# taz.de -- Erdbeben und Tsunami: Mehr als 830 Tote in Indonesien
       
       > Nach dem schweren Beben und einem Tsunami in Indonesien werden immer mehr
       > Tote geborgen. Das Warnsystem des Landes steht in der Kritik.
       
 (IMG) Bild: Erst bebte die Erde in Indonesien, dann kam die Tsunamiwelle
       
       Frankfurt a.M./Jakarta epd | Nach [1][den beiden schweren Erdbeben und
       einem Tsunami] auf der indonesischen Insel Sulawesi ist die Zahl der Toten
       auf mehr als 830 gestiegen. Das erklärte die nationale
       Katastrophenschutzbehörde am Sonntag. Demnach stammten die Angaben
       hauptsächlich aus der schwer betroffenen Stadt Palu, in der insgesamt
       350.000 Einwohner leben. Hilfsorganisationen riefen zu Spenden für die
       Opfer auf.
       
       „Indonesien wurde erneut von einer immensen Naturkatastrophe heimgesucht.
       Schon wieder hat ein Tsunami unvorstellbares Leid für Tausende Familien
       gebracht“, sagte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia
       Füllkrug-Weitzel. „Wir dürfen die Menschen in dieser schweren Stunde nicht
       alleine lassen.“ Der Tsunami war am Freitag durch ein Beben der Stärke 7,5
       vor Sulawesis Küste ausgelöst worden.
       
       Indonesiens Präsident Joko Widodo entsandte Soldaten in die Region, um
       Helfer bei der Suche nach Überlebenden und der Bergung von Leichen zu
       unterstützen. Weil Straßen durch Trümmer und Schlamm unpassierbar sind,
       können Helfer und Rettungskräfte nur schwer oder gar nicht in Regionen in
       der Nähe des Epizentrum der Erdbeben vordringen.
       
       Vize-Präsident Jusuf Kalla wurde von mehreren Medien mit der Aussage
       zitiert, dass es möglicherweise Tausende Tote geben könnte. Viele Opfer
       werden noch unter den Trümmern zerstörter Gebäude vermutet.
       
       ## An der Küste keine Sirenen
       
       Zudem wurde Kritik am indonesischen Tsunami-Warnsystem laut. Zwar hatte das
       nationale Zentrum für Meteorologie und Geophysik eine entsprechende Warnung
       herausgegeben, diese aber viel zu früh nach etwa 34 Minuten wieder
       aufgehoben. Das Kommunikationsministerium erklärte, man habe die Menschen
       durch SMS-Nachrichten warnen wollen, aber die Strom- und Telefonnetze seien
       aufgrund des Bebens und des Tsunami zusammen gebrochen. Nach Angaben des
       Katastrophenschutzes gab es an der Küste keine Sirenen.
       
       Der Inselstaat Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring,
       wo es besonders häufig zu Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen kommt.
       [2][Am 26. Dezember 2004 hatte ein Seebeben der Stärke 9,1 vor der
       Nordwestküste Sumatras einen Tsunami ausgelöst], bei dem in den
       Anrainerstaaten des Indischen Ozeans mehr als 230.000 Menschen ums Leben
       kamen. Allein in Indonesien waren damals 170.000 Tote registriert worden,
       die meisten davon in der Provinz Aceh.
       
       30 Sep 2018
       
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