# taz.de -- Nach Anschlag auf Kommunalpolitiker: „Fuck you right wing!“
       
       > In Schleswig-Holstein will sich Politiker Erik Schaller nach einem
       > Anschlag mit mutmaßlich rechtsextremem Hintergrund nicht einschüchtern
       > lassen.
       
 (IMG) Bild: Seit langem aktiv gegen rechts: Erik Schaller
       
       Hamburg taz | Einschüchtern lassen will sich Erik Schaller nicht. „Mich
       zurückziehen und den Mund halten, läuft nicht“, sagt er. Der
       Schleswig-Holsteinische Kommunalpolitiker ist überzeugt, dass
       Rechtsextremisten einen Anschlag auf ihn und seine Familie versucht haben.
       Als sie am Dienstag in den Urlaub fahren wollten, hätten sie merkwürdige
       Geräusche am Auto wahrgenommen – und entdeckt, dass am rechten Vorderrad
       sämtliche Radmuttern gelöst worden waren. „Die saßen gerade so eben noch
       drauf“, erzählte der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Schafflund
       bei Flensburg [1][dem „Schleswig-Holstein Magazin“ des NDR].
       
       Über den politischen Hintergrund ist sich der Kommunalpolitiker der
       Dänenpartei Südschleswigscher Wählerverband (SSW) sicher. Denn schon Anfang
       März hatte er eine einschlägige Morddrohung erhalten, als er auf seiner
       Facebook-Seite eine Fahrt für Jugendliche nach Auschwitz ankündigte.
       Daraufhin bekam er einen anonymen Anruf: „Die Tour kannst du dir sparen.
       Linke Schweine wie dich werden wir vorher entsorgen.“ Schallers Reaktion:
       Er meldete die Drohung der Polizei und fuhr in die KZ-Gedenkstätte nach
       Polen.
       
       Schaller, der jetzt an unbekanntem Ort urlaubt, ist seit Langem aktiv gegen
       rechts, im NDR-Gespräch sitzt er im Kapuzenpullover mit der Aufschrift
       „Gegen Nazis“ vor der Kamera. „Fuck you right wing!“ kommentierte er den
       aktuellen Anschlag auf Facebook.
       
       Und natürlich hat er Anzeige gegen Unbekannt erstattet, der Staatsschutz
       des Landes Schleswig-Holstein führt die Ermittlungen. „Das ist ein Angriff
       auf unsere Zivilgesellschaft“, kommentierte der SSW-Vorsitzende Flemming
       Meyer den Vorfall in einer Mitteilung. Er erwarte, „dass Staats- und
       Verfassungsschutz den versuchten Anschlag auch genau in diesem Kontext
       einordnen und ermitteln“.
       
       Unterstützung bekommt Schaller auch aus anderen Parteien. Die
       Grünen-Vorsitzende Ann-Kathrin Tranziska sprach auch wegen des [2][Mordes
       am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke] von einem „extremen
       Warnsignal“. Es müsse aufgeklärt werde, ob es sich „um Einzeltäter oder ein
       organisiertes Netzwerk handelt“.
       
       5 Jul 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Polizei-sucht-Zeugen-nach-Vorfall-in-Schafflund,sabotage110.html
 (DIR) [2] /Walter-Luebcke/!t5600830/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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