# taz.de -- Filmfestspiele in Cannes: Goldene Palme geht an Südkoreaner
       
       > Der diesjährige Filmfest-Gewinner, die Tragikomödie „Parasite“, ist ein
       > vielschichtiges Werk. Der Regisseur Quentin Tarantino ging leer aus.
       
 (IMG) Bild: 72. Filmfestspiele in Cannes: Gewinner Bong Joon-ho und Jurypräsident Alejandor Gonzales Inarritu
       
       Cannes afp | Bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes ist der
       südkoreanische Regisseur Bong Joon Ho für seine Tragikomödie
       „[1][Parasite]“ am Samstagabend mit der Goldenen Palme ausgezeichnet
       worden. Damit ist er der erste Südkoreaner, der den Hauptpreis des weltweit
       größten Filmfests gewinnt. Zu den besten Schauspielern kürte die Jury
       Hollywoodstar Antonio Banderas und die US-Britin Emily Beecham. Der
       Regie-Preis ging an die Dardenne-Brüder aus Belgien. Der als Favorit
       gehandelte US-Filmemacher Quentin Tarantino ging hingegen leer aus.
       
       Die Entscheidung für „Parasite“ sei einstimmig gefallen, sagte
       Jurypräsident Alejandro González Iñárritu. „ Wir waren fasziniert von dem
       Film, und diese Faszination ist im Laufe der Tage noch gewachsen.“ Der
       Gewinnerfilm handelt vom Spross einer armen südkoreanischen Familie, der
       einen Job als Nachhilfelehrer für die Tochter eines reichen Unternehmers
       ergattert. Mit schwarzem Humor wird erzählt, wie der Sohn nach und nach
       seine ganze Familie als Angestellte bei seinem neuen Arbeitgeber
       unterbringt.
       
       Kritiker lobten den Film als kraftvolle Satire auf die gesellschaftlichen
       Spannungen, die durch die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich entstehen.
       Es ist der zweite asiatische Film in Folge, der beim größten Filmfestival
       der Welt triumphiert.
       
       Insgesamt konkurrierten bei der 72. Auflage der Filmfestspiele 21 Filme um
       die Goldene Palme. Als einer der Favoriten war der US-Regisseur Quentin
       Tarantino nach Cannes gereist. Sein von der Kritik gelobtes Drama „[2][Once
       Upon a Time… in Hollywood]“ fiel bei der Jury aber durch. Für Tarantinos
       neuesten Film standen die beiden US-Superstars Brad Pitt und Leonardo
       DiCaprio erstmals gemeinsam vor der Kamera. Einen Preis gewann aber nur
       Pitts Film-Hund Brandy, der am Freitag den „Palm Dog Award“ gewonnen hatte.
       „Zumindest gehe ich nicht mit leeren Händen nach hause“, scherzte
       Tarantino.
       
       Hollywoodstar Banderas wurde für seine Rolle im Film [3][„Leid und
       Herrlichkeit“ des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar] als bester
       Schauspieler geehrt. Die 35-jährige US-Britin Beecham erhielt den
       Schauspielpreis für ihren Auftritt in dem Psychothriller „Little Joe“. Die
       Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne aus Belgien erhielten für ihren Film
       „Young Ahmed“ den Preis für die beste Regie.
       
       26 May 2019
       
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