# taz.de -- Sea Watch 3 in Italien: Schiff darf den Hafen nicht verlassen
       
       > Erst am Mittwoch hatte das Schiff in Catania anlegen dürfen. Jetzt darf
       > die Sea Watch 3 wiederum nicht auslaufen. Es gebe „Unregelmäßigkeiten“
       > heißt es.
       
 (IMG) Bild: Die Sea Watch 3 im Hafen von Catania
       
       Rom dpa | Die italienische Küstenwache hat bei dem Rettungsschiff der
       deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch Unregelmäßigkeiten festgestellt und
       lässt es nicht ausfahren. Nach dem [1][Anlegen des Bootes] mit 47 Migranten
       in Catania seien verschiedene Kontrollen durchgeführt worden, teilte die
       Küstenwache am Freitag mit. Dabei sei eine „Reihe Ordnungswidrigkeiten“
       festgestellt worden, was die Sicherheit und den Meeresschutz angeht. Die
       „Sea-Watch 3“ dürfe erst wieder abfahren, wenn diese Angelegenheit geklärt
       sei.
       
       Dazu seien die Niederlande als Flaggenstaat eingeschaltet worden, hieß es
       in der Mitteilung. Die „Sea-Watch 3“ war fast zwei Wochen mit geretteten
       Migranten im Meer unterwegs, bevor sie dann doch in Italien anlegen durfte.
       
       Es sei dringend nötig, in den kommenden Wochen zu einem „transparenten und
       verlässlichen Ad-hoc-Mechanismus für die Ausschiffung und Verteilung von
       aus Seenot Geretteten“ zu kommen, sagte ein Sprecher des
       Bundesinnenministeriums in Berlin. Beratungen über diesen temporären
       Mechanismus müsse die EU-Kommission mit den Mitgliedstaaten vorantreiben.
       Damit solle sichergestellt werden, dass rasch ein sicherer Anlaufhafen
       gefunden werde und sich viele Staaten beteiligen. Auch dies könne aber kein
       Ersatz für eine dauerhafte Lösung des Problems im Rahmen der gemeinsamen
       EU-Asylpolitik sein.
       
       Italiens Innenminister Matteo Salvini will privaten Rettungsschiffen das
       Anlegen in den Häfen des Landes [2][verbieten] und hat Ermittlungen gegen
       Sea-Watch gefordert.
       
       Sea-Watch sieht in der neuen Entwicklung eine Bestätigung für die
       „Kriminalisierungskampagne“ gegen NGOs. „Es wurde offenbar erheblicher
       Druck auf die Küstenwache ausgeübt, irgendetwas zu finden, womit man uns
       festsetzen kann“, sagte Sprecher Ruben Neugebauer der Deutschen
       Presse-Agentur. Es gehe offensichtlich darum, „das letzte zivile
       Rettungsschiff aus dem Verkehr zu ziehen“.
       
       1 Feb 2019
       
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