# taz.de -- Jazz-Interview mit Antje Rößeler: „In Helsinki spielt man anders“
       
       > In Skandinavien hört man sich mehr beim Spielen zu, weiß Antje Rößeler.
       > Sie hat dort Jazz studiert. Zurück nach Berlin zog sie wegen der Energie
       > hier.
       
 (IMG) Bild: Das klassisch Konzertante mag Antje Rößeler nicht so sehr
       
       taz: Frau Rößeler, Sie sind neulich in einer der angesagtesten Jazzbars der
       Stadt aufgetreten, der Donau115. Laut dem Guardian ist das einer der 20
       besten Orte in Europa für Livejazz. Gilt das auch für die, die dort
       auftreten?
       
       Antje Rößeler: Ja, die Donau ist super. Es sind immer viele Leute da, egal
       ob man selber welche mitbringt oder nicht. Die Atmosphäre ist sehr schön,
       die Leute sind interessiert. Das ist einfach klasse. Die Spielsituation für
       uns Musiker ist eigentlich gar nicht die beste, man steht so sehr in der
       Ecke. Ich mag auch nicht, dass in der Pause Musik angemacht wird. Aber die
       Donau ist schon ein toller Ort für Musiker.
       
       Andere JazzerInnen loben an der Donau115, dass das Publikum zum Zuhören
       kommt und nicht zum Quatschen. Kennen Sie das auch anders? 
       
       Das kommt darauf an. Wenn es ein Konzert in einem Jazzclub ist, sind die
       Leute in der Regel schon leise. Bei der Donau ist natürlich gut, dass sie
       so klein ist. Da würde es gleich auffallen, wenn einer redet. Das Schlot
       zum Beispiel ist größer. Da haben die das in Bereiche eingeteilt. Vorne ist
       die Listening Area, in der Mitte die Whispering Area, und dann gibt es noch
       die Bar, da reden die Leute auch leise. Aber das ist weit weg von der
       Bühne. Das stört nicht zu sehr. Ich komme ja eigentlich aus der Klassik, da
       hören die Leute noch aufmerksamer zu. Heute spiele ich aber auch
       Hintergrundmucken bei Veranstaltungen oder Feiern, da weiß man vorher, wie
       das Publikum drauf ist.
       
       „Hintergrundmucke“ klingt doch auch entspannt. Man kann seine Stücke üben,
       wird dafür bezahlt, und niemand achtet auf die Fehler … 
       
       Absolut. Für mich ist das Konzertante, das ich so aus der Klassik kenne,
       auch negativ besetzt. Das ist der Grund, warum ich zum Jazz gewechselt bin.
       Ich habe gesehen, wie entspannt Jazzer auf der Bühne sind. So frei und
       immer improvisieren. Und dazwischen auch reden und Geschichten erzählen.
       Das habe ich dann einfach nachgemacht und mir angeeignet. Beim Auftritt in
       der Donau habe ich aber, glaube ich, jetzt nicht so viel erzählt …
       
       Eigentlich haben Sie nur Titel und Musiker angesagt … 
       
       Ich glaube, ich mache das mehr, wenn ich auf einer richtigen Bühne stehe,
       so wie im Schlot. Und wenn ich ein Mikro in der Hand habe. Ohne finde ich
       es schon sehr anstrengend. Mit Mikro erzähle ich irgendwie mehr von mir.
       Oder mehr darüber, wie die einzelnen Stücke entstanden sind. Es sind ja
       meistens meine eigenen Kompositionen.
       
       Eines der Stücke, die in der Donau115 besonders gut ankamen, war ein
       Kinderlied. Das war ganz verspielt, fast heiter … 
       
       Sie meinen „Kinderstück für Jojo“…
       
       Genau! Was hat es zum Beispiel damit auf sich? 
       
