# taz.de -- Das Märchen vom „Homo Oeconomicus“: Unser neues Bild vom Menschen
       
       > Der Neoliberalismus redet uns fälschlicherweise ein, wir seien
       > egoistische Wesen. Doch Solidarität ist keine Spinnerei, sondern ein
       > tiefes Bedürfnis.
       
 (IMG) Bild: Naomi Klein und andere Prominente bei einer Klima-Demo im Januar in Washington
       
       Das neoliberale Menschenbild vom Homo oeconomicus beruht auf der Annahme,
       dass wir alle egoistisch sind. Leistungsdruck und Gewinnmaximierung sollen
       uns erfüllen, Konsum uns glücklich machen. Darauf ist unser gesamtes System
       ausgerichtet. Dass wir daran zerbrechen, zeigen die steigenden Zahlen an
       Menschen, die unter Burn-out und Depressionen leiden. Gleichzeitig raubt
       uns dieses Bild das Vertrauen in uns selber und somit die Hoffnung auf
       einen Ausweg aus der Klimakrise.
       
       Die Klimaaktivistin Naomi Klein schreibt, dass es das schädlichste Erbe des
       Neoliberalismus sei, dass er uns davon überzeugt hat, dass wir es nicht
       wert seien, gerettet zu werden.
       
       Dekonstruieren wir dieses Märchen! Der Mensch ist ein soziales Wesen, das
       solidarisch, kooperativ und sogar altruistisch handeln kann und will.
       Erkennen wir das, ist eine Gesellschaft, die auf Solidarität und
       Gemeinschaftlichkeit beruht, keine utopische Spinnerei mehr, sondern der
       logische Schritt, um unsere tiefsten Bedürfnisse zu erfüllen.
       
       Hannah Lübbert engagiert sich im Jugendrat der Generationen Stiftung
       
       27 Jun 2020
       
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