# taz.de -- Herzog & de Meuron gewinnen Wettbewerb: Central Park für den Grasbrook
       
       > Elphi-Architekten Herzog & de Meuron planen den neuen Stadtteil im Hafen
       > – mit einem großen Park, einem Wasserplatz und einer riesigen Halle.
       
 (IMG) Bild: Könnte ein schöner Ort zum Verweilen werden: Waserplatz an der Bananenhalle
       
       Hamburg taz | Der geplante [1][neue Stadtteil] auf dem Grasbrook gegenüber
       der Veddel wird einen großen zentralen Park bekommen und einen Wasserplatz
       ähnlich der Binnenalster, über dem eine U-Bahnstation schwebt. Das ist das
       [2][Ergebnis eines planerischen Wettbewerbs], das am Montag vorgestellt
       wurde. Der Siegerentwurf entstand in einer Kooperation der
       Elbphilharmonie-Architekten Herzog & de Meuron aus Basel mit dem
       Landschaftsplanungsbüro Vogt aus Zürich.
       
       Bei dem Planungswettbewerb, der von vier öffentlichen Planungswerkstätten
       begleitet wurde, ging es darum, einen Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten zu
       entwerfen. Er soll ein städtebaulicher Trittstein sein zwischen der
       Innenstadt und Harburg, sich mit der Veddel verbinden, öffentliche Räume
       bieten, den Klimaschutz im Blick haben und auch die soziale Infrastruktur.
       
       Aus ursprünglich je sechs Stadt- und Freiraumplanungsbüros hatte eine Jury
       Anfang Dezember drei Tandems der verschiedenen Disziplinen mit ähnlichen
       Ideen gebildet. In der Weiterentwicklung wurde aus einem großen See, den
       Herzog & de Meuron vorgeschlagen hatten, der Park. Nördlich davon soll sich
       eine Art Blockrandbebauung anschließen und noch weiter nördlich am Südufer
       der Norderelbe ein Gebäuderiegel aus zehnstöckigen Gebäuden, unterbrochen
       von Hochhäusern.
       
       Wie das zweitplatzierte Team Mandaworks aus Stockholm und Karres en Brands
       aus Hilversum planen sie, die mehrere Hundert Meter lange Vorhalle der
       heutigen Bananenreiferei zu erhalten. Sie würde den Park zur Südseite hin
       abschließen. Darunter wäre Raum für Sport, Kultur, Gastronomie,
       Veranstaltungen.
       
       ## 90 Millionen für ein Riesendach
       
       „So ein Dach kenne ich auf dem ganzen Kontinent nicht“, sagte
       Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. Jürgen Bruns-Berentelg, Chef der
       städtischen [3][Hafencity GmbH], sprach von einem großartigen Symbol, das
       sich auch zur Energiegewinnung nutzen lasse. Die Halle werde die Stadt wohl
       allerdings neu bauen müssen, zu Kosten von alles in allem 90 Millionen
       Euro.
       
       Direkt am Ost-Ende der Halle, dort wo Saalehafen und Moldauhafen
       aufeinandertreffen, läge ein Wasserplatz, der an drei Ecken von Hochhäusern
       oder zumindest markanten Bauten akzentuiert würde. Auf der Veddeler Seite
       des Saalehafens sind Bürogebäude geplant.
       
       Mandaworks haben hier Sportanlagen vorgeschlagen, die lärmunempfindlich
       sind und die die Bewohner des Grasbrooks und der Veddel gemeinsam hätten
       nutzen können. Die Veddel und den Grasbrook zusammenzubringen, wird dadurch
       erschwert, dass es eine mehrgleisige Bahnstrecke und eine große Straße zu
       überwinden gilt. Der Siegerentwurf wurde hier mit einer breiten begrünten
       Fußgängerbrücke zum großen Dach am deutlichsten.
       
       Einer Vereinbarung des Senats mit der Hafenwirtschaft zufolge bleibt die
       große südliche Grasbrookhalbinsel weitgehend der Hafennutzung vorbehalten.
       Nur an dessen Nordostrand sollen Bürogebäude entstehen. Die heutigen
       Lagerschuppen blieben erhalten.
       
       Die zweit- und drittplatzierten Entwürfe legten die Grünflächen vor allem
       ans Wasser. Für die Wohnbebauung schlugen Mandaworks und Karres en Brands
       Gebäudegruppen auf gemeinsamen Sockelgeschossen vor.
       
       Das Büro Adept aus Kopenhagen und das Studio Vulkan aus Zürich schlugen
       längs in Nordostrichtung ausgerichtete Gebäudezeilen vor, die nach dem
       Geschmack der Jury allerdings zu dicht stehen würden. Zudem regten die
       Büros an, die Veddel typologisch am Saalehafen halb im Wasser fortzusetzen.
       Das stieß aber aus technischen Gründen auf Zweifel.
       
       6 Apr 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Hamburg-plant-neuen-Stadtteil/!5643827
 (DIR) [2] https://www.grasbrook.de/
 (DIR) [3] https://www.hafencity.com/de/ueberblick/daten-fakten-zur-hafencity-hamburg.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gernot Knödler
       
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