# taz.de -- Tarifkonflikt bei der BVG: Ganztägiger Streik am Montag
       
       > Keine Einigung zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben und Verdi: Die
       > Gewerkschaft ruft die Beschäftigten deshalb erneut zum Ausstand auf.
       
 (IMG) Bild: Am Montag wird wieder gestreikt
       
       Berlin taz | Am Donnerstagabend war die gewerkschaftliche Tarifkommission
       zum erwarteten Ergebnis gekommen: [1][Streik] am kommenden Montag, der
       dritte in dieser Tarifrunde. Bereits am Nachmittag hatte der Kommunale
       Arbeitgeberverband (KAV) vermeldet, dass der Verhandlungstermin ohne
       Einigung beendet worden war.
       
       Die gut 14.000 Beschäftigten der BVG und der Berlin Transport sind am 1.
       April von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss aufgerufen, die Arbeit
       niederzulegen. In dieser Zeit werden in Berlin keine U-Bahnen und Trams
       fahren. Bis auf wenige von externen Unternehmen betriebene Linien in
       Außenbezirken wird der Busverkehr ebenfalls eingestellt sein. Die S-Bahn
       ist von den Arbeitskampfmaßnahmen nicht betroffen.
       
       Claudia Pfeiffer, Verhandlungsführerin des KAV erklärte: „Wir haben heute
       ein Gesamtvolumen von 90 Millionen Euro ab dem Jahr 2019 in die Verhandlung
       eingebracht.“ Dieses Paket ist damit signifikant höher als das letzte
       Angebot. Der Abstand zu den gewerkschaftlichen Forderungen ist Verdi
       offenbar dennoch zu hoch. „Leider profitieren längst nicht alle
       Beschäftigten von den Erhöhungsschritten, die die Arbeitgeber
       beabsichtigten“, begründete Jeremy Arndt für Verdi den neuerlichen
       Streikaufruf.
       
       In der vergangen Woche noch gab es erste Zeichen der Annäherung zwischen
       beiden Seiten. Verdi und KAV hatten nach einer Sondierung am 19. März in
       einer gemeinsamen Erklärung von „wesentlichen Fortschritten“ auf dem Weg zu
       einer Einigung gesprochen. Im aktuellen Tarifkonflikt geht es sowohl um die
       im Manteltarifvertrag geregelten allgemeinen Arbeitsbedingungen bei der BVG
       als auch um die Anpassung der Gehaltstabelle.
       
       Verdi fordert eine Angleichung der Arbeitszeiten aller Beschäftigten. Jene
       mit Arbeitsverträgen, die vor 2005 geschlossen wurden, haben eine
       Wochenarbeitszeit von 36,5 Stunden, ihre jüngeren Kolleg*innen jedoch von
       39 Stunden. Die Gewerkschaft fordert des weiteren substantielle
       Gehaltszuwächse. In keinem anderen Bundesland verdienen Beschäftigte im
       öffentlichen Nahverkehr so wenig wie in Berlin. Insgesamt beziffert der KAV
       die Verdi-Forderungen auf 110 Millionen Euro pro Jahr.
       
       Wie die Tarifparteien nach dem Streik am Montag wieder an den
       Verhandlungstisch zurückfinden sollen, ist noch offen. Die Runde am
       Donnerstag war der letzte von ursprünglich geplanten vier Terminen. Beide
       Seiten werfen sich gegenseitig vor, durch mangelnde Kooperation den Verlauf
       der Verhandlungen unnötig verschleppt zu haben.
       
       29 Mar 2019
       
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