       Das habe ich für Jojo, meinen Patensohn, geschrieben. Der ist jetzt zwei
       und ein paar Monate. Geschrieben habe ich das irgendwann in den letzten
       zwei Jahren. Meine Freundin und ihr Sohn waren da gerade bei mir zu Besuch.
       Ich hatte ihn auf dem Schoß und wir saßen am Klavier und haben dann ein
       bisschen rumgespielt. Später dachte ich, ich könnte für ihn ja ein Stück
       schreiben. Was ich an dem Lied mag: Es ist lustig, hat aber auch einen
       ruhigen Mittelteil, weil Jojo ein ganz ruhiges Kind ist. Ich glaube, wegen
       dieser beiden unterschiedlichen Teile kommt es so gut an.
       
       Das Lied fällt auch in anderer Hinsicht auf: Die anderen Kompositionen
       hatten alle finnische oder dänische Titel. Warum? 
       
       Und einen schwedischen! Aber ja, stimmt. Diese Stücke sind entstanden in
       der Zeit, in der ich in Skandinavien studiert habe. Ich war ein Semester in
       Helsinki, dann eines in Stockholm, dann Aarhus und wieder Stockholm. Also
       Finnland, Schweden, Dänemark und wieder Schweden. Eines der Stücke war zum
       Beispiel „Måneformørkelse“. Das ist Dänisch und heißt auf deutsch
       „Mondfinsternis“. Das ist in Aarhus entstanden. Da war eben mal diese
       Mondfinsternis. Da habe ich halt was drüber geschrieben. (lacht)
       
       Dennoch auffällig, dass Sie das dänische Wort für den Titel gewählt haben. 
       
       Das hat bestimmt mit meiner Kindheit zu tun. Wir waren als Familie im
       Sommer immer viel in Skandinavien, vor allem in Schweden und Finnland.
       Deshalb habe ich die Sprachen vom Klang her schon früh im Ohr gehabt und
       verbinde sie heute noch mit etwas Positivem, mit Sommerferien. Darum wollte
       ich auch die Sprachen lernen, als ich dann in Skandinavien den Master in
       Jazz gemacht habe. Schwedisch ist ja relativ einfach. In Stockholm habe ich
       schon Erasmus gemacht. Und Finnisch wollte ich auch immer lernen. Mein
       Vater ist so ein Finnlandfreak. Er hatte auch Finnischlehrbücher zu Hause.
       Finnisch ist halt megaschwer, aber auch megatoll. Ich habe viel Energie
       darauf verwendet, die Sprachen zu lernen. Wahrscheinlich kommt das mit den
       Titeln daher.
       
       Sie tragen nicht nur die Liebe zu Skandinavien im Herzen. Sie haben auch
       den Abschluss „Nordic Master of Jazz“ in der Tasche. Was macht
       skandinavischen Jazz aus? 
       
       Gute Frage! Den Master macht man an verschiedenen skandinavischen
       Hochschulen. Daher der Name. Aber natürlich spielen Jazzmusiker in Helsinki
       oder Aarhus anders als die in Berlin. Ich weiß, das ist jetzt etwas
       pauschalisierend, aber ich glaube, dort hören sie mehr zu, lassen anderen
       mehr Platz beim Spielen. Das ist genauso wie beim Sprechen.
       
       Die sozialen Umgangsformen prägen den Jazzstil? 
       
       Natürlich gibt es auch dort ganz unterschiedliche Charaktere. Aber generell
       kann man schon sagen: Die Leute hören anders zu, auch beim Musizieren, ja.
       Ich habe oft erlebt, wie aufmerksam die Musiker sich gegenüber anderen
       verhalten haben. Auch sehr schüchternen Menschen gegenüber, die woanders
       leichter mal untergehen würden.
       
       Wie schlägt sich das im Sound nieder? 
       
       Ich glaube, viele verbinden mit skandinavischem Jazz ein Gefühl von Weite
       und Klarheit. Jazz ist dort einfach entspannter. Manchmal habe ich aber
       auch ein bisschen die Energie vermisst, die man bei Berliner Jazzern oft
       spürt.
       
       Was macht den Berliner Jazz sonst so aus? 
       
