# taz.de -- Belästigungsvorwürfe beim Fernsehen: WDR entlässt Korrespondenten
       
       > Zwei Frauen hatten einem WDR-Korrespondenten sexuelle Belästigung und
       > Machtmissbrauch vorgeworfen. Nun heißt es vom Sender, er sei fristlos
       > entlassen.
       
 (IMG) Bild: Zog Konsequenzen: der WDR
       
       Köln epd | Der WDR hat einen langjährigen Fernsehkorrespondenten nach
       Vorwürfen sexueller Belästigung entlassen. „Wir bestätigen, dass einem
       Mitarbeiter nach sorgfältiger Prüfung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe
       fristlos gekündigt wurde“, sagte ein Sendersprecher. Zunächst hatten
       [1][das Magazin Stern und das Recherchebüro Correctiv] über die Kündigung
       berichtet.
       
       Erste Anschuldigungen gegen den Mann waren bereits Anfang April
       bekanntgeworden. Damals berichteten Stern und Correctiv von zwei Frauen,
       die dem Korrespondenten sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch
       vorgeworfen hatten. Demnach soll der langjährige Auslandskorrespondent
       unter anderem einer ehemaligen Praktikantin des Senders in einem
       Hotelzimmer einen Porno gezeigt und einer weiteren Mitarbeiterin anzügliche
       Nachrichten geschickt haben. Der Mann war schließlich freigestellt worden.
       
       Der WDR habe in den vergangenen Wochen neue Hinweise mehrerer Betroffener
       erhalten, erklärte der Sprecher. Diese seien im Anschluss sorgfältig
       geprüft worden. „Auch nach Anhörung des Mitarbeiters stufte der WDR die
       Vorwürfe als glaubhaft und so gravierend ein, dass er die entsprechende
       Konsequenz gezogen hat“, sagte der Sendersprecher. Zum Schutz von
       Persönlichkeitsrechten und aus arbeitsrechtlichen Gründen werde der Sender
       keine weiteren Angaben zu dem Fall machen.
       
       Seit Anfang April hatten verschiedene Medien über mutmaßliche Fälle
       sexueller Belästigung durch verschiedene WDR-Mitarbeiter berichtet, die in
       manchen Fällen mehrere Jahrzehnte zurückliegen sollen. Mehrere Frauen
       beschuldigten etwa Gebhard Henke, den Leiter des Programmbereichs
       Fernsehfilm, Kino und Serie des Senders. Henke, der zurzeit freigestellt
       ist, war über seinen Anwalt selbst an die Öffentlichkeit gegangen und weist
       die Vorwürfe zurück.
       
       Der WDR lässt die Vorwürfe gegen die Mitarbeiter derzeit intern
       untersuchen. Dem Sender wird vorgehalten, Führungskräfte hätten Hinweise
       auf mögliche Belästigungen in den vergangenen Jahren nicht ausreichend
       ernst genommen. Ende April hatte der öffentlich-rechtliche Sender die
       frühere EU-Kommissarin Monika Wulf-Mathies (SPD) als externe Gutachterin
       eingeschaltet. Sie soll den Umgang der Senderspitze mit den Vorwürfen im
       Haus überprüfen.
       
       28 May 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.stern.de/politik/deutschland/wdr-entlaesst-korrespondenten-nach-vorwuerfen-sexueller-belaestigung-7998978.html
       
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