# taz.de -- Bilderberg-Konferenz in der Schweiz: AKK beehrt Weltelite nicht
       
       > Die CDU-Vorsitzende sagt ihre Teilnahme an der umstrittenen
       > Bilderberg-Konferenz ab. Ein Thema des Treffens ist „Soziale Medien als
       > Waffe“.
       
 (IMG) Bild: Will doch keine Bilderbergerin sein: Annegret Kramp-Karrenbauer
       
       BERLIN taz | Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat ihre
       Teilnahme an der umstrittenen Bilderberg-Konferenz an diesem Wochenende
       abgesagt. Das erfuhr die taz aus CDU-Kreisen. Ein Sprecher der Konferenz
       bestätigte dass die CDU-Vorsitzende nicht erscheinen wird. „AKK“ war auf
       der vor wenigen Tagen veröffentlichten Gästeliste verzeichnet. Kurz nach
       der taz-Anfrage verschwand Kramp-Karrenbauer von der Liste.
       
       [1][Die Bilderberg-Konferenz findet einmal im Jahr statt,] der Ort wird nur
       wenige Tage zuvor bekanntgegeben. Die Konferenz macht dieses Mal in
       Montreux in der Westschweiz Station. Auf dem Treffen versammeln sich 130
       sogenannte Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär,
       Wissenschaft und Journalismus. [2][Um das Treffen ranken sich Gerüchte und
       Verschwörungstheorien,] die durch den teilweise konspirativen Charakter des
       Treffens befeuert werden.
       
       Die Teilnehmer kommen nicht in ihrer offiziellen Funktion, sondern privat.
       Es gibt keine Tagesordnung, Medien sind nicht zugelassen. Die Teilnehmer
       schließen sich drei oder vier Tage lang in einem Hotel ein; während der
       Konferenz gelten die „Chatham House Rules“ – Informationen dürfen nur ohne
       Nennung der Quelle herausgetragen werden.
       
       Zum vierköpfigen Vorstand gehört der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank,
       Paul Achleitner. Stammgäste sind unter anderem der inzwischen 96-jährige
       ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger, Ex-Google-Chef Eric Schmidt und
       José Manuel Barroso, ehemaliger EU-Kommissionspräsident und heute Berater
       der Investmentbank Goldman Sachs. Erstmals dabei ist diesem Mal unter
       anderem der US-Präsidentenschwiegersohn Jared Kushner. Auffallend ist: Die
       Teilnehmer stammen jedes Jahr fast ausschließlich aus der westlichen Welt;
       Gäste aus Russland oder dem Globalen Süden finden sich nicht.
       
       ## Ungewöhnlicher Rückzug
       
       Die Gründe des ungewöhnlichen Rückzugs von AKK – außer ihr haben laut
       Auskunft der neuerdings installierten Bilderberg-Pressestelle nur zwei
       weitere Eingeladene abgesagt – sind unklar. Als offizielle Begründung wird
       aus dem Konrad-Adenauer-Haus mitgeteilt, dass am Sonntag die zweitägige
       außerordentliche CDU-Klausur beginnt und Kramp-Karrenbauer deshalb nicht
       nach Montreux reisen könne.
       
       Allerdings startete die Konferenz bereits am Donnerstag; der Sonntag ist
       nur der Schlusstag des Treffens. Auffallend ist auch, dass AKK die
       CDU-Klausur bereits Ende April anberaumte – die Einladungsliste für
       Bilderberg ging aber erst diesen Montag heraus. Kramp-Karrenbauer hätte
       also genug Zeit gehabt, die Teilnahme am Eliten-Treffen abzusagen.
       
       Möglicherweise spielt eine Rolle, dass ein Topthema auf der Konferenz „The
       Weaponisation of Social Media“ – etwa „Soziale Medien als Waffe“ – sein
       wird. Das Thema ist für AKK derzeit äußerst heikel. Nach der Europawahl
       spekulierte sie auf einer Pressekonferenz darüber, ob und welche Regeln es
       für den „digitalen Bereich“ im Vergleich zu klassischen Medien geben müsse.
       Anlass war das millionenfach geklickte CDU-kritische Video des YouTubers
       Rezo und der darauffolgende Aufruf von 80 YouTubern, weder CDU noch SPD zu
       wählen. Über die Hintergründe, die Einladung erst anzunehmen, um dann
       wenige Tage vor Beginn der Konferenz abzusagen, wollte die CDU am
       Donnerstag nichts mitteilen.
       
       Neben Stammgast Ursula von der Leyen nimmt eine weitere deutsche
       Politikerin teil: die gerade erst gewählte FDP-Generalsekretärin Linda
       Teuteberg. Das bestätigte die FDP.
       
       30 May 2019
       
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