       Das zu beurteilen fällt mir schwer, ich habe nicht hier studiert und war
       lange weg. Mir kommt es aber so vor, als ob das Lebensgefühl hier in Berlin
       irgendwie chaotischer ist als woanders. Lauter und viel reizüberfluteter.
       Und natürlich sehr divers, wegen der so verschiedenen Biografien der
       Musiker. Für mich schlägt sich das in bunten, aber auch ziemlich
       unüberschaubaren Jazzwelten nieder.
       
       Ist der skandinavische Jazz nicht gleichfalls divers? In Finnland wird ja
       zum Beispiel ganz viel Tango gehört und auch geschrieben. 
       
       Das stimmt. Ja, diesen Einfluss habe ich schon manchmal gehört. Deutlich
       ist auch die Nähe zur Volksmusik. Dafür gibt es in Helsinki und Stockholm
       eigene Studiengänge. Und mit einer Sängerin aus Helsinki habe ich zum
       Beispiel ein finnisches Volkslied aufgenommen. Das ist dort völlig normal,
       dass man als Jazzer auch mal ein Volkslied spielt.
       
       Können Sie sich eine Jazzversion von „Kein Schöner Land“ vorstellen? 
       
       Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Aber ich habe schon deutsche
       Gedichte vertont, am Klavier, und selbst gesungen. Ich singe ja
       normalerweise nicht. Aber die Gedichte gefallen mir sehr gut. Sie sind von
       Ute Strub, eine Kindertherapeutin, die ich über eine Freundin meiner Mutter
       kenne. Sie wollte, dass ich ihre Gedichte vertone. Das hat echt Spaß
       gemacht. Klar, das sind jetzt keine Volkslieder. Aber Jazz und deutsche
       Sprache, das passt schon zusammen.
       
       Was vielleicht ein Alleinstellungsmerkmal in der internationalen
       Jazzmetropole Berlin wäre. Aber warum ist Berlin denn bei JazzerInnen in
       aller Welt eigentlich so beliebt? 
       
       Es gibt einfach so viele Orte zu entdecken und so viele super Musiker. Ich
       habe zwar auch die Ruhe in Helsinki und anderen Städten genossen. Auch
       Dresden, wo ich zuerst studiert habe, hat eine Jazzszene. Aber irgendwann
       kennt man dort halt einfach alle Orte. Das ist in Berlin anders. Es gibt so
       viele Möglichkeiten für Jazzer. Deswegen wollte ich nach dem Studium auch
       wieder hierher zurück.
       
       Die Kehrseite ist, dass es auch mehr Konkurrenz gibt. Was macht das mit der
       Berliner Jazzszene? 
       
       Ich beobachte schon, dass hier alle irgendwie versuchen, einander zu
       „übertreffen“. Auf vollen Jamsessions gibt es manchmal diesen Kampfmodus,
       wo ich mit beiden Armen auf das Klavier hauen kann und trotzdem nicht
       beachtet werde beim Spielen. Da entsteht einerseits Energie zwischen den
       Musikern, das nimmt aber auch Platz weg.
       
       Gestritten wird auch um Auftritte. Können Sie eigentlich vom Jazz leben? 
       
       Die letzten zwei Jahre habe ich mich ziemlich aufs Unterrichten gestürzt,
       um erst mal Geld zu verdienen. Ich unterrichte an zwei Musikschulen in
       Berlin, in Kreuzberg und seit Kurzem in Charlottenburg. Ich habe auch ein
       paar Privatschüler bei mir zu Hause. Ich würde natürlich gerne etwas mehr
       spielen. Ich bin aber dabei, mir Sachen aufzubauen. Ich habe jetzt eine
       eigene Reihe zu skandinavischem Jazz in Berlin begonnen – SkaBe Jazz, in
       einem griechischen Restaurant direkt am Savignyplatz. Ein super Ort für
       Konzerte. Die haben im Hinterzimmer eine optimale Bühne und einen Flügel …
       
       Einen Flügel? 
       
       Ja, und diesen Flügel habe ich sogar auf eigene Kosten restaurieren lassen,
       war alles total verrückt. Hat auch 'ne Menge Geld gekostet. Dafür darf ich
       dort jetzt regelmäßig auftreten und jederzeit zum Üben oder Proben
       vorbeikommen. Das ist der Deal. Es ist nur ein bisschen frustrierend, dass
       zu den Konzerten bisher so wenige Leute kommen.
       
