# taz.de -- Bußgeld-Pläne bei Maskenpflichtverstoß: Es muss richtig teuer sein
       
       > Womöglich bescheren Bußgelder den Coronaleugner*innen noch mehr Zulauf.
       > Das muss man in Kauf nehmen: Ihre Reihen würden wohl auch sonst weiter
       > wachsen.
       
 (IMG) Bild: Mit Maske ist sicherer: für einen selbst und für andere
       
       In diesen unsicheren Zeiten gibt es trotz allem mindestens zwei
       Gewissheiten: Der nächste Winter kommt. Die nächste Coronawelle ebenso.
       Wenn sie nicht schon längst da ist. Wenn es kälter ist, werden wieder
       weniger Menschen mit dem Rad fahren, dafür aber verstärkt Busse und Bahnen
       nutzen, um zur Arbeit, in den Supermarkt, zu den alten Eltern zu kommen.
       Was aber, wenn in den dann weitaus volleren Zügen Leute sitzen, die sich
       weigern, den sogenannten Mund-Nasen-Schutz zu tragen?
       
       Die Frage ist im Grunde leicht zu beantworten: Sie sollten eine Maske
       aufsetzen oder den Zug, den Bus verlassen müssen. Das Bahn- und Buspersonal
       sollte streng durchgreifen dürfen – und das bundesweit. Eine solche
       Regelung sollte nicht – Föderalismus hin oder her – den Bundesländern und
       Kommunen überlassen bleiben, so wie es bislang geregelt ist. Bei einer
       roten Ampel muss man schließlich auch in jedem Bundesland anhalten.
       
       Sicher werden manche jetzt einwenden, dass eine [1][staatlich verordnete
       Maskenpflicht] die persönliche Freiheit einschränke und ein Bußgeld bei
       Verstößen unrechtmäßig, mindestens aber unverhältnismäßig sei. Kann man so
       sehen. Man kann aber auch die Verantwortung jeder und jedes Einzelnen
       gegenüber der Gesellschaft hervorheben: Wer die Gesundheit anderer
       willentlich und wissentlich gefährdet, sollte nicht ungestraft davonkommen.
       Zumal davon ausgegangen werden darf, dass die Gruppe der
       Risikopatient*innen weitaus größer ist als bislang angenommen. Forschungen
       dazu laufen. Wenn sich das bewahrheitet, könnten auch Infizierte schwere
       Krankheitsverläufe haben, die sich heute fit und gesund wähnen.
       
       Möglich, dass ein Bußgeld bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen
       und Bahnen den Coronaleugner*innen weiteren Zulauf beschert. Das muss man
       in Kauf nehmen. Die Reihen der Leugner*innen würden vielleicht auch ohne
       Bußgeld wachsen. Wenn ein Maskenpflichtverstoß wehtut, weil er richtig
       teuer ist, tragen vielleicht auch die Leugner*innen bei ihren Demos
       wenigstens den Mundschutz.
       
       6 Aug 2020
       
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 (DIR) Simone Schmollack
       
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