# taz.de -- Vor den Wahlen im Kongo: Gezielte und geplante Massaker
       
       > Die UNO legt einen Bericht über Massaker im Westen Kongos im Dezember
       > 2018 vor. Möglicherweise besteht eine Mitverantwortung staatlicher
       > Stellen.
       
 (IMG) Bild: Von der Außenwelt abgeschnitten: An den Weiten des Kongo-Flusses
       
       Berlin taz | Im Vorfeld der [1][Wahlen] in der Demokratischen Republik
       Kongo Ende Dezember 2018 sind „gezielte und geplante“ Massaker an
       Zivilisten verübt worden, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit
       darstellen könnten. Zu diesem Schluss kommt das Menschenrechsbüro der
       UN-Mission im Kongo (Monusco) in einem am Dienstag veröffentlichten
       Bericht.
       
       Thema der Untersuchung war die Serie von Massakern in der
       westkongolesischen Region Yumbi, die am Kongo-Fluss gegenüber der Republik
       Kongo liegt. Bei Gewalttaten zwischen den Volksgruppen der Batende und
       Banunu kamen dort zwischen dem 16. und 18. Dezember 2018 laut
       UN-Untersuchung mindestens 535 Menschen ums Leben. Die Wahlen wurden in der
       Region infolgedessen verschoben und haben bis heute nicht stattgefunden.
       
       Frühere Erklärungen von UN-Mitarbeitern und andere Quellen hatten sogar
       mindestens 890 Tote genannt. Zehntausende von Menschen wurden in die Flucht
       getrieben und sind teils bis heute Flüchtlinge.
       
       Anders als die ersten Berichte über ethnische Gewalt suggerierten, handelte
       es sich nicht um wechselseitige Angriffe zwischen ethnischen Milizen mit
       dem Staat als neutrale, aber leider hilflose Ordnungsmacht, stellt der
       UN-Bericht klar.
       
       ## „Personen ‚militärischen Typs‘“
       
       Vielmehr waren die Täter der Angriffe auf mehrere Orte „mehrere hundert,
       wenn nicht Tausende Personen, die mit Schusswaffen, Stichwaffen und Benzin
       ausgestattet waren und laut Augenzeugen von Personen ‚militärischen Typs‘
       angeführt wurden, identifizierbar durch Tarnkleidung und automatische
       Waffen, möglicherweise Militärs oder ehemalige Militärs“.
       
       Es seien vorab Munitionsbestände gekauft und angelegt worden, und kommunale
       Autoritäten hätten an der Vorbereitung der Angriffe und der Identifizierung
       der anzugreifenden Opfer teilgenommen.
       
       Der Bericht fordert vertiefte UN-Untersuchungen einer „möglichen
       Beteiligung staatlicher Stellen an der Planung der Angriffe“ sowie eine
       Befassung des UN-Sicherheitsrates mit möglichen Brüchen des geltenden
       Waffenembargos gegen Kongos bewaffnete Gruppen.
       
       13 Mar 2019
       
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