       Wundert Sie das? Ihre Facebook-Community ist mit 124 AbonenntInnen
       überschaubar … 
       
       Beim Marketing bin ich nicht so dahinter, da will ich jetzt anfangen. Es
       geht aber langsam voran. Ich habe jetzt immerhin mal ein Album auf Spotify.
       Das sind Aufnahmen aus den Jahren meines Nordic Masters. Ein Best of. Für
       ein CD-Projekt mit meinem Stockholmer Trio bin ich gerade auf der Suche
       nach einem Label. Und mit meinem Berliner Trio haben wir auch aufgenommen.
       Ansonsten hatte ich jetzt Auftritte im Donau, im Schlot und demnächst auch
       in Clärchens Ballhaus. Aber man könnte natürlich noch viel entdecken. Es
       gibt noch viele Klaviere in Berlin.
       
       Angenommen, Sie hätten mehr Zeit für Auftritte. Könnten Sie sich das bei
       den Musikerhonoraren in Berlin denn leisten? 
       
       Ohne die Jobs an der Musikschule ginge es bei mir gerade nicht. Das Gute
       ist aber, dass ich meistens nur nachmittags ein paar Stunden unterrichte.
       Das kann zwar auch anstrengend sein, es gibt aber oft ganz viel Kraft. Und
       ich habe daneben genug Zeit für meine Projekte. Die Bezahlung steht leider
       oft nicht im Verhältnis. Die Empfehlung der Union deutscher Jazzmusiker ist
       mindestens 250 Euro Konzerthonorar. Mag sein, dass große Festivals so was
       zahlen, aber die kleinen Clubs, wo ich spiele, eher nicht. In der Donau
       waren wir zu dritt, und der Hut ging rum. Da hatte danach jeder hundert
       Euro. Das war schon sehr gut, es war ja auch Freitag, und der Laden war
       voll. Bei meiner Jazzreihe beim Griechen ist es manchmal nur ein Zehner pro
       Person.
       
       Sie unterrichten vier Tage die Woche, spielen in diversen Trios oder Duos
       mit. Wann komponieren Sie denn eigentlich? 
       
       In vollen Wochen oder Monaten zum Teil gar nicht. Ich komponiere ja nicht,
       wenn ich mal eine halbe Stunde nichts mache, sondern wenn ich lange nichts
       mache. Zum Komponieren brauche ich Zeit zum Nichtstun.
       
       Auch Muße? Oder sind Sie auf Knopfdruck kreativ? 
       
       Es gibt schon Techniken. Es hat schon gut funktioniert, dass ich mir quasi
       eine Aufgabe stelle, wie mein Stück klingen soll. Zum Beispiel wollte ich
       Stücke schreiben, die ähnlich funktionieren wie Jazzstandards, nur Melodie
       und Akkordsymbole, nicht zu viele Noten, sodass man sie schnell mit neuen
       Musikern spielen kann, ohne viel zu proben. Ich merke aber auch, dass ich
       während des Studiums mehr komponiert habe. Da gab es einfach so viel
       Inspiration.
       
       Die Weite Skandinaviens? 
       
       Ja, genau! (lacht)
       
       Aber wie fangen Sie an mit einer Komposition? Mit einem Landschaftsbild,
       das Sie in einen Klang übersetzen wollen? Mit einer Melodie, die Sie im
       Kopf haben? Oder spielen Sie mit Akkordfolgen rum? 
       
       Es kann alles sein. Landschaftsbilder, Melodie, Akkorde. Ein Stück, das ich
       in der Donau gespielt habe, heißt „Die Ruhe von Helsinki“. Da passiert ja
       auch fast nichts in dem Stück, das ist einfach aus dem Landschaftsbild
       entstanden. Oder ein anderes Stück, „Lina“, da hatte ich zuerst diese
       schöne Melodie. Die Akkorde sind halt so dazugekommen. Mit Akkorden
       rumspielen geht ebenso, manchmal auch mit Rhythmen. Bei „Nightmare Travel“
       war ich inspiriert von einem Schlagzeuger, mit dem ich in Dänemark oft
       zusammen gespielt habe. Der hat viel mit Rhythmen rumgespielt. Was ich da
       geschrieben habe, war letztlich aber auch total intuitiv.
       
