# taz.de -- Folgen der Silvesternacht von Connewitz: In der U-Haft im Hungerstreik
       
       > Ein in der Silvesternacht in Leipzig Festgenommener will die Freilassung
       > aller seit dem 1. Januar in Untersuchungshaft Sitzenden erzwingen.
       
 (IMG) Bild: Der Leipziger Stadtteil Connewitz in der Neujahrsnacht
       
       Leipzig taz | Eine der insgesamt elf Personen, die [1][in der
       Silvesternacht in Leipzig-Connewitz] festgenommen wurden, ist am Montag in
       den Hungerstreik getreten. Zwei weitere sind derzeit ebenfalls in der JVA
       Leipzig in Untersuchungshaft.
       
       Ein „Solidaritätskomitee 31. 12.“ veröffentlichte im Namen des Gefangenen
       am Montag einen emotionalen Brief, in dem er seine Schwierigkeiten mit der
       Haft offenlegt, aber auch die Gründe für die Festnahme kritisiert. „Es
       macht mich wütend, wie die Obrigkeit – Richter und auch Staatsanwaltschaft
       – uns ausnutzt, um ihr Handeln zu rechtfertigen“, heißt es in dem offenen
       Brief.
       
       Ziel seines Hungerstreiks sei die Freilassung aller drei seit dem 1. Januar
       in Untersuchungshaft Sitzenden bis zu einer „fairen Verhandlung, um unsere
       Unschuld zu beweisen“, so der Inhaftierte. Konrad Mendel, Sprecher des
       Solidaritätskomitees, sagte der taz, der Gefangene wolle „einen
       öffentlichen Aufschrei provozieren“. Den Silvesterabend halte man für eine
       „mediale Inszenierung der Polizei“, der man nun durch den Hungerstreik und
       seine öffentliche Begleitung mit einer Gegeninszenierung begegnen wolle.
       
       Die Deutungshoheit über die Geschehnisse der Silvesternacht bleiben
       umkämpft. Während die Polizei von gewaltvollen und geplanten Angriffen
       Linksautonomer auf ihre Beamten spricht, häufen sich auf der anderen Seite
       Augenzeug:innenberichte und [2][Anschuldigungen gegenüber der
       Polizei]. Den Beamt:innen wird darin ein unverhältnismäßiger Einsatz und
       massive Polizeigewalt vorgeworfen.
       
       Das Solidaritätskomitee veranstaltete am Montag in Leipzig eine Kundgebung,
       um auf den Hungerstreik aufmerksam zu machen. Außerdem wolle man einen
       schnellen Termin zur Haftprüfung erwirken, so Sprecher Mendel. Dem
       Gefangenen gehe es bislang gut. Wie lange er im Hungerstreik bleiben wolle,
       könne man aktuell nicht sagen. Weitere Aktionen seien in den kommenden
       Tagen geplant.
       
       20 Jan 2020
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sarah Ulrich
       
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