# taz.de -- Gastkommentar Journalismus: Der Wert seriöser Berichterstattung
       
       > Journalismus ist zu wichtig, um schlecht bezahlt zu sein. Ein
       > Tarifergebnis, das nicht mal die Inflation ausgleicht, ist inakzeptabel.
       
 (IMG) Bild: Guter Journalismus soll bitte umsonst sein, weil ja auch die Brötchen nichts kosten
       
       Es ist alarmierend, wenn junge Journalist*innen bei einer
       Tarifverhandlung ein Manifest vorlegen, in dem es heißt: „Irgendwann reicht
       auch die größte Leidenschaft nicht mehr aus. Wenn unsere Arbeit nicht
       wertgeschätzt wird, auch in Form von Geld, dann gehen wir.“ Dass dies keine
       leere Drohung ist, zeigt der Blick in die Tageszeitungsredaktionen, wo
       immer mehr Junge gehen, die zu wenig Spielraum für neue Ideen haben und
       gleichzeitig im Vergleich zu Pressestellen großer Unternehmen wenig Geld
       bekommen.
       
       Das ist es, wofür wir als Deutsche Journalist*innen-Union (dju) bei Verdi
       derzeit kämpfen: den Wert seriöser und freier Berichterstattung. Seit der
       Jahrtausendwende sind die Redaktionen abgehängt von der allgemeinen
       Lohnentwicklung, während die Renditen der Medienhäuser zwar gesunken sind,
       im Vergleich zu anderen Branchen aber immer noch Spielraum für eine
       angemessene Bezahlung haben.
       
       Für ein Tarifergebnis, das mindestens eine Reallohnsteigerung darstellt,
       haben sich rund 90 Prozent unserer Mitglieder ausgesprochen und sind bereit
       zu streiken. Deshalb tragen wir [1][die Einigung] des Bundesverband
       Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Gewerkschaft Deutscher
       Journalisten-Verband (DJV) nicht mit.
       
       Die Journalisten sind es, die rund um die Uhr auf immer mehr Vertriebswegen
       verlässliche Informationen und Einschätzungen bereitstellen – und damit
       Orientierung in einer Welt geben, die immer unübersichtlicher zu werden
       scheint. Damit ist die Redaktion Herzstück jedes Verlags und jeder
       Rundfunkanstalt. Ihre Arbeit ist unverzichtbar für die Demokratie.
       
       Zur Pressefreiheit gehört nicht nur, diese Freiheit zu schützen, sondern
       auch, dass die Verlage Verantwortung übernehmen und gutes Geld für den
       Journalismus zahlen, der ihr Überleben sichert und ein Bollwerk gegen
       ungefilterte Emotionen aus Facebook, Twitter und Co darstellt. Ein
       Tarifergebnis, das noch nicht mal die Inflation ausgleicht, ist für unsere
       Mitglieder inakzeptabel. Denn wir finden: Es lohnt sich, für guten
       Journalismus zu kämpfen!
       
       9 Jul 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Mehr-Geld-fuer-Tageszeitungsjournalisten/!5514595
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Cornelia Hass
       
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