       Das Intuitive wird Jazzern ja eher nachgesagt als Musikern, die in der
       Klassik unterwegs sind. Sie haben mit Klassik angefangen. Hat Ihnen das für
       den Jazz geholfen – oder Sie eher behindert? 
       
       Beides. Hilfreich war, dass ich halt schon gut Klavier spielen konnte, als
       ich mit Jazz angefangen habe. In meinem Studium gab es aber auch Leute, die
       es ohne den Klassikbackground geschafft haben, Jazzklavier zu studieren.
       Behindert hat mich allerdings die „Man muss jeden Tag üben“- und die
       „Lehrer ist in der Rangordnung über dem Schüler“-Mentalität. Etwas, was ich
       leider auch im Jazzstudium wieder angetroffen habe.
       
       An den Musikschulen wird aber vor allem Klassik unterrichtet. Das heißt,
       nach Noten. Viele hervorragende Musiker können nicht improvisieren. Ist der
       Unterricht nicht einseitig? 
       
       Ja, definitiv. Klassik und Jazz, frei spielen und nach Noten, das sind
       ziemlich getrennte Welten. Das ist auch an der Musikschule offensichtlich.
       Ich glaube, als klassisch ausgebildeter Musiker ist man als Lehrer
       methodisch stärker eingeschränkt, zumindest beim Unterricht mit Anfängern,
       die vielleicht ja noch gar nicht wissen, in welche Richtung sie gehen
       wollen. Ich übe mit Kindern deshalb auch Noten aufschreiben und
       komponieren. Manchmal sogar ein bisschen improvisieren. Ich will ihnen
       beides beibringen.
       
       Wie erlebt man das als junger Mensch? 
       
       Ich habe früh mit Geige angefangen und fand es ganz furchtbar. Irgendwann
       durfte ich damit aufhören, und so war klar, Klavier kann ich nicht auch
       noch schmeißen. Ich habe das dann einfach weitergemacht. Aber wenn ich
       nicht zufällig in der Schulzeit zu Big Bands mitgenommen worden wäre, weiß
       ich nicht, ob ich weitergespielt hätte. Klassischer Musiker zu werden wäre
       mir nie eingefallen, dazu hat mich einfach nichts motiviert.
       
       Ihre Eltern sind beide klassische Cellisten. Wie glücklich sind die denn
       über Ihre Jazz-Abwege? 
       
       Einmal hatten wir einen Konflikt deswegen. Das war nach der Schule, da habe
       ich mich nicht gleich bei den Hochschulen beworben, weil ich zuerst noch
       ein Jahr Studienvorbereitung machen wollte. Da waren meine Eltern total
       dagegen, weil die das von der Klassik her eben so kennen, dass man richtig
       früh richtig gut sein muss. Dass man also auch so schnell wie möglich
       studieren muss. Ich habe das dann nicht gemacht und hatte ein gleichzeitig
       gutes und auch blödes Gefühl dabei. Meine Musiklehrer haben mich aber in
       meiner Entscheidung unterstützt, mir noch ein Jahr Zeit zu nehmen. Aber
       grundsätzlich finden meine Eltern das schon gut. Mein Vater hat auch immer
       recht viel Jazz gehört. Also Jazzpianisten wie Oscar Peterson, Keith
       Jarrett …
       
       Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm … 
       
       Ja, mein Vater hat leidenschaftlich gern Jazz gehört. Ich glaube, der
       Konflikt hatte mit der Sorge zu tun, was ich mit einem Jazzstudium später
       anfange. Ich habe dann aber schon früh angefangen zu unterrichten. Weil ich
       dachte, das macht man als Musiker so. Und heute bin ich ja auch an der
       Musikschule gelandet wie meine Mutter. Sogar auf derselben.
       
       17 Feb 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ralf Pauli
       
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