# taz.de -- Corona-Reisebeschränkungen: Vatertagsverbot für die Inseln
       
       > Am Montag öffnet sich Schleswig-Holstein wieder für den Tourismus. Die
       > Inseln und Badeorte würden aber am liebsten Tagesausflügler fernhalten.
       
 (IMG) Bild: Bitte nicht Party machen: Vatertagsausflügler sollen Sylt fern bleiben
       
       Hamburg taz | Mit einem Vatertagsausflug auf die nordfriesischen Inseln
       dürfte es in diesem Jahr nichts werden. Die Inseln fürchten sich davor, von
       Bollerwagen und freudetrunkenem Personal überrollt zu werden.
       
       An den Feiertagen werden „Gäste erwartet, die ihren Tagesausflug auf die
       Insel mit einem erhöhten Konsum von alkoholischen Getränken verbinden und
       insofern schwer zu lenken sein werden“, heißt in einem gemeinsamen
       Schreiben der Sylter Gemeinden, Unternehmer und Sylt Marketing an
       Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen (CDU).
       
       Das Thema zieht in [1][ganz Schleswig-Holstein] seine Kreise. Am Freitag
       berieten die Kreise mit dem Land darüber, wie mit den Befürchtungen
       umzugehen sei. Was dabei herausgekommen ist, soll am Montag um zwölf Uhr
       verkündet werden. Wenn es für die Tagesausflügler schlecht läuft, wird mit
       einer Lockerung der Einreisebestimmungen gleich schon wieder deren
       Verschärfung verkündet.
       
       Nachdem die Vertreter der Inseln und Badeorte lange genug gebettelt hatten,
       sollen bei den laut dpa „umfassendsten Lockerungen seit Ausbruch der
       Coronakrise“ am Montag Hotels, Gaststätten und Campingplätze wieder öffnen.
       Touristen dürfen einreisen und das Betretungsverbot für die Inseln und
       Halligen wird aufgehoben.
       
       ## Die Drecksarbeit sollen andere machen
       
       Deren Vertreter haben mittlerweile kalte Füße bekommen. Zur „Entspannung
       der Gästesituation an neuralgischen Punkten wie Promenaden und
       Fußgängerzonen“ fordern sie bis einschließlich Himmelfahrt, noch besser
       Pfingsten, ein Betretungsverbot für Tagesgäste.
       
       Die Drecksarbeit dabei sollen andere machen: Der DB Regio solle verboten
       werden, Tagesausflügler zur Küste zu befördern. Um das durchzusetzen, solle
       die Bahn „mit eigens bestelltem Personal“ die „insularen Anstrengungen“
       unterstützen.
       
       Die Inseln wären fein raus und müssten ihren – im Streit um das
       [2][Aufenthaltsrecht von Zweitwohnungsbesitzern] lädierten – Ruf nicht
       weiter schädigen. Ein Verbot müssten die Behörden anordnen, teilte die Bahn
       mit.
       
       16 May 2020
       
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 (DIR) Gernot Knödler
       
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