# taz.de -- Gentrifizierung in Berlin: Szenekneipe in Neukölln bedroht
       
       > Weil Verhandlungen mit dem neuen Vermieter gescheitert sind, startet das
       > K-Fetisch eine Kampagne – natürlich online.
       
 (IMG) Bild: Und wieder ist ein Immobilienhai unterwegs...
       
       Eine [1][weitere linke Lokalität] in Neukölln ist bedroht: Der Mietvertrag
       des kollektiv geführten K-Fetisch läuft Ende Oktober 2021 aus. Nachdem die
       bisherigen Bemühungen der BetreiberInnen, Verhandlungen über eine
       Vertragsverlängerung aufzunehmen, gescheitert sind, gehen sie mit
       NachbarInnen und BesucherInnen an die Öffentlichkeit.
       
       Die Kampagne unter dem Motto „Für eine Zukunft mit K-Fetisch“ startet am 7.
       Mai – coronabedingt online. Zudem wird es Flyer und Aufkleber mit dem
       Kampagnenmotto geben. Die Corona-bedingte Schließung habe deutlich gemacht,
       wie wichtig der Erhalt der Kiezkultur ist, sagte Kira Fuchs von der
       Initiative der taz.
       
       Das K-Fetisch ist ein Café, in dem rassistisches und sexistisches Verhalten
       nicht geduldet werden. Im hinteren Raum gab es vor dem Corona-Shutdown
       zahlreiche Informations- und Diskussionsveranstaltungen der
       außerparlamentarischen Linken. „Ein Betrieb mit einem Dutzend Angestellten
       braucht Planungssicherheit, gerade jetzt in Zeiten der Coronakrise“,
       begründet Fuchs den Kampagnenstart bereits 18 Monate vor dem Auslaufen des
       Vertrags.
       
       Die frühe Öffentlichkeitsarbeit findet Susanne Steinert von der
       Akelius-MieterInnenvernetzung wichtig. Das Bündnis unterstützt die
       Kampagne, weil das Gebäude, in dem sich das Café befindet, 2019 von dem
       Immobilienkonzern Akelius gekauft wurde. Seit 20. August 2019 ist A.R.O 55
       GmbH im Handelsregister eingetragen, Geschäftsführer ist der Chef von
       Akelius in Europa, Ralf Spann. Zu den Vermietungspraktiken von Akelius
       gehöre es, Gewerberäume leer stehen zu lassen oder nur kurzfristig zu
       vermieten, berichtet Steinert.
       
       ## Kritik auch aus der Politik
       
       Für Kritik sorgte der Kauf auch beim Bezirksamt Neukölln. „Wir haben Grund
       zu der Annahme, dass in diesem Fall ein Umgehungsgeschäft vorliegt, mit dem
       unser bezirkliches Vorkaufsrecht ausgehebelt werden soll“, erklärte
       Christoph Dathe, Sprecher des Neuköllner Stadtrats für Stadtentwicklung und
       Wohnen Jochen Biedermann, dem Mieterecho, das von der Berliner
       MieterInnengemeinschaft herausgegeben wird.
       
       Bis Redaktionsschluss waren weder Akelius noch das Bezirksamt für
       Nachfragen zu erreichen.
       
       29 Apr 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Vorkaufsrecht-in-Neukoelln/!5676319
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Peter Nowak
       
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