Hilfen per Erlass an 
       
       In den USA sind inzwischen mehr als 5 Millionen Menschen mit dem
       Coronavirus infiziert worden – rechnerisch einer pro 66 Einwohner*innen.
       Die Zahl der Toten liegt bei mehr als 160.000. Das Entspricht etwa einem
       Viertel der weltweiten Todesopfer. Angesichts der unverändert schlechten
       Zahlen ordnete US-Präsident Donald Trump per Erlass weitere Corona-Hilfen
       für Arbeitnehmer*innen, Arbeitslose, Mieter*innen und Studierende an. Zuvor
       war es [1][nicht gelungen, einen Kompromiss zu den Details der Maßnahmen im
       Kongress zu finden].
       
       Nach Meinung von Kritiker*innen stehen Teile seiner Verfügungen auf sehr
       dünnem Eis, denn alle Maßnahmen, die neue Finanzmittel erfordern, bedürfen
       der Zustimmung des US-Kongresses – und damit eines Kompromisses mit den
       Demokrat*innen. Trump will das Problem nun umgehen, indem er bestehende
       Mittel umwidmet, zum Teil aus vorigen Konjunkturpaketen. „Wir haben viel
       Geld, das noch nicht ausgegeben wurde“, sagte Trump. Es war aber nicht
       sofort klar, wie viel die von Trump angekündigten Maßnahmen kosten würden
       und ob dafür tatsächlich genügend Mittel bereitstünden. (Washington, rts)
       
       Mehr als 100.000 Corona-Tote in Brasilien 
       
       In [2][Brasilien] stieg die Zahl der Corona-Todesfälle auf mehr als
       100.000. Wie Trump hat auch Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro die
       Pandemie wiederholt kleingeredet. Gesundheitsexpert*innen kritisieren immer
       wieder, Brasilien habe keinen abgestimmten Plan im Kampf gegen das Virus.
       
       Für Samstag wurden in dem südamerikanischen Land 49.970 Neuinfektionen
       gemeldet, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Innerhalb
       von 24 Stunden starben weitere 905 Personen. Insgesamt sind mehr als drei
       Millionen Menschen in dem südamerikanischen Land mit dem Virus infiziert.
       Laut brasilianischen Medien gibt es keine Anzeichen, dass die Pandemie
       unter Kontrolle ist. Brasilien ist nach den USA am schwersten von der
       Pandemie betroffen. (Berlin/São Paulo/Brasilia, epd/reuters)
       
       Fallzahl in Deutschland sinkt 
       
       In Deutschland ist die Zahl der Corona-Infektionen am Sonntag nach mehreren
       Tagen wieder unter die Schwelle von 1.000 Fällen gesunken. Die
       Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des
       Robert-Koch-Instituts (RKI) 555 neue Corona-Infektionen innerhalb eines
       Tages gemeldet. Seit Beginn der Coronakrise haben sich somit mindestens
       215.891 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2
       infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen im Internet meldete (Datenstand
       9.8., 0.00 Uhr).
       
       Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit im Vergleich zu den Werten der
       Vortage etwa nur halb so hoch. Ein Grund dafür kann sein, dass an
       Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln. Am Samstag
       waren 1.122 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet
       worden. Auch am Freitag und Donnerstag lagen die Zahlen erstmals seit
       Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1.000 Fällen. Die Zahl der
       Todesfälle liegt nach RKI-Angaben bei 9.196. Bis Sonntagmorgen hatten
       196.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Berlin,
       dpa)
       
       R-Wert in Deutschland steigt an 
       
       Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand
       8.8., 0.00 Uhr in Deutschland bei 1,32 (Vortag: 1,16). Das bedeutet, dass
       ein*e Infizierte*r im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der
       R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor
       ab. Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich
       auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen
       Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 8.8.,
       0.00 Uhr, bei 1,23 (Vortag: 1,16). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor
       8 bis 16 Tagen. (Berlin, dpa)
       
       9 Aug 2020
       
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