# taz.de -- Diskussion über Geflüchteten-Politik: CDU in der Werkstatt
       
       > Am Wochenende blickt die Partei auf ihre Migrationspolitik. Mitreden
       > sollen dabei fast ausschließlich Männer.
       
 (IMG) Bild: Drei Herzen im Dreivierteltakt: Vorsitzende samt Generalsekretär (l.) und Vorgängerin
       
       Berlin taz | An diesem Wochenende löst die neue CDU-Vorsitzende ein
       Versprechen ein. Annegret Kramp-Karrenbauer lädt für Sonntag und Montag zum
       „[1][Werkstattgespräch Migration, Sicherheit und Integration]“ in die
       Berliner Parteizentrale. Bereits vor ihrer [2][Wahl Anfang Dezember] hatte
       sie angekündigt, die Flüchtlingspolitik der CDU unter ihrer Vorgängerin
       Angela Merkel aufarbeiten zu wollen und Vorschläge für Strategien zu dem
       Thema zu machen.
       
       Das Ziel ist klar. Seit Jahren wird von interessierter Seite versucht, die
       politischen Ereignisse des Spätsommers 2015 zu einer einsamen Entscheidung
       Angela Merkels umzuinterpretieren. Vor allem der einstige CSU-Vorsitzende
       Horst Seehofer hatte viel Energie darauf verwandt, seine Partei als quasi
       unbeteiligten Dritten zu inszenieren. Und für die AfD ist der Merkel-Mythos
       ein identitätsstiftendes Langzeitprojekt.
       
       Die Frage ist nun, wie Annegret Kramp-Karrenbauer diese Debatte konkret
       umsetzt. Der neuen Parteichefin ist daran gelegen, das Thema einerseits zu
       entmystifizieren, auf dass es für die CDU nicht zum gleichen Menetekel wird
       wie Hartz IV für die SPD. Zum anderen muss sie das Kunststück
       fertigbringen, sich von Merkel zu emanzipieren, ohne sie zu denunzieren.
       
       Am Sonntagabend trifft man sich nun hinter verschlossenen Türen im
       Konrad-Adenauer-Haus. Um 19 Uhr eröffnen Kramp-Karrenbauer und Bayerns
       Innenminister Joachim Herrmann die Veranstaltung, die gerade einmal zwei
       Stunden dauern soll. Bevor es zum Get-together geht, nehmen auf dem Podium
       vier Experten, ausschließlich Männer, eine Bestandsaufnahme der deutschen
       und europäischen Asyl- und Migrationspolitik vor. Unter ihnen ist auch
       Gerald Knaus. Der Vorsitzende des Thinktanks Europäische
       Stabilitätsinitiative hat für die Bundesregierung den [3][Türkei-Deal]
       maßgeblich entworfen.
       
       ## Erst Lunch, dann Bilanz
       
       Am Montag geht es gleich morgens weiter mit einem Grußwort des [4][neuen
       Generalsekretärs Paul Ziemiak] und den anschließenden Werkstattgesprächen.
       In vier Gruppen wird über europäischen Außengrenzschutz, Ordnung und
       Steuerung von Migration, Innere Sicherheit und Abschiebepraxis sowie über
       Integration vor Ort diskutiert. Bis auf die Migrationsbeauftragte der
       Bundesregierung Annette Widmann-Mauz moderieren sieben Männer die
       Gespräche.
       
       Nach einer Bilanz-Runde im Anschluss an die Mittagspause soll Paul Ziemiak
       die Ergebnisse am Montagnachmittag öffentlich präsentieren. Das Schlusswort
       hält anschließend die Vorsitzende. Gegenüber dem Deutschlandfunk hat
       Ziemiak vorab erklärt, man treffe sich nicht, um über Angela Merkel zu
       diskutieren. Vielmehr gehe es der CDU-Führung um Strategien für die
       Zukunft. Man wolle wissen, was derzeit funktioniere und was künftig
       verbessert werden müsste.
       
       9 Feb 2019
       
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 (DIR) Anja Maier
       
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