# taz.de -- US- Präsident trifft Amtskollege Bolsonaro: Trump will Brasilien in der Nato sehen
       
       > Donald Trump und Jair Bolsonaro sind zum ersten Mal zusammengekommen. Und
       > was kam dabei raus? Das südamerikanische Land soll ins nordatlantische
       > Bündnis.
       
 (IMG) Bild: Auch beim Thema Manspreading ganz auf einer Linie: Bolsonaro und Trump
       
       Washington afp | US-Präsident Donald Trump und [1][Brasiliens ultrarechter
       Staatschef Jair Bolsonaro] haben bei ihrem ersten Treffen große Einigkeit
       demonstriert. „Brasilien und die Vereinigten Staaten waren sich nie näher,
       als wir es jetzt sind“, sagte Trump am Dienstag in Washington. Er brachte
       sogar eine Nato-Mitgliedschaft des südamerikanischen Landes ins Spiel. Er
       habe vor, „Brasilien zu einem wichtigen Nicht-Nato-Verbündeten zu ernennen
       oder vielleicht, wenn man darüber nachdenkt, vielleicht zu einem
       Nato-Verbündeten“, sagte Trump.
       
       „Ich muss mit einer Reihe von Leuten reden“, so dass Brasilien „vielleicht
       ein Nato-Verbündeter“ werden könne, fügte der US-Präsident vor Journalisten
       hinzu. Eine Aufnahme Brasiliens in das transatlantische
       Verteidigungsbündnis würde „die Sicherheit und Zusammenarbeit unserer
       Länder außerordentlich voranbringen“.
       
       Vor seinem Besuch bei Trump im Weißen Haus hatte Bolsonaro ein Abkommen
       unterzeichnet, wonach die USA Brasiliens Weltraumbahnhof Alcántara nutzen
       dürfen. „Wir wollen Brasilien wieder groß machen, so wie Trump die USA
       wieder groß machen will“, sagte Bolsonaro am Montag bei der
       US-Handelskammer mit Blick auf Trumps Wahlkampfslogan.
       
       Die Vereinbarung mit US-Unternehmen sieht technische Sicherheitsmaßnahmen
       vor, um kommerzielle Satellitenstarts in Alcántara zu ermöglichen.
       Alcántara liegt im nördlichen Bundesstaat Maranhao an der brasilianischen
       Atlantikküste. Wegen seiner günstigen Lage nah am Äquator benötigen
       Trägerraketen weniger Treibstoff als an anderen Startplätzen.
       
       ## In vielen Fragen auf einer Linie
       
       Mit dem Abkommen mit den USA will Brasilien den europäischen
       Weltraumbahnhof in Kourou im benachbarten Französisch-Guayana ausstechen.
       Das brasilianischen Parlament muss dem Abkommen allerdings noch zustimmen.
       Eine ähnliche Vereinbarung von Ex-Präsident Fernando Henrique Cardoso hatte
       es mit Verweis auf Brasiliens Souveränität abgelehnt. Im Jahr 2003 waren
       bei der Explosion einer Trägerrakete in Alcántara 21 Menschen ums Leben
       gekommen.
       
       Trumps Nationaler Sicherheitsberater, John Bolton, nannte Bolsonaros Besuch
       in Washington eine „historische Gelegenheit“, die beiden „größten
       Demokratien des Westens“ neu auszurichten.
       
       Die beiden rechtsgerichteten Präsidenten Trump und Bolsonaro liegen in
       vielen Fragen auf einer Linie. Die Reise in die USA ist Bolsonaros erster
       Staatsbesuch [2][seit seinem Amtsantritt im Januar]. Der selbsterklärte
       Trump-Bewunderer hat eine Neuausrichtung der brasilianischen Außenpolitik
       und eine Annäherung an die USA angekündigt.
       
       20 Mar 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Rechte-Ideologien-in-Brasiliens-Schulen/!5567592
 (DIR) [2] /Brasiliens-neuer-Praesident-vereidigt/!5562476
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Donald Trump
 (DIR) Jair Bolsonaro
 (DIR) USA
 (DIR) Brasilien
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Brasilien
 (DIR) Brasilien
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kommentar USA und Nato: Trump ist doch kein Trottel
       
       In der Nato häufen die Deutschen Exportüberschüsse an und kassieren Dollar.
       Kritik daran gab es schon von JFK – Trump ist also in bester Gesellschaft.
       
 (DIR) Bolsonaro und der Amazonas-Regenwald: Dschungel als Wirtschaftsressource
       
       Brasiliens neuer Präsident Bolsonaro ist ein Freund der Holzlobby. Die
       Größe der gerodeten Fläche ist im ersten Monat seiner Amtszeit um über 50
       Prozent angestiegen.
       
 (DIR) Femen-Gründerin in Brasilien: Antifeministin im Frauenministerium
       
       Sara Winter wurde als Streiterin für Frauenrechte bekannt. Nun kämpft die
       26-jährige für Präsident Bolsonaro gegen Abtreibungen.
       
 (DIR) Rechte Ideologien in Brasiliens Schulen: Bolsonaros Feldzug gegen Lehrkräfte
       
       Mit seinen rassistischen und homophoben Sprüchen weckt Brasiliens Präsident
       Widerspruch bei Lehrkräften. Die werden öffentlich denunziert.