# taz.de -- Neuer Skandal bei der Bahn?: Fragwürdige Beraterverträge
       
       > Bahn-Aufsichtsrat und Bundesrechnungshof prüfen mehr als 20
       > Beraterverträge des Konzerns auf Rechtswidrigkeit – unter anderem mit
       > Ex-Bahnchef Grube.
       
 (IMG) Bild: Hier knutschen nur die Züge: Haben Bahn-Manager rechtswidrige Beraterverträge vergeben?
       
       Berlin taz | Die Deutsche Bahn geht intern ungewöhnlichen Umständen im
       Zusammenhang mit Beraterverträgen auf den Grund. Dies teilte der Konzern am
       Donnerstag mit. Auch ehemalige Vorstände seien in die Untersuchung
       eingeschlossen worden. Reuters zufolge geht es auch um Verträge mit
       Ex-Bahnchef Rüdiger Grube.
       
       Insgesamt geht es um Vorgänge aus der Zeit zwischen 2010 bis 2018. „Nach
       ersten belastbaren Hinweisen haben Vorstand und Aufsichtsrat sofort
       reagiert“, heißt es in der Mitteilung weiter. Eine Anwaltskanzlei hat die
       Vorwürfe im Auftrag der Bahn untersucht und einen Bericht vorgelegt, der
       nun geprüft wird.
       
       „Ich werde gemeinsam mit dem gesamten Aufsichtsrat dafür sorgen, dass der
       Sachverhalt ohne Ansehen der Personen vollständig aufgeklärt wird“,
       versichert Chef-Kontrolleur Michel Odenwald. Auch wenn das Unternehmen
       darauf verweist, dass noch keine Schlussfolgerungen möglich sind, geht es
       wohl um gravierende Vorwürfe. Immerhin trifft sich der Aufsichtsrat allein
       deshalb in der kommenden Woche zu einer Sondersitzung.
       
       Aus Kreisen des Aufsichtsrat ist zu hören, dass ein Ex-Vorstand nach seiner
       Vertragsauflösung hoch dotierte Beratungsverträge erhalten hat. „Da geht es
       um richtig viel Geld“, heißt es aus im Kontrollgremium. Geprüft wird etwa,
       ob es dafür auch eine Gegenleistung gab.
       
       ## „Schon recht deutliche Hinweise“
       
       Die Hinweise auf Unregelmäßigkeiten seien schon recht deutlich, heißt es
       weiter. Damit stellt sich auch die Frage, inwieweit aktuell handelnde
       Personen involviert sein könnten, etwa durch fehlende Kontrollen oder gar
       durch gemeinsame Mauscheleien.
       
       Der größte Teil der Verträge fällt in die Zeit, in der Grube dem
       Konzernvorstand vorsaß und der amtierende Bahnchef Richard Lutz das
       Finanzressort führte. Die Ausgaben für externe Fachleute sind bei der Bahn
       schon lange erheblich. Doch in diesem Jahrzehnt sind die Beratungskosten
       deutlich angestiegen. 190 Millionen Euro waren es 2012, zwei Jahre später
       schon 206 Millionen. Danach gingen die Vergütungen weiter in die Höhe. 2017
       gab die Bahn bereits 325 Millionen Euro für Berater aus.
       
       6 Jun 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Wolfgang Mulke
       
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