# taz.de -- Steigende Corona-Infektionen in den USA: Zurück in den Lockdown
       
       > Die Bundesstaaten Florida, Georgia, South Carolina und Nevada melden neue
       > Infektionsrekorde. Dort werden Lockerungen jetzt rückgängig gemacht.
       
 (IMG) Bild: Hotspot Florida: Social Distancing in „Little Havana“ in Miami
       
       New Jersey taz | Erst vergangenen Monat warnte US-Gesundheitsexperte Dr.
       Anthony Fauci während einer Kongressanhörung, dass eine verfrühte Lockerung
       des Lockdowns zu mehr “Leid und Tod“ im Land führen würde. Diese
       Befürchtungen scheinen sich zumindest in Teilen der USA nun zu bestätigen.
       Mit 44.782 neuen Corona-Infektionen stellten die USA am Samstag einen neuen
       Tagesrekord auf. Es war der fünfte Infektionsrekord in den letzten fünf
       Tagen. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Florida, Georgia, South
       Carolina und Nevada. Aus Texas wird ein neuer Rekord für Corona-bedingte
       Krankenhausaufnahmen gemeldet.
       
       Gouverneure von mehreren US-Bundesstaaten haben sich nun dazu entschlossen,
       die phasenweise Lockerung der verhängten Lockdown-Maßnahmen zu stoppen oder
       sogar rückgängig zu machen. Der Gouverneur von Texas, Gregg Abbott,
       verkündete am Freitag, dass Bars erneut schließen werden und die
       Restaurantkapazität auf 50 Prozent zurückgefahren werde. Zudem werden
       Freiluftveranstaltungen auf 100 Menschen beschränkt. Vor dieser Rolle
       rückwärts war es Bars in Texas gestattet, mit 50-prozentiger Kapazität
       wieder zu eröffnen, Restaurants durften 75 Prozent ihrer Kapazität nutzen.
       Texas gehörte zu den ersten Bundesstaaten im Land, die beschlossen hatten,
       ihre Lockdown-Regelungen zu lockern.
       
       Auch in Florida werden Bars und Kneipen erneut geschlossen. Der
       Bürgermeister des Miami-Dade-Landkreises in Florida veranlasste die
       Schließung aller öffentlichen Strände zwischen dem 3. und 7. Juli – und
       somit auch am amerikanischen Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli.
       
       Dass vor allem Bundesstaaten im Süden der USA mit Rekordinfektionszahlen zu
       kämpfen haben, hängt laut Gesundheitsexperten mit der verfrühten Aufhebung
       des Lockdowns zusammen, die von diesen Staaten vorangetrieben wurde. Da die
       meisten Südstaaten republikanisch regiert werden, könnte die Verschärfung
       der Coronakrise nicht nur zu einem Problem für die Politiker der einzelnen
       Bundesstaaten, sondern auch für Präsident Trump werden.
       
       ## Trump: „Kleinere Brände“
       
       Die Regierung in Washington versucht trotz der steigenden Infektionszahlen,
       ihre Coronamaßnahmen in ein positives Licht zu rücken. Vizepräsident Mike
       Pence sprach in einer Pressekonferenz am Freitag von einem „bemerkenswerten
       Fortschritt“ in den USA. „Alle 50 Bundesstaaten und Territorien im Land
       befinden sich im Prozess des Öffnens, und das sicher und
       verantwortungsbewusst“, so Pence.
       
       Präsident Trump schloss einen erneuten Lockdown aus. „Unsere Wirtschaft ist
       auf dem Weg zurückzustürmen und wird nicht abgeschaltet werden. Kleinere
       'Brände’ oder Ausbrüche werden wie erforderlich beseitigt“, erklärte der
       Präsident auf Twitter. Laut Johns-Hopkins-Universität sind in den USA
       bisher mehr als 125.000 Menschen an der Viruserkrankung gestorben.
       
       28 Jun 2020
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hansjürgen Mai
       
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