# taz.de -- Humboldt Forum eröffnet später: Es bleibt eine Baustelle
       
       > Wegen der Corona-Krise ist die geplante Eröffnung des Humbodt Forums im
       > September nicht zu halten. Laut Stiftung gibt es zu wenige Bauarbeiter.
       
 (IMG) Bild: Die Türen bleiben doch noch länger geschlossen: Das Humboldt Forum bleibt Baustelle
       
       Berlin taz | Die Eröffnung des Humboldt Forums wird noch einmal verschoben.
       Der geplante Start im September ist nicht zu halten. Dafür ist allerdings
       nicht ein Brand eines Teerkochers und die anschließende Explosion einer
       Gasflasche verantwortlich, die Anfang April die Westfassade und einen
       Tordurchgang beschädigt hatten. Vielmehr ist es die Corona-Krise, die auch
       Auswirkungen auf der Baustelle des umstrittenen Kulturbaus in der
       Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses hat.
       
       Am späten Montagnachmittag teilte die Pressestelle der Stiftung Humboldt
       Forum mit, dass es Lieferengpässe gebe und aufgrund von
       Einreisebeschränkungen und Quarantänevorgaben zuletzt nur 70 bis 75 Prozent
       der Arbeitskräfte auf der Baustelle tätig sein konnten. „Die für Ende
       August geplante bauaufsichtliche Freigabe zur Nutzung für das Gebäude ist
       damit nicht mehr zu schaffen“, hieß es in der Mitteilung. „Sie war die
       Voraussetzung für die erste schrittweise Eröffnung im September.“
       
       Generalintendant des Humboldt Forums Hartmut Dorgerloh sagt gegenüber der
       taz, dass man mit den Bauarbeiten zwar sechs bis acht Wochen hinterher sei,
       aber „die Stiftung Humboldt Forum, die Humboldt Universität und das
       [1][Berliner Stadtmuseum] wollen unbedingt noch in diesem Jahr eröffnen und
       die Staatlichen Museen zu Berlin dann plangemäß im nächsten Jahr“.
       Ursprünglich sei ein großes Volksfest geplant gewesen, jetzt müsse man
       sehen, welche Auflagen für Großveranstaltungen dann eventuell noch gelten.
       
       ## Die Berlin Ausstellung könnte früher kommen
       
       So hofft man noch in diesem Jahr, eine Ausstellung zur Geschichte des
       Ortes, die Berlin Ausstellung, die Ausstellung der Humboldt Universität
       sowie der Schlüterhof, die Schlosspassage und Gastronomie und Shops für das
       Publikum zugänglich zu machen.
       
       Eine weitere Ausstellung, die eröffnet werden könnte, so Dorgerloh, sei
       eine für Kinder und Familien, die von Anfang eine sehr wichtige Zielgruppe
       für das Haus gewesen seien. Die Ausstellung zum Thema Elfenbein könne in
       diesem Jahr allerdings noch nicht gezeigt werden, denn sie entstehe in
       Kooperation mit dem Nationalmuseum Kenia und mit vielen internationalen
       Leihgaben und das sei aktuell nicht zu realisieren. „Wir hoffen, dass wir
       diese Projekte in der Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern dann in der
       zweiten Phase der Eröffnung hinbekommen, die wir für das zweite Quartal
       2021 planen“, so Dorgerloh.
       
       Vor Ausbruch der Corona-Pandemie erwarteten die Betreiber nach Eröffnung
       mehr als drei Millionen Besucher jährlich. Nun ist fraglich, wie viele
       Besucher das Humboldt Forum jährlich erwarten darf. Auch diesbezüglich gibt
       sich Generalintendant Hartmut Dorgerloh gelassen. „Aus meiner Sicht ist das
       für das Haus zumindest zu Beginn gar nicht so verkehrt. Ich glaube, wenn es
       [2][wie der Flughafen] nicht gleich Vollast fährt, sondern mit ein paar
       weniger Passagieren und etwas weniger Gepäck, kann es sich besser
       einschwingen.“ Aber natürlich hoffe er sehr, dass Berlin und auch das
       Humboldt Forum sehr bald wieder uneingeschränkt Besucherinnen und Besucher
       aus aller Welt empfangen können.
       
       12 May 2020
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Messmer
       
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