# taz.de -- Proteste in Frankreich: Paris bleibt bei Steuererhöhung
> Die Proteste in Frankreich gegen höhere Benzinsteuern sind heftig und
> weiten sich auf immer mehr Themen aus. Doch die Regierung zeigt sich
> unbeeindruckt.
(IMG) Bild: Mobilisiert wurde über die sozialen Netzwerke: Flashmob gegen hohe Spritpreise
Paris ap/taz | – Trotz anhaltender [1][Proteste gegen höhere Benzinsteuern]
in Frankreich will die Regierung nicht klein beigeben. „Der Kurs, den wir
genommen haben, ist gut und wir werden ihn halten“, erklärte
Premierminister Édouard Philippe am Sonntagabend im Interview des
TV-Senders France-2.
Zugleich räumte er ein, dass es noch mehr Erklärungsbedarf gebe. „Und das
werden wir tun.“ Die Ergebnisse würden zum Ende des Mandats von
Staatspräsident Emmanuel Macron zu sehen sein – und gut für die Franzosen
sein.
Die Proteste hielten am Sonntag an. An mehr als 2.000 Orten legten fast
300.000 Menschen den Verkehr lahm. Blockaden wurden zudem an 150 Stellen
registriert, wie Innenminister Christophe Castaner dem Radiosender RTL
sagte.
Unterschätzt wurde offenbar, wie dramatisch der Protesttag am Samstag
verlaufen würde, der durch Aufrufe auf Facebook zustande kam. Wegen der
mangelnden Vorbereitung und Koordination gab es gravierende Zwischenfälle,
vor allem mit aggressiven Automobilisten, die sich vor den Blockaden der
„gelben Westen“ nicht stoppen lassen wollten. Die offizielle Zwischenbilanz
ist dramatisch: [2][ein Todesopfer] und mehr als 400 Verletzte, von denen
14 in ernstem Zustand im Krankenhaus liegen.
## Generelle Kritik an Macrons Politik
Innenminister Castaner beschrieb die Lage als unruhig. Es sei zu
Aggressionen, körperlichen Auseinandersetzungen und Messerstechereien
gekommen, einige davon unter den Demonstrierenden. 157 Menschen wurden
festgenommen.
Die Proteste der „Gelbwesten“, wie sich die Demonstranten in Anlehnung an
die Farbe der Sicherheitswesten in ihren Autos nennen, richteten sich
ursprünglich gegen die hohen Preise für Benzin und Diesel. Inzwischen
richtet sich die Kritik aber auch [3][gegen die gesunkene Kaufkraft und die
Politik von Präsident Emmanuel Macron] im Allgemeinen.
Macron äußerte sich bisher nicht zu den Demonstrationen. [4][Die
landesweiten Proteste waren ungewöhnlich], weil sie weder von
Gewerkschaften noch von Parteien offiziell unterstützt worden waren.
19 Nov 2018
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