# taz.de -- Brief wegen Maaßen-Beförderung: Nahles will neu verhandeln
       
       > SPD-Chefin Andrea Nahles reagiert auf die Kritik an der Beförderung
       > Hans-Georg Maaßens. In einem Brief an Merkel und Seehofer fordert sie
       > eine Neuverhandlung.
       
 (IMG) Bild: Andrea Nahles will sich zum Thema Maaßen erneut mit den Koalitionsspitzen beraten
       
       Berlin dpa | Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles will nach dem massiven
       Widerstand in ihrer Partei die [1][geplante Beförderung] des bisherigen
       Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen neu mit Kanzlerin Angela
       Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer verhandeln. Das geht aus einem
       [2][Brief] von Nahles an Merkel und Seehofer hervor, der der Deutschen
       Presse-Agentur vorliegt und über den zunächst Spiegel Online berichtet
       hatte.
       
       „Ich bin der Auffassung, dass die Spitzen der Koalition noch einmal
       zusammenkommen sollten, um die gewichtigen, aber sehr unterschiedlichen
       Anliegen der Koalitionspartner zu beraten“, schrieb Nahles. Die SPD-Chefin
       hatte zwar erfolgreich auf Maaßens Absetzung gedrungen, dessen Eignung im
       Kampf gegen Rechtsextremismus von der SPD bezweifelt wurde.
       Bundesinnenminister Seehofer, der anders als Merkel und Nahles Maaßen
       stützte, will ihn aber im Gegenzug auf den Posten eines SPD-Staatssekretärs
       in sein Ministerium holen.
       
       Bundesinnenminister Seehofer schließt neue Beratungen mit Kanzlerin Merkel
       und Nahles über die Causa Maaßen nicht aus. „Ich denke, eine erneute
       Beratung macht dann Sinn, wenn eine konsensuale Lösung möglich ist. Darüber
       wird jetzt nachgedacht“, sagte Seehofer der Deutschen Presse-Agentur. Die
       drei Parteivorsitzenden hätten auch miteinander am Telefon gesprochen,
       berichtete er.
       
       Auch Angela Merkel erklärte sich zu Neuverhandlungen über Maaßens Zukunft
       bereit. „Die Bundeskanzlerin findet es richtig und angebracht, die
       anstehenden Fragen erneut zu bewerten und eine gemeinsame tragfähige Lösung
       zu finden“, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag mit.
       
       Im Vorfeld hatte Seehofer betont, auf Maaßens Expertise im Kampf gegen den
       Terrorismus nicht verzichten zu wollen. Mit seiner eigenwilligen
       Entscheidung brachte der CSU-Chef aber die SPD in schwere Turbulenzen – es
       gab an der Basis, Forderungen, die große Koalition zu beenden.
       
       „Die durchweg negativen Reaktionen aus der Bevölkerung zeigen, dass wir uns
       geirrt haben“, schrieb Nahles in ihrem Brief. „Wir haben Vertrauen
       verloren, statt es wiederherzustellen. Das sollte Anlass für uns gemeinsam
       sein, innezuhalten und die Verabredung zu überdenken.“ Sie kündigte für
       17.30 Uhr ein Statement in Würzburg an.
       
       21 Sep 2018